Routen 300: Mythos Puch

Wir arbeiten an der Darstellung des Wesens der Digitalen Revolution als der Dritten Industriellen Revolution.

Der „Spekner-Bürzel“ am G-Wagon. [Große Ansicht] (Archiv Rudolf)

Wenn wir im Herbst 2024 das Thema „50 Jahre Puch G“ inszenieren werden, wird es schon eine Reihe von Arbeitstreffen gegeben haben, die unter den Titel „Konferenz in Permanenz“ fallen. Das hat jüngst im Büro von Fotograf Richard Mayr begonnen, was bedeutet, die erste Session unserer Serie „Konferenz in Permanenz“ hat stattgefunden.

Wir besprachen uns mit dem Techniker Manfred Haslinger, der einst im „Versuch“ tätig war, also in der Entwicklungsabteilung der historischen Puch-Werke. Und mit Konstrukteur Markus Rudolf, der als Sohn des letzten Werksdirektors in die Historie des G-Wagons praktisch hineingewachsen war. Das bedeutet einerseits, beide verfügen über Wissen, das teils nicht dokumentiert ist. Das bedeutet andrerseits, sie haben außergewöhnlich Archive.

Von links: Mayr, Rudolf und Haslinger.

Ein Beispiel für solche Schätze ist das erste Blatt auf dieser Seite. Ein Entwurf von Fritz Spekner mit einem Karosseriedetail des Puch G. Ich hatte Rudolf mit dem „Spekner-Bürzel“ im vorigen Eintrag schon erwähnt. Unser Meeting war dann auch der erste Schritt zum „Bankett der alten Meister“, bei dem ich erfahrene Puchianer aus jenen Tagen an einen gemeinsamen Tisch bringen werde, wobei mich Mayr unterstützt. Mit ihm kam es nun zu einer weiteren Ausstellungs-Idee im Umfeld von „Mythos Puch“.

Wir werden die Geschichte der Amateurfotografie mit Objekten aus der Zeit zeigen. Da ist nämlich ein ähnlicher Verlauf nachzuzeichnen. Der begann allerdings 1888, als George Eastman seine erste Box Camera auf den Markt brachte. Er gründete schließlich den Konzern Kodak.

Meine erste Analogkamera: Kodak Retina.

Dort wurde 1975 eine Arbeit von Steven Sasson realisiert. Eine tragbare, batteriebetriebene, eigenständige Digitalkamera. (So viel ich weiß, die erste Digi Cam auf dem Markt.) Ein weiterer Beleg für die Digitale Revolution, wie sie sich in den 1970ern entfaltete, um Produktionsweisen, Produkte und schließlich unser Leben zu verändern.

Bruce Sterling Pedersen [Große Ansicht]

Die 50 Jahre des Puch G zeigen diesen Prozeß an der Modellabfolge jenes markanten Fahrzeugs. Dann der Weg von den Fotoapparaten zu den Digi Cams, deren kompakte Alltagsvarianten schließlich von den Mobiltelefonen übertroffen wurden. Diese Produkte sind ein anderes Beispiel.

Dazu gehört schließlich, was ich schon angebahnt hatte. Techniker Bruce Sterling Pedersen kommt aus der Branche, repräsentiert diesen gesamten Verlauf persönlich und hat vor allem eine Kollektion historischer Rechenbehelfe und Computer.

Was das an Zusammenhängen und Deutungen hergibt, konnte ich nun in einem weiteren Arbeitsgespräch überprüfen. Informatiker Hermann Maurer ist seit den 1950ern mit Computertechnik befaßt und hat in seiner gesamten Berufslaufbahn an der Entwicklung jener Technologie mitgearbeitet.

Informatiker Hermann Maurer.

Er stimmt meiner Interpretation zu, hält den „Umbruch“, wie wir ihn bei „Mensch und Maschine“ bearbeiten, auf solche Art für darstellbar. Das Auto, die Personal Computers und die Kameras sind anschauliche Objekt-Ensembles, um über das Wesen der Digitalen Revolution als der Dritten Industriellen Revolution Auskunft zu geben.

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Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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