Konvergenzzone: Mission Statement

Gleisdorfs Kulturreferent Karl Bauer im Gespräch mit Künstlerin Monika Lafer und Autor Martin Krusche. Das führte zu einem bemerkenswerten Fazit.

Im Archipel zählen Inseln und Wasser gleichermaßen. (Foto: Mayr)

Als Konsequenz daraus gibt es nun die „Konvergenzzone“, ein Feld, das kulturpolitischen Optionen auf der Höhe der Zeit einen Rahmen bieten soll. Und das vor dem Hintergrund einiger „Klassiker“. Diese Klassiker kennen wir alle drei ausnahmslos. Dazu sind wir lange genug aktive Kräfte des steirischen Kulturgeschehens. In etwas polemischer Verkürzung:

+) Variante A
Die Kunstschaffenden teilen der Kommune mit, daß sie etwas machen könnten, wenn die nötige Umsetzung von jemandem erledigt werden würde und wenigstens ein Teil der Kosten für Werke zur Verfügung stünde.
+) Variante B
Die Kommune läßt wissen, daß man aktuell ein paar wichtige Themen in Arbeit habe. Es wäre gut, wenn die Kunstschaffenden dazu etwas beitragen könnten, da ließe sich bestimmt was machen.
+) Variante C
Wirtschaftstreibende erfahren von Kommune und Kunstschaffenden, daß ihnen ein Imagegewinn winken würde, wenn sie aktuelle Vorhaben finanziell unterstützen möchten.

Selbstverständlich sei alles nachhaltig, anregend, für die Bevölkerung förderlich und geeignet, der Region einen weiteren Standortvorteil zu verschaffen. (Es sollen auch schon Mischformen dieser drei Varianten vorgekommen sein.)

16.2.2024: Monika Lafer und Karl Bauer.

Notfalls meinen Menschen auch zu wissen, daß Politiker nur auf die nächsten Wahlen schielen, Kunstschaffende gerne Geld für nix haben möchten, während Wirtschaftstreibende bloß auf Profit aus seien. Wo wir bei solchen Verhältnissen, Modalitäten und Ressentiments blieben, hätte mindestens die Kulturpolitik einen Bankrott eingefahren.

Damit wir uns recht verstehen, Kulturpolitik ist nicht bloß das, was politisches Personal tut. Kulturpolitik ergibt sich aus dem Zusammenwirken der drei Sektoren Staat, Markt und Zivilgesellschaft. (Da trägt jede der beteiligten Gruppen eine Mitverantwortung.)

Der von Bauer konzipierte „Kunsttrail Region Gleisdorf“ war nun der Anlaß zu einer kulturpolitischen Erörterung, in welcher diesem Vorhaben der öffentlichen Hand das private Projekt „Archipel Gleisdorf“ gegenübersteht. Das führte bei uns zu einem verbindenden Vorhaben, welches seinen konkreten Ort durch die Sponsorleistung einer Wirtschaftstreibenden hat, nämlich Barbara Schäfer (Firma Csamay).

Voilà! Hier sind nun die drei genannten Sektoren exemplarisch durch konkrete Personen vertreten: Staat (Bauer), Markt (Schäfer) und Zivilgesellschaft (Lafer & Krusche). Dabei stellte sich die Frage, ob es denn im laufenden (Kultur-) Betrieb überhaupt sinnvoll und nützlich sei, eine eigene Nische aufzumachen. Ein Feld, auf dem begleitend Grundlagenarbeit geleistet wird.

Es ist nicht bloß sinnvoll und nützlich, es ist unverzichtbar, wenn man aus altem Fahrwasser herauskommen und hinter den nächsten Horizont gelangen will. Der Raum Gleisdorf hat sich jüngst gesellschaftlich (weil demografisch) enorm stark verändert, ist aber auch strukturell im Umbruch (zahlreiche Bauvorhaben).

Da scheint es naheliegend, dieses spezielle kulturpolitische Arbeitsfeld zu beleben, um den markanten Wandel der Region angemessen zu begleiten. In der neuen Konvergenzzone wird nun erst einmal für Rollenklarheit gesorgt, damit man folglich einander zuhören kann, welche Erwartungen und Ansprüche bestehen. Erst wenn es solche Klarheiten gibt, kann über weiterführende Schritte gesprochen werden.

Postskriptum
Für den Archipel Gleisdorf steht das „Kultur-Trio“: Autor Martin Krusche, Künstlerin Monika Lafer und Fotograf Richard Mayr.

Überblick
+) Credits (Weiterführende Links)
++) Konvergenzzone (Der Raum)
++) Archipel Gleisdorf (Das Projekt)

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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