Umbruch: Reflexionsarbeit

Klausur, das bedeutet, Einflüsse von außen temporär möglichst einzudämmen und im Inneren der Klause, einem Häuschen in Bad Mitterndorf, hohe Verdichtung zu erreichen. Bei freundlichem Wetter entlassen wir uns abschnittweise natürlich auch auf die Terrasse. So oder so, es wird ausgekocht, es wird destilliert… Gedanklich, damit wir uns recht verstehen.

Kulturwissenschafter Günther Marchner ist ein Kenner unseres Metiers

Kulturwissenschafter Günther Marchner [link] ist ein profunder Kenner a) der gesamten Entwicklung der „Initiativen-Szene“ seit den späten 1970ern und b) verschiedener Abschnitte „Eigenständiger Regionalentwicklung“. Diese Kompetenzen sind für einige weitere Arbeitsschritte von kunst ost sehr wichtig.

Wir haben einerseits Reflexionsarbeit vor uns, wir haben andrerseits zu klären, welche der Schlußfolgerungen, die aus den letzten Jahren zu ziehen gewesen sind, etwas taugen, um uns in einer ganz neuen Situation gut unterwegs sein zu lassen.

Die „ganz neue Situation“ bleibt vorerst noch unscharf, weil im aktuellen Umbruch so vieles in Bewegung geraten ist, daß sich augenblicklich noch nicht sagen läßt, welche Rahmenbedingungen wir in 12 bis 18 Monaten vorfinden werden. Demnach müssen uns ein paar ganz grundlegende Dinge gelingen, um für diese oder jene Situation gerüstet zu sein.

Ich hab mich inzwischen auch mit Christian Henner-Fehr verständigt, der einen ganz anderen Kompetenzbereich abdeckt: [link] Auf sein Studium der Theaterwissenschaft, Germanistik und Philosophie setzte er eine intensive Befassung mit Kulturmanagement.

Und ich darf an Michael Narodoslawsky von der TU Graz erinnern, mit dem wir hier schon eine Session realisiert haben: [link] Dazu kommen meine Anbahnungsschritte, um mit Philosoph Erwin Fiala zu weiteren gemeinsamen Vorhaben zu gelangen. Siehe: [link]

Es ist natürlich kein Zufall, daß sich all das nun im Umfeld des kommenden Symposions ereignet, mit dem wir einen Prozeß, der auf fünf Jahre angelegt ist, jetzt verstärkt in die Öffentlichkeit tragen. Siehe: [link] Das berührt einerseits Fragen der Gegenwartskunst und ihrer Bedingungen, das verzweigt sich aber andrerseits an einigen Punkten auch zum großen Thema „Mobilitätsgeschichte“.

Apropos Mobilitätsgeschichte! Das kam auf meinem Weg zur Klausur mit Marchner salopp daher… Siehe den Eintrag im Blog des Johann Puch-Museums: [link] Und dieses Thema Mobilitätsgeschichte, da hab ich mit Marchner Konsens, bietet uns eine Reihe von Schnittpunkten, über die auch ein Stück Vernetzungspraxis quer durch die Steiermark möglich ist, ja sogar darüber hinaus.

Übrigens! Mit Philosoph Erwin Fiala haben wir schon eine kleine Tradition des Fragens eingeführt. „Was ist Kunst?“ [link] hatte mit ihm zu ebenso irritierenden Momenten geführt wie einige andere Fragestellungen…

Außerdem darf ich hervorheben:
Marchner und ich waren uns einig, daß die KUNST ihrem Autonomiegebot verpflichtet bleiben muß, kein Werkzeugkasten für soziale Reparaturarbeiten ist und auch kein Instrument der Tourismuswerbung. Wir das dennoch alles bei kunst ost zusammengeht… ist nicht so einfach, aber sehr gut machbar.

— [den umbruch surfen] —

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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