Kulturpakt: Terrain ausloten

Fährt man von Gleisdorf die Fürstenfelderstraße nach Osten kommt man in das regionale „Dreiländereck“. So haben mir das die Nitschinger gesagt, als ich selber einer war, also in Nitscha zuhause; und zwar dort, wo sich Nitscha, Gleisdorf und Wünschendorf berühren.

Das ist insofern von Belang, als meine ursprüngliche Projekt-Website noch heute unter www.van.at online ist. „VAN“ habe ich damals gerne „v@n“ geschrieben, das steht für Virtuelle Akademie Nitscha.

Bevor nun jemand abwinkt, darf ich erwähnen: Es war eines der überhaupt ersten österreichischen Netzkultur-Projekte. Darüber kann man heute in der meines Wissens ersten Studie über Österreichs Netzkultur nachlesen: „Medium Internet und die Freie Szene“ [link]

Stefan Lückl (links) und Franz Steinmann

Mir ist also dieses Terrain vertraut und es läßt sich in der Sache sagen, daß eben manchmal innovative Projekte nicht bloß von den Zentren ausgehen, sondern auch in der Provinz entstehen.

Fährt man heute auf dieser Straße stadtauswärts und passiert die Ortstafel Gleisdorfs, tut sich sozusagen „Niemandsland“ auf, denn die nächste Ortstafel ist ein Stück entlegener. In dieser Zone steht ein Gebäude, das es zur ursprünglichen Zeit der „v@n“ noch nicht gegeben hat.

Über dieses Haus verfügt derzeit Franz Steinmann, vormals Handwerker, genauer: Büchsenmacher, heute Unternehmer in sehr verschiedenen Geschäften.

Katharina Scheidl (Kulturbüro Gleisdorf)

Der „Kulturpakt Gleisdorf“ handelt von der Grundidee, daß die Kommune, die Wirtschaft und Kulturschaffende zu Kooperationen finden, in denen man miteinander zu konkreten Themen und Vorhaben die passende Umsetzung sucht. Nicht Sponsoring, sondern Zusammenarbeit.

Katharina Scheidl vom Gleisdorfer Kulturbüro ist im Rathaus für den Kulturpakt zuständig. Ich bin Projektleiter der Plattform kunst ost. In diesen Eigenschaften besuchten wir Steinmann und seinen Mitarbeiter Stefan Lückl auf ein Gespräch samt Kaffee und Kuchen.

Wir streben mit kunst ost kein eigenes Haus an, also pflegen wir seit Jahren die Möglichkeit, für Veranstaltungen in bestehenden Häusern zu Gast zu sein. Das sind in der Regel Betriebsstätten.

Ob die Räume von Ingenos, die Rundhalle von Binder +Co, ob das Nebengebäude vom Winzer Lamprecht, das bewährt sich, indem wir dabei immer auch interessante Erfahrungen mit den Eigenheiten des jeweiligen Betriebes machen..

Nun war diese Begegnung mit Steinmann ein erstes Kennenlernen und Ausloten von Ideen. Es ist eine reizvolle Vorstellung, im naheliegenden „Niemandsland“ zwischen den Orten einen quasi dezentralen kulturellen Standort auszuprobieren.

— [Kulturpakt Gleisdorf] —

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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