Routen 287: Einige Lepoix-Details

August Tinauer ist ein versierter Handwerker, überdies ein Schrauber der seine Klassiker schätzt. Das Thema Puch hat bei ihm einen hohen Stellenwert.

Ausgemusterter Steyr City-Bus als Imbissbude.

Tinauer schrieb mir zur vorangegangenen Notiz: „Ehrlich gesagt, ich weiß ja einiges über Puch. Aber der Name dieses Designers war mir bis zu deinem Beitrag über die Maxi unbekannt! Die Steyr Plus Serie hat genau so wie die Lkw’s und die Maxis ein zeitloses Design mit klaren einfachen Linien…“ Da ist demnach noch einiges zu tun.

Vorweg zeig ich hier (oben) den Steyr-City Bus, weil der schon vor vielen Jahren aus dem Alltagsverkehr verschwunden ist, so daß ihn jüngere Leute bestenfalls noch sehen können, wenn er manchmal wo als Würstelbude oder rollendes Schaufenster auftaucht. So einen Imbiss-Bus hab ich in meinem Archiv. (Ich glaub, der stand in Eggersdorf.)

Der City-Bus in der Erprobungsphase.

Außerdem ein historisches Foto, das mir Altmeister Fredi Thaler überlassen hat. Es stammt aus dem privaten Ehweiner-Album, einem Unikat. Dann geht es zu einem wesentlich populäreren Fahrzeug, das die Handschrift von Lepoix trägt.

Pinzgauer: Zeichnung von Louis Lucien Lepoix.

Das Press Kit, welches 2023 die Wiener Lepoix-Ausstellung begleitet, enthält unter anderem einen Kalender. Das Blatt #10: Oktober zeigt eine Pinzgauer-Front, jene sehr frühe Version, die sich noch deutlich von jenem orangen Prototypen unterscheidet, der im Grazer Puch-Museum steht.

Links: Prototyp aus den Archiv Rudolf. Rechts späterer Prototyp im Puch-Museum.

Ich fand, passend zu diesem Kalenderblatt, ein Foto, das mir Markus Rudolf aus seinem Archiv überlassen hat. Sein Vater Egon Rudolf war der letzte Puch-Werksdirektor, bevor Magna den Betrieb übernahm. Das bedeutet, Markus ist mit all diesen Fahrzeugen und ihren Geschichten gründlich vertraut.

Beim Rudolf-Foto befindet sich der Kommentar: „1966, Pinzgauer Prototyp, 1. Generation mit seiner zweiten Karosserie als Kommandowagen“. Die „zweite Karosserie“ erklärt vermutlich jene leichte Differenz der Bug-Sektion (Scheinwerfern, Blinkern und Kühlergrill) gegenüber der Zeichnung von Louis Lucien Lepoix. Man sieht gut, die Stirnwand beider hat anfangs noch keine der massiven Sicken, wie man sie dann über Scheinwerfern und Kühlergrill des Prototyps im Museum sieht.

Die Plus-Serie im Vergleich zu einem frühen 15er Steyr.

Was die Traktoren der Plus-Serie angeht, habe ich zwei Beispiele aus meinem Archiv gezogen. Den sehr puristischen Steyr 30 (Zweizylinder), der also noch zweistellig nummeriert ist. (Das wurde für Exportzwecke bald auf drei Nummern umgestellt.) Das andere Foto zeigt den weit bulligeren 540er (Dreizylinder) hinter der alten Ikone, dem 15er Steyr, amtlich: Typ 80. (Zwischen diesen beiden Modellreichen lag noch die rundliche Jubiläumsserie.)

Das jüngere Lepoix-Häusel links, das ältere rechts.

Was die LKW-Häuseln mit den asymmetrischen Kühlermasken angeht, brauchen Sie im Alltag bloß die Augen offen zu halten. Sie sind heute zwar merklich weniger geworden, aber immer noch zu sehen. 90er plus-Serie, Steyr Typ 91 und allerhand Versionen des Steyr 12M18. Ich hab in einer Albersdorfer LKW-Werkstatt, die inzwischen verlagert wurde, zwei nebeneinander erwischt, den jüngeren 12M18 links, den Klassiker als Feuerwehrfahrzeug rechts.

Übersicht
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Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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