Kunstsymposion: Modus

Mit dem 2016er Kunstsymposion führen wir eine Praxis fort, die sich in den letzten Jahren bewährt hat. Es ist jeweils der zweite Halbjahresschwerpunkt unserer Community, wobei der erste Halbjahresschwerpunkt alljährlich im Aprilfestival liegt.

Kooperation als Arbeitsprinzip; hier aktuell mit der Akademie Graz und Künstler Igor F. Petkovic

Kooperation als Arbeitsprinzip; hier aktuell mit der Akademie Graz und Künstler Igor F. Petkovic

Dies wird inzwischen von Künstler Winfried Lehmann und von Fokus Freiberg gestaltet, hat die Unterstützung von Bürgermeister Peter Moser (Gemeinde Ludersdorf-Wilfersdorf).

In mehreren Zwischenschritten geht es nun Richtung Herbst. Dabei kooperiert Fokus Freiberg mit dem Kultur.at: Verein für Medienkultur und mit dem Labor Kunst Ost.

Hier haben sich inzwischen zwei weitere Bürgermeister kleiner Gemeinden der Energieregion eingebracht. Neben Peter Moser auch Robert Schmierdorfer (Gemeinde Albersdorf-Prebuch) und Werner Höfler (Hofstätten an der Raab).

Das ist ein in der Region bisher völlig singulärer kulturpolitischer Arbeitsansatz.

In dieser Entwicklung sind auch Unternehmer wie Ewald Ulrich (Ana-U) oder neuerdings Verleger Richard Hollinek mit von der Partie. In der weiteren Verzweigung der Projektentwicklung können Sie dann sehen, daß wir Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft zusammengeführt haben, um an jeweils verschiedenen Orten in der Region Teilthemen eines größeren Ganzen zu bearbeiten.

16jun02_zeppelinBei all dem begleitet uns Publizist Helmut Römer in Fragen der Medienkompetenz. Auf dem Feld der Netzkultur steht uns Archiv-Fachmann Heimo Müller mit seinem Blogmobil zur Seite.

So ließe sich die Liste der aktivierten Details fortsetzen.

Dieser Modus hat zwei wichtige Grundlagen:
+) Die Vielzahl der Ereignis-Orte (Es wird nicht zentralisiert!)
+) Angepaßte Zeit-Schemata, prozeßhafte Arbeit

Wir haben in der Provinz nicht das Publikum und die Konzentration, um ein Symposion en bloc auf mehrere Tage hintereinander zu legen. Es ist außerdem Unfug, wenn dominante Städte der Region zu dicht bespielten Veranstaltungsorten werden und so erneut Provinzen erschaffen, indem sie sich zu Zentren hochfahren.

Das entspräche den Denkmustern des 19. Jahrhunderts; höchst inadäquat, da wir nun im 21. Jahrhundert gerade die Anlauf-Phase der Vierten Industriellen Revolution erleben.

Jeremy Rifkin, von dem wichtige Denkanstöße zu diesen Entwicklungen stammen, schrieb schon zur vorigen, zur Dritten Industriellen Revolution, erst sie „ermöglicht den Aufbau einer dezentralisierten kontinentalen Energie- und Kommunikationsinfastruktur, die für einen nahtlosen Wirtschaftsraum sorgt, auf dem eine Milliarde Menschen problemlos, effizient und nahezu emissionsfrei miteinander Handel treiben können.“ (Rifkin 2011)

Daher sollten an unserm Tun wenigstens zwei Dinge verstanden werden:
+) Wir zentralisieren nicht a la 19. Jahrhundert, sondern orientieren uns an dezentralen Optionen des 21. Jahrhunderts.
+) Kunstschaffende und andere Kompetente werden von uns nicht angeheuert, als wären wir eine Agentur. Wir kooperieren prozeßhaft, um die großen Themen zu bewältigen.

— [Das Kunstsymposion] [Dorf 4.0] —

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
Dieser Beitrag wurde unter Feuilleton abgelegt und mit , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.