Barsuglia im Fluß der Dinge

Künstler Alfredo Barsuglia befaßt sich seit Jahren mit dem Thema Schönheit, also etwa mit den Fragen der kulturellen Konstruktion dieses Themas und deren Konsequenzen, aber auch mit den visuellen Codes unserer Schönheitsbegriffe.

Alfredo Barsuglia

Medizinerin Elisabeth Santigli hat gründliche Erfahrung mit den Korrelationen zwischen Zahnstellung, Gesichtswirkung und sozialen Ambitionen der Menschen. Da wäre etwa von Fragen des Ranges in Hierarchien zu reden.

Ich nenne ein simples Beispiel. Während bissig zu sein kein gutes Renommee hat, gilt als sehr positiv konnotiert, daß jemand Biß habe. Die Quelle dieser Metaphern ist offensichtlich.

Hinzu kommt, daß ab dem frühen zwanzigstens Jahrhundert Schönheit und Geschwindigkeit als Synonyme gedeutet, mindestens aber assoziiert wurden; siehe dazu: „Flow (Was haben Schönheit und Geschwindigkeit miteinander zu tun?)“ [link]

Elisabeth Santigli

Damit mag deutlich werden, warum wir in der kommenden „Fünfer-Nacht“ auch das Thema Schönheit behandeln, wo doch das Hauptthema die Bewegung ist, die Mobilität.

Wir gehen nun davon aus, daß Santigli im Zentrum der Stadt eine Position der Gegenwartskunst sichert, die am Kopfende der Hauptachse des Platzes eingerichtet ist; mit einer Arbeit von Barsuglia.

Der Paradiesvogel wird Gegenstand einer Kunstpostkarte, die Barsuglia für die "Fünfer-Nacht" erarbeiten will.

Wir verzweigen das zu einer dialogischen Situation mit Barsuglia, die im „Museum im Rathaus“ etabliert wird. Dort werden Sie einerseits Barsuglia erleben können, wie er ein Statement auf visueller Ebene einbringt, das vor Ort erarbeitet wird. Es besteht andrerseits die Möglichkeit, mit ihm dann in die Debatte zu gehen.

Mit der Themenstellung, die wir für diesen Abend herausarbeiten, spielen wir überdies Motive aus dem vorangegangenen Kunstsymposion weiter: The Track: Axiom | Südost [link]

Das bedeutet, hier verläuft ein Fluß der Arbeit an einer großen Aufgabenstellung im Jahr 2014, wo an 1914 und hundert Jahre nach den Schüssen von Sarajevo zu denken ist.

Ich schreibe bewußt nicht, es sei der Vorfälle bei der Lateinerbrücke zu „gedenken“, denn es geht mir primär um die Zeit danach, in der wir alle schließlich auch zu Beteiligten der historischen Prozesse wurden.

— [Die Fünfer-Nacht] [Texte und Details] —

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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