Was sagen Kunstwerke?

Kunsthistorikerin Mirjana Peitler-Selakov, bei „kunst ost“ vor allem für den Programmbereich und für internationale Kontakte zuständig, hat für unseren Bereich der „talking communities“ eine eigene Debatten-Reihe entworfen. Wir werden das im Lauf dieses Jahres ausbauen. Die zentrale Frage lautet dabei:

Was sagen Kunstwerke?

Wir funktioniert das? Wir haben nun schon einzelne Kunstschaffende gewonnen, an je einem Abend ein Werk mitzubringen, dieses kurz zu erläutern, dann einer offenen Debatte darüber beizuwohnen.

kunsthistorikerin mirjana peitler-selakov (2. v. links) neben christian strassegger, michaela knittelfelder-land und irmgard eixelberger

Wir laden zu diesen Abenden vor allem Künstlerinnen und Künstler aus unserem Umfeld ein, aber auch – ganz generell – an Kunst interessierte Menschen. Und wozu das? So sollen Gelegenheiten und Anregungen entstehen, um konkrete Erfahrungen zu sammeln, wie wir über Kunst reden und debattieren können.

Ich habe schon mehrfach erwähnt: Wenn alles Kunst ist, dann ist nichts Kunst. Wenn wir keine Begriffe von den Dingen haben, können wir nicht darüber sprechen, auch nicht darüber streiten.

Sprechen und Sprachen! Spricht beispielsweise der etwas brummige Oswald Oberhuber über verschiedene Kunstrichtungen, dann meint er eigentlich „Sprachen“. Nach seiner Auffassung gibt es keine Stile, sondern – so führt er aus – Künstler entwickeln eigene Sprachen.

medienkünstler niki passath zwischen mirjana peitler-selakov und sandra kocuvan

Es geht also um Code-Systeme, um Kommunikationsbedingungen, um Zeichen und Bedeutungen. Das legt nahe: Wie man andere Sprachen durch Studium und Praxis erlernen kann, sind uns auch die „Sprachen“ der Kunst zugänglich, wenn wir uns auf entsprechende Erfahrungsprozesse einlassen.

An den Abenden zum Thema „Was sagen Kunstwerke?“ im Rahmen der „talking communities“ geht es dann auch um Fragen wie „Können Kunstwerke zum Nachdenken bewegen?“ „Was sagen sie aus und zu wem sagen sie was?“ Kunstschaffende und Publikum sind eingeladen, in einer Reihe von öffentlichen Erörterungen eine bewußte, kritische Beziehung zur zeitgenössischen Kunst zu suchen.

Eine der ersten Stationen wird die Malerin Herta Tinchon anbieten, die demnächst ihre Personale im Gleisdorfer „MIR“ („Museum im Rathaus“) eröffnet. Eine andere Station bietet Medienkünstler Niki Passath bei unserem kommenden „April-Festival“.

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Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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