Was der Fall ist: Trefferei VI

Bemüht sich jemand, mich hinters Licht zu führen, bedeutet das, ich werde für dumm gehalten. Hält mich jemand für dumm, nehme ich das persönlich.

Nach wie vor ein Referenzpunkt der „Trefferei“

Aber ich verstehe, daß Leute, die mutmaßlich mit einem rechtsextremen Netzwerk kooperieren, sowas nicht offenlegen, mir also mit verdeckten Intentionen begegnen. Ich meine, die Republik ist das politische Haus, in dem die Demokratie wohnt.

Das Wort leitet sich von „Res publica“ ab, was „öffentliche Angelegenheit“ bedeutet. Das verträgt sich nicht mit verdeckten Intentionen und mit einem Fälschen von Etiketten. Also sehe ich in der Sache Klärungsbedarf. (Vielleicht hab ich ja alles falsch verstanden.)

Was bisher geschah
Funktionstragende der „Trefferei“ hatten auf meine Notizen reagiert. Wir haben in kleiner Runde ein Gespräch geführt, um das mich Präsidentin Isabella Tomschitz gebeten hatte. Dabei wurde von verschiedenen Seiten am Tisch betont, die „Trefferei“ habe mit Rechtsradikalen, Rassismus und Antisemitismus nichts zu tun.

Kulturrevolution von rechts (Quelle: Heimat-Kurier)

Ich bekam zu hören, daß ich „Anschuldigungen“ vorbrächte, die gegenstandslos seien. Ich beschuldige jemanden? Falsch! Ich referiere öffentlich geäußerte und gepostete Details, Inhalte der „Trefferei“, die von deren Leuten selbst publiziert wurden.

Mich interessiert was der Fall ist. Jegliche Polemik oder Unterstellung ist nutzlos, würde mir nur die Zeit stehlen, weil darin keinerlei Erkenntnisgewinn liegt. Zitat aus meiner vorangegangenen Glosse: „Gut, gehen wir von der Arbeitshypothese aus, daß es sich genau so zugetragen hat, wie es Tomschitz mir gegenüber beteuerte. Die ‚Trefferei‘ hat mit radikalen Positionen nichts zu tun und bleibt dem Wohl der Menschen gewidmet. Ist das so? Ich bleibe ein wenig skeptisch.“ [Quelle]

Gernot „Das Genie“ Gauper in der „Trefferei“

Ich bot an, in meinem Berichten über vorgefundene Positionen ein Pause einzulegen, damit sich die Leute der „Trefferei“ beraten könnten, was ihr Status quo sei. Ich hoffte, das dann zu erfahren. Siehe Glosse IV!

Status quo
Wochen später – während ich diese Zeilen schreibe – kann man auf deren Webseite sehen, daß die Kooperation „Trefferei“ und „Kulturfestung“ nach wie vor online steht. Die „Kulturfestung“, das war eben noch ein „Patriotisches Zentrum“ der „Identitären Bewegung“, welcher man wegen Straftaten die Verbreitung ihres Zeichens verboten hat.

Zur genannten Kooperation gehört auch das ebenso rechtsradikale „Info Direkt“, ferner der „Report 24“ mit Chefredakteur Florian Machl, der bemerkenswerte „Heimatkurier“ und – wie das Aviso der „Trefferei“ verrät: „viele mehr“.

Der „Heimatkurier“ berichtete am 23. März 2023: „Das Team rund um die Kulturfestung leistete Pionierarbeit in der neurechten Szene Österreichs. Hochmotivierte, durch die Identitäre Bewegung metapolitisch geprägte Idealisten krempelten 2019 ihre Ärmel hoch, um das erste patriotische Hausprojekt Österreichs aus der Taufe zu heben.“

Monika Donner, laut DÖW eine „ideologisch erratische Verschwörungstheoretikerin“

Dort wird die Festungs-Mannschaft zitiert: „Die Kulturfestung hat sich aus dem Volk entwickelt und ist für das Volk. Letztlich war es ein Selbstläufer. Als wir 2019 einzogen, starteten wir parallel zu den massiven Renovierungsarbeiten mit den ersten Veranstaltungen.“

Wir erfahren in berührender Offenheit, was die Leute vorhaben. Zitat: „In diesem Wissen leisten die Patrioten der Kulturfestung aktive Netzwerkarbeit. Neben guten Beziehungen zu diversen alternativen Medien besteht reger Austausch unter anderem mit Martin Rutter und seinen regionalen Gruppen und dem Schweizer Ignatz Bearth, der in Ungarn eine deutschsprachige Gemeinschaft aufbaut.“

Aus dem Pogramm der „Trefferei“, abgefragt am 29.5.2023

Hier wird auch bestätigt, was ich im Raum Gleisdorf an verschiedenen Beispielen ablesen konnte. Die FPÖ arbeitet mit diesem Milieu konzentriert zusammen. Zitat „Heimatkurier“, ziemlich ungeschminkt und vor allem unwidersprochen: „Auch zur Partei haben sich die Kontakte in letzter Zeit intensiviert. Unter der Führung des freiheitlichen Parteichefs Herbert Kickl, der sich im Kampf gegen die Impflicht auf die Seite des Corona-Widerstands gestellt hat, haben die Distanzierungen der FPÖ zum allgemeinen rechten Lager ein Ende gefunden. Der Kurs Kickls macht Hoffnung auf eine künftig verstärkte Zusammenarbeit zwischen Partei und Bewegung.“

Es ist daher im Augenblick festzuhalten: Die „Trefferei“ scheint bis heute als Kooperationspartnerin dieses Netzwerkes auf. Ich kennen noch kein Statement, das dem widersprechen würde. (Fortsetzung)

+) Vorlauf: Nach der Besprechung (Teil V)

Übersicht
+) Die Trefferei (Kultureinrichtung)
+) Rechtsruck (Das Thema)

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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