Episode XXXIII: Raum und Reisen

Richard Mayr & Martin Krusche

Luma Arles [GROSSE ANSICHT]

Wir haben in Gleisdorf begonnen, einen kulturellen “Archipel“ zu definieren. (Ein Prozeß des symbolischen Denkens.) Dabei ist nicht zufällig eine Metapher vorrangig, die von einer speziellen, kontrastreichen Raumsituation handelt: der Archipel. Bewegung ergibt dabei ein bedeutendes Motiv. In „Archipel: Die Quest” sind zwei grundlegende Situationen skizziert, bei denen Raumüberwindung zum zentalen Ereignis wird.

+) Archipel: Die Quest
+) Das Fenster

Marcus Kaiser verkörpert den gastierenden Künstler, der von außen in die Stadt kommt, um hier – vor Ort – andere Eindrücke zu bieten. Fotograf Richard Mayr repräsentiert den Reisenden und Suchenden, der diese Stadt immer wieder verläßt, um andere Eindrücke zu gewinnen.

Das bringt uns auch dazu, unseren Lebensraum, zu bereisen, zu überprüfen. Welche Strukturen schaffen wir uns, um welche Lebensbedingungen zu sichern? Welche Konsequenzen hat das? Sie kennen vermutlich die populäre Forderung, man möge sich dem Naturschutz widmen. Lustig! Als müßte die Natur vor uns geschützt werden. Doch eigentlich müssen unsere Lebensbedingungen vor der Natur geschützt werden, weil sie uns genau diese Lebensbedingugen entzieht, wenn wir unsere Beziehung zur Natur vermasseln.

Mayr und ich führen einige laufende Erörterungen, teils auch, wenn er gerade ganz woanders weilt, also etwa kürzlich in der Carmargue und in der Provence. Unsere Kommunikation ist dabei nicht primär textgstützt, sondern ereignet sich in Mischformen, von ihm aus – naheliegend! – vor allem auf visueller Ebene.

Arena, Marina, Steinbruch (Zum Vergrößern anklicken!)

In dieser 33. Episode im “Zeit.Raum” finden Sie Mayr-Fotos zu vier höchst unterschiedlichen Raum-Konzepten, die sich baulich manifestiert haben. Das Hauptmotiv ist die kühne Architektur für einen Denkraum. Der Turm des Kulturkomplexes Luma Arles in der Stadt Arles an der Rhône.

Ferner Arena und Marina als spezielle Anlagen, wobei das Amphitheater von Arles in der römischen Antike rund 25.000 Zuschauern Platz geboten. Das sind demnach Motive zum Thema Personal Transport, denn die Stadt ist immer ein ganz spezieller Raum für individuelle Mobilität und deren Vehikel.

Im Kontrast zu all dem eine Szene aus “Les Baux-de-Provence”, wofür ein unterirdischer Steinbruch zum Kultur-Ort gemacht wurde. Siehe dazu zwei Notizen mit Video-Miniaturen!
+) Les Baux-de-Provence I
+) Les Baux-de-Provence II

Das Kommen und das Gehen erweist sich als eine Grundsituation, wobei sich diese Bewegungen ja unter mehreren Menschen verteilen lassen. Da hat dann auch das Ansässige seine wichtiige Funktion als Bezugspunkt. Aber erst in dieser Art von permanenten Bewegungs-, Wahrnehmungs- und Denkmustern läßt sich erreichen, daß die Provinz nicht provinziell ist. (Ab 6.11.2023 auch im Fenster in der Gleisdorfer Bürgergasse eingerichtet.)

Vorlauf
+) Zeit.Raum: Episode XXXI: Ein Raum der Poesie

Überblick
+) Zeit.Raum (Das Fenster im Stadtzentrum)
+) Archipel (Ein Logbuch)
+) Raum der Poesie (Erzählung)

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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