Netzkultur: Ebenenwechsel nach Wahl

Mit einem Booklet, kann ich eine Erzählweise aufblättern, die sich auf mehreren Ebenen entfaltet.

Aus Richard Mayrs Sammlung „Gefieder“

Das bedarf der Erläuterung. Dabei kommt im Web eine Technologie (NID) zur Anwendung, die verschiedene Möglichkeiten älterer Techniken kombiniert; hier gestützt auf einen Fotozyklus von Richard Mayr.

Es geht mir mit dieser Technik nicht um Wow-Effekte, sondern um das Entfalten jener Erzählebenen, denen man nach Laune teilweise oder umfassend folgen kann. Die erste Erzählebene wird mit dem digitalen Booklet „Gefieder“ von Mayr eingerichtet.

Die Kurzfassung der „Architektur“
+) Fotograf Richard Mayr greift Situationen in freier Natur auf, bringt Material nachhause.
+) Das Material wird gesichtet, eine Auswahl bearbeitet, das ergibt eine Serie von publikationsreifen Ursprungsbildern.
+) Mayr richtet eine Maske ein; Format: 2.000 x 1.333 Pixel.
+) Mit dieser fixen Maske werden aus den Ursprungsbildern nun Extrafotos entnommen, die für sich vollständige Werke sind..
+) Aus diesen Extrafotos wird ein NID-Booklet hergestellt und ins Web geladen.
+) Auf diese Extrafotos im Booklet kommen danach Annotationen, über die man sich die Ursprungsfotos ansehen kann.
+) Damit sind zwei völlig verschiedene (visuelle) Erzählebenen zugänglich.

Richard Mayr

Alles an seinem Platz
Die Natur bleibt also, wo sie ist. Das fertige Booklet ergibt die erste Ereignisebene. Auf die kann mit den Verweisen zu den Ursprungsfotos eine zweite Ereignisebene gesetzt werden. Ab da läßt sich eine dritte Ereignisebene entwickeln, die zu anderen Ereignissen führt.

Das bedeutet, vor diesen beiden ersten Ereignisebenen liegen Arbeitsebenen, die interner Natur sind. Das heißt, da arbeiten Mayr und ich, das ist nicht dem Publikum zugewandt: Recherche in der freien Natur, aufarbeiten der Fotos, redaktionelle Arbeit am Booklet und schließlich dessen Umsetzung im Web.

Das ergibt gesamt folgenden Verlauf:
+) Arbeitsebenen (intern)
+) Ereignisebenen (Transition)
+) Erzählebenen (dem Publikum zugewandt)

Der Ablauf

Netzkultur
Die NID-Bibliothek ist im Internet eine Schnittstelle für Daten und Dokumente, ist eine Drehscheibe für mögliche Interaktionen. Wir entwickeln diesen Modus entlang meiner Auffassung, daß die reale soziale Begegnung das primäre Ereignis bleibt. Webgestützte Prozesse und Produkte docken da an, stülpen sich in das „kühle Extrazimmer Internet“ aus, um Vorgänge anzutippen, die in den „Realraum“ zurückführen.

+) Das Booklet: Gefieder, Band #1
+) Medien und Geschichte (Übersicht)

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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