das kühle extrazimmer 8

nachdem ich schon einige jahre verschiedene online-zugänge erprobt hatte, um mit möglichkeiten im kulturellen zusammenhang zu experimentieren, ging ich vor rund einem jahrzehnt mit einem neuen projekt ins netz. ich war von der „haus-metapher“, die ich davor mit der ersten „van-site“ [link] verfolgt hatte, zur vorstellung eines „kulturellen terrains“ im web gekommen.

das logo der ersten „van-site“ von 1998

bei der „haus-metapher“ hatte ich die website als „elektromagnetisches kulturzentrum“ verstanden, wo menschen quasi telematisch ein- und ausgehen. die vorstellung vom „kulturellen terrain“ wurde dann der wachsenden weitläufigkeit und komplexität gerechter.

ich konnte damals noch nicht wissen, wie gründlich ich selbst bald den genauen überblick auf diesem terrain verlieren würde. ich hab in all den jahren abertausende html-pages gebaut, die meisten davon mit fotos versehen. aufgrund der damals sehr niederen übertragungsraten im web habe ich mich bemüht, fotos meist bei etwa 12 kilobyte dateigröße zu halten, damit der browser die pages flott laden kann.

für den schnellen seitenaufbau blieben die bilder eher klein

mein ursprünglicher standard waren 250 x 188 pixel. wenn größere bilder unverzichtbar waren, habe ich sie zerschnitten, damit man schon was zu sehen hat, während der browser noch beschäftigt ist, den rest aufzubauen. ich bin da heute noch sparsam und bevorzuge bilder im format von 400 x 300 pixel, zuweilen auch 500 x 375, nur in ausnahmen größer.

natürlich wollte ich wissen, was sich auf meinem „kulturellen terrain“ im web tut. ich habe daher einige jahre die wichtigsten besuchsfrequenz-daten protokolliert. das würde sich zwar heute vermutlich in etwas anderen verlaufs-kurven zeigen, aber ich nehme an, daß gegenwärtig zumindest im kulturbereich prinzipiell vergleichbare entwicklungen stattfinden.

ich hab es in einem früheren eintrag schon betont, diese technische möglichkeit der telekommunikation und telepräsenz darf nicht überwertet werden. das publikumsinteresse entwickelt sich eher sanft und langsam. wer also im web auf publikum aus ist, sollte mit langem atem und konsequenz gerüstet sein.

es ist damals kurz vor der 8. kalenderwoche 2000 losgegangen. ab sonntag, dem 26. märz 2000, wurde gemessen. die aufzeichnungen reichen bis zur 28. kalenderwoche 2007. es begann mit einem mittel von 79 „user sessions“ pro tag, führte über eine kuriose spitze von zirka achttausend „visits“, was durch eine erregung rund um die arbeit der serbischen künstlerin tanja ostojic ausgelöst worden war, zu über dreitausend visits pro tag. (zu den kategorien „hits“ und „visits“ siehe folge #4!)

[NETZKULTUR: der überblick]

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
Dieser Beitrag wurde unter Feuilleton abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar