Herbstliches Konvergieren

Bürgermeister Robert Schmierdorfer war im Service tätig und schwang die Serviertasse. Bürgermeister Peter Moser war nicht in derlei Dienst genommen, servierte mir aber dennoch gekonnt einiges an vorzüglichem Wein. Dabei erfuhr ich, daß er jedes Jahr einmal hinter einer mächtigen Schank besteht, mit diesem Metier also vertraut ist.

Peter Moser (links) und Ewald Ulrich

Peter Moser (links) und Ewald Ulrich

Unternehmer Ewald Ulrich saß recht entspannt bei diesem Fest der Kleinregion Gleisdorf. Als er mir jedoch nachts von seiner jüngsten Tour in geschäftlichen Angelegenheiten erzählte, war ich recht froh, solche Durchgänge nicht schultern zu müssen.

Egal, wir hatten ohnehin andere Dinge zu bereden. Die letzten Monate waren von Impulsen bewegt, die uns gemeinsam über eine zeitgemäße Praxis der Wissens- und Kulturarbeit in der Region nachdenken lassen.

Es geht nicht darum, in prächtiger Laune diverse Ideale auf dem Tisch zu wälzen, sondern den eigenen Ideen und Wünschen ganz konkrete Bedingungen für diese oder jene Umsetzung zu schaffen.

So oder so, es geht nicht ohne erworbene Standpunkte, von denen sich ausgehen ließe. Warum sonst stünde hier „Wissens- und Kulturarbeit“? Arbeit meint vor allem einmal Wissenserwerb. Kenntnisse und Kompetenzen, über die man sich auseinandersetzen kann, fallen erfahrungsgemäß nicht vom Himmel

Nun gibt es also innerhalb der Kleinregion Gleisdorf einen lebhaften Abschnitt gemeinsamer Praxis in eben dieser Wissens- und Kulturarbeit. Das ist nicht präzise geordnet, sondern ein Sammeln von Erfahrungen entlang konkreter Vorhaben, die wir kürzlich realisiert haben.

Es ist für mich ein Glück, wenn sich Professionals auf prozeßhaftes Arbeiten einlassen und nicht gleich morgen einen Wow-Effekt präsentieren wollen; wenn also Ding sich entwickeln dürfen.

Nun haben wir herauszufinden, welche Schlüsse uns all das individuell nahelegt, worin dann diese Schlußfolgerungen jedes von uns Berührungspunkte haben und was uns solche Berührungspunkte in der Folge nahelegen.

Das sind gleichermaßen anspruchsvolle wie aufregende Prozesse. Sie zielen nicht auf ein bestimmtes Ergebnis, sondern darauf, daß wir einander einen Möglichkeitsraum errichten, in dem wir erkunden, was darin möglich sein wird.

Deshalb lautet meine eigene Themenstellung für das kommende Arbeitsjahr „Konvergenz 2016“. Fußnötchen: Wikipedia verrät über diesem Begriff: „zu spätlateinisch convergere ‚sich hinneigen‘, ‚zueinander neigen‘“.

— [Doku: Das 2015er Kunstsymposion] —

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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