Was der Fall ist: Die Umtriebe von Gleisdorf

Zu meiner Basisausstattung gehören eine Frage und eine Forderung. Punkt 1) Haben Sie gute Absichten? Punkt 2) Nennen Sie Ihre Gründe!

Wo ich Kritik anbringen will, lautet das Leitmotiv folglich: Begründen, nicht verkünden! Ich gehe nun in meinen konkreten Fallschilderungen von Erfahrungen und Eindrücken aus, die ich in jüngerer Vergangenheit vor Ort sammeln konnte.

Im Zuge zahlreicher Proteste gegen staatliche Corona-Maßnahmen haben sich im Raum Gleisdorf erstaunliche Allianzen gebildet. Dabei fanden alte Formationen und neue Gruppen zusammen. Das entfaltete sich im öffentlichen Raum, in den öffentlichen Diskursen, führte stellenweise sehr weit nach rechts. Haben die Stadtpolitik und das angestammte Kulturvölkchen darauf nennenswert reagiert? Nein!

(Quelle: Internet)

Die Straßen der Stadt wurden mit Inhalten bespielt, was von Protestmärschen und Kundgebungen bis zu Aufklebern und Graffiti reichte. Sie haben sich in Vereinen organisiert und damit teilweise aus dem öffentlichen Raum zurückgezogen, wo es zu Konfrontationen mit dem Staat gekommen war.

Ähnliche Verläufe waren auch in den Social Media zu verfolgen. Da kamen erst einmal verblüffende Auftritte vor, die in einer Demokratie unbedingt nach Reaktionen verlangt hätten. Da zogen sich manche Leute in dunklere Räume zurück, nachdem sie von der Behörde mit Konsequenzen konfrontiert worden waren.

Gleisdorf hat über viele Monate eine Unruhe erlebt, bei der an je zwei Tagen die Woche eine Protestgemeinschaft durch die Straßen zogen und Botschaften der Opinion Leaders mit starken Lautsprecheranlagen verbreitet wurden.

Ich hätte angenommen, daß maximal ein Megaphon genügen müßte, um das Demonstrationsrecht der Menschen zu würdigen. Wenn mit den „Flüstertüten“ interessante, informative, aufschlußreiche Mitteilungen gemacht worden wären, hätte selbst eine größere Menschenmenge gewiß kurz für Ruhe gesorgt und zugehört.

Das Trommeln, Pfeifen und Schreien während der Protestmärsche ergab eine völlig andere mediale Situation, die ohnehin nicht geeignet ist, Sachinformationen zu vermitteln. Die Bürgerrechte waren – so oder so – auf jeden Fall gewahrt und hatten bemerkenswerte Momente, in denen man durchaus herausfinden konnte, wer da alles mitmarschierte und den Trubel nutzte.

(Quelle: Internet)

Es gab zweimal einen Traktor-Korso. Ich bin jedes mal auf einer der größten Maschinen mitgefahren. Ich hab mir Reden angehört, hab mit Menschen aus verschiedenen Lagern gesprochen. Ich trug Notizen und Fotos zusammen, hab außerdem Recherchen angestellt.

So läßt sich sagen und belegen, daß nicht nur zornige Bürgerinnen und Bürger gegen die Corona-Maßnahmen der Behörde, gegen Bestimmungen und Einschränkungen protestiert haben. Es gab auch verschiedene Interessensgruppen, die all das genutzt haben, um Lobbyarbeit für ihre Vorhaben einzuflechten. (Die Bürgerrechte wurden zur Förderung von Geschäftsinteressen benutzt.)

Man kann meine Auffassung kennen. In einer Demokratie gibt es überhaupt keine Denkverbote. Ich kann außerdem sagen, was ich will, muß mich dazu bloß manchmal Konsequenzen stellen. Allerdings gibt es zwei Genres, wo das Sagbare reglementiert ist. Mediennutzung und öffentlicher Raum.

(Quelle: Internet)

Es ist selbstverständlich unannehmbar, daß jemand menschenverachtende Botschaften medial verbreitet, im öffentliche Raum ausposaunt, also die öffentlichen Debatten mit geächteten Inhalten kontaminiert. Der Grund ist einfach. Sprechen ist Handeln.

Gewalt durch Sprache ist Gewalttätigkeit, die Menschen schadet. Unsere Gesetze verbieten daher manche Arten von Äußerungen, weil sie als Gewalttaten eingestuft sind. Das ist dem sozialen Frieden geschuldet und beruht im Kern darauf, daß uns allen Gewaltverzicht auferlegt ist. Als Staatsvolk einer Republik haben wir dem Staat ein Gewaltmonopol übertragen, sind selbst aufgefordert, uns keinerlei Gewalttaten zu erlauben.

Mit genau diesen Grundsätze haben Menschen in der jüngeren Vergangenheit gebrochen und manche tun es weiterhin. Ich werde in den nächsten Schritten hier einige belegbare Beispiele bringen.

+) Die Übersicht: Rechtsruck

Postskriptum
Bezüglich der Bechriftung des öffentlichen Raumes inj Gleisdorf siehe: „Pickerl-Match“!

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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