Nah und fern

Man könnte sagen, daß ich derzeit der Hausmeister im Archipel Gleisdorf bin. Ich schau auf diese virtuelle Hütte, während…

Richard Mayr auf der Suche nach dem Nordlicht.

…Fotograf Richard Mayr mich von der norwegischen Insel Senja aus anruft und Künstlerin Monika Lafer mir aus der Gegend von Triest schreibt: „Hatte heute eine Idee, wie ich die Brücke von der Intermedialität zu einer Interprofessionaliltät kriegen könnte.“

Wir sind das Kultur-Trio des Archipels und laufend damit befaßt, sehr unterschiedliche Aufgaben zu erledigen, all das so zu bündeln, daß die Schritte gemeinsam zur Wirkung kommen. Von Mayr kamen eben Fotos, die meinen Traumlandschaften entsprechen. Ich träume nie von der Südsee, sondern stets vom Norden.

Gedichte und Fotos als unterschiedliche Abstraktionsformen.

Vor seiner Abreise hatten wir noch die Tableaus zu unserem Buchprojekt durchgesehen. In wenigen Tagen werden wir jenes Wiener Tonstudio besuchen, in dem das Einlesen meiner Gedichte durch Kammerschauspieler Franz-Robert Wagner stattfindet. (Wagner meint, ich sollte dabei sein.)

Während Mayr noch rund 350 Kilometer nördlich des Polarkreises hinter dem Polarlicht her war, hab ich hier ein sperriges Paket zu seinem Büro geschafft. Nach Mayrs Rückkehr konnte ich den Inhalt sehen. Eine großformatige Fotografie eben der Landschaft, die ich jüngst bei der Durchsicht der Tableaus hervorgehoben hatte.

Fotos: Richard Mayr. (Zum Vergrößern anklicken!)

Das Foto geht in die nächste Episode im Zeit.Raum. Wir werden inzwischen hier an kulturellen Angelegenheiten weiterkurbeln, haben eben nächste Schritte für die Konvergenzzone erörtert. Diese Konvergenzzone ist ein Bereich, in welchem der Denkraum Archipel sich jetzt schon einmal konkret in den analogen Raum harausstülpt.

So haben wir das auch mit Gleisdorfs Kulturreferent Karl Bauer besprochen. Wir schaffen eine Zone, in der die drei Sektoren Staat, Markt und Zivilgesellschaft zusammenfinden, um zu klären, welche kulturpolitischen Aspekte da auf der Höhe der Zeit relevant wären und was das für die Praxis heißt.

Großer Abzug für die Ausstellung.

Das bedeutet unter anderem, der vorerst hauptsächlich virtuelle Archipel Gleisdorf beginnt sich hier im Realraum zu manifestieren, bis die Liegenschaft am westlichen Stadtrand adaptiert und bespielbar ist. Das hat auch mit Unternehmerin Barbara Schäfer zu tun, die im genannten Senkmodell der drei Sektoren für die Wirtschaft (Markt) steht.

Ich muß bei Gelegenheit einmal grübeln, wie diese Sichtweise mit einem Grundmodell der mittelalterlichen Stadt korrespondiert: Palais, Kirche und Marktplatz. (Seinerzeit noch durch eine Mauer gegen die Wildnis abgeschirmt.)

Zu all dem heißt es in einem Text, den mir Lafer eben aus Italien geschickt hat, unter anderem: „Die interprofessionale Vorgehensweise könnte so aussehen: Es wird bereits im Vorfeld gearbeitet, man ist aus den Beweggründen aus dem ‚anderen‘ Biotop schlau geworden. Möglicherweise hat sich der eigene Horizont geweitet und…“ [Der Text]

Übersicht
+) An solchen Tagen (Das Buch)
+) Konvergenzzone (Der Raum)
+) Archipel Gleisdorf (Das Projekt)

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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