basis-kunst: Praxis der Kulturpolitik

Wenn ich kürzlich geltend gemacht habe, es wäre hoch an der Zeit, uns gegen die kommenden Belastungen zu wappnen, bleibt natürlich die Frage, was das konkret und praktisch bedeuten soll. Ich gehe davon aus, daß sich eine Konsolidierung unserer labilen Situation nur erreichen läßt, wenn wir mit Politik und Verwaltung jetzt zunehmend Verständigung wie Kooperation erreichen.

Von links: Erich Wolf, Richard Kriesche und Franz Gsellmann jun.

Gegen vorherrschende Ansichten in den Gemeindestuben der Region läßt sich hier nichts bewegen; ausgenommen persönliches und privates Engagement als individueller Weg. Ich habe immer die Freiheit, ganz eigene Schritte zu gehen, wobei ich nicht auf Konsens mit der Regionalpolitik angewiesen bin.

Es geht mir also um die Wechselwirkung zwischen Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Dabei bearbeiten wir auch komplementär den Themenblock Wirtschaft, Kunst & Wissenschaft. Wir wissen momentan noch viel zu wenig darüber, wie diese Genres in der Provinz zeitgemäß kooperieren können und worin genau ein allfälliger Leistungsaustausch bestünde, der verläßlich dazu führen würde, daß etwa die Unternehmen ihre Ressourcen verstärkt in den Kunstbereich einbrächten.

Gut, wir wissen bei kunst ost etwas mehr darüber, soweit es einen hochkarätigen Bereich angeht, der internationale Relevanz hat. Unsere Kooperation mit styrian contemporary bewährt sich in diese Richtung. Erich Wolf, Unternehmer und Kunstsammler, hat eine wachsende Verzahnung des Vorhabens mit leistungsstarken Betrieben weit vorangebracht: [link]

Inhaltlich wurde das von Künstler Richard Kriesche mitentwickelt. Ich mache da gerade — neben der primären Arbeitsebene — auch eine Erzählebene auf, über die deutlich werden soll, wie komplex der Prozeß ist, den wir da entfalten: [link]

Gemeinderat Karl Bauer (Gleisdorfer Kulturausschuß)

Doch zurück zu den Fragen regionaler Optionen! Eine wichtige Herausforderung lautet für uns: Aufwertung des Kulturbereiches in einer Abwärtsbewegung der Budgets. Diesen Effekt kriegen wir nicht durch Zuruf, indem wir anderen sagen, was geschehen soll. Wir werden das selbst herbeiführen müssen. Das aktuelle Szenario hat zwei Hauptereignisse, die sich belastend auswirken:

a) Die kommenden Gemeindezusammenlegungen (Zum 31.12.2014 ein gesamtsteirisches Faktum)
b) Das kommende steirische Doppelbudget 2013/2014

Die unausweichlichen Reduktionen des Landesbudgets werden unabsehbare Konsequenzen für die Kommunen haben. Gerade der Kulturbereich ist von einem Verlust an Priorität bedroht, wie wir das schon 2009 österreichweit erfahren mußten.

Ich hab nun mit dem Gleisdorfer Gemeinderat Karl Bauer debattiert, welche Schritte realistisch erscheinen, um hier nicht auf eine Eskalation zu warten, sondern vorab aktiv zu werden. Anders ausgedrückt: Wir bereiten uns schon jetzt vor.

Dazu brauchen wir Arbeits- und Kooperationsgespräche mit den zuständigen Leuten aus Politik und Verwaltung. Wir müssen klären, was momentan relevante Inhalten und Themen wären, um Strategien zu entwickeln, die uns helfen, kommende Einbrüche mildern und zu kompensieren.

LEADER-Managerin Iris Absenger-Helmli und Unternehmer Erich Wolf

In einem aktuellen Arbeitsgespräch mit LEADER-Managerin Iris Absenger-Helmli haben wir einige Aspekte unserer aktuellen Vorhaben diskutiert. Aus den Themenpapieren zu „basis kunst“ stammt der Satz von Richard Kriesche, dem ich zunehmend den Rang eines Leitsatzes einräume: „Der Region ein Bild ihrer selbst geben„.

Das erweist sich als ein Arbeitsmotto, zu dem Funktionstragende aus sehr verschiedenen Metiers Zustimmung aufbringen. Ich darf also damit rechnen, daß wir rund um diesen Prozeß eine Verzweigung solcher Vorhaben zustande bringen.

— [basis : kunst] —

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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