Die 23er Scooter Session II

Ich bleib bei der Metapher „Archipel“. Zwar vefüge ich selbst über keine Insel dieses Gefüges, aber ich hab ein Kanu. (Zum Glück muß ich bei einer Metapher nicht real mit einem Kanu die Mur hinauf.)

Judenburgs Bürgermeisterin Elke Florian.

Für die „Lange Nacht der Museen“ hatte mich Heinz Mitteregger nach Judenburg eingeladen. Sein Themenvorschlag für meinen Vortrag im Puchmuseum war die Geschichte der Motorroller. Das ergab bloß einen Aspekt unserer Gespräche. Die Scooter-Historie war ganz gut im formellen Teil des Abends aufgehoben. Zu meiner Überraschung gab es davor und danach gute Gründe, über einige kulturpolitische Fragestellungen zu reden.

Dazu gehört in verschiedenen Zusammenhängen unterschiedlicher Berufsgruppen die Überlegung, was genau die aktuelle Form der Digitalisierung und die Mediensituation via Internet an Problemen oder wenigstens Irritationen aufwirft, zumal in etlichen Branchen das Internetmarketing einfach nicht ignoriert werden kann.

Egal. welche Geschäftsaufgaben man zu bewältigen hat, unter den verschiedenen Kernthemen findet sich auf jeden Fall die Fähigkeit zur Unterscheidung folgender grundlegenden Kategorien: Wissen und Information sind zweierlei.

Die bezeichnete Stelle damals…

Das Internet und die niedrigschwelligen Zugänge haben eine atemberaubende Verfügbarkeit von Informationen in unsere aller Leben gebracht. Genau das war übrigens einer der ursprünglichen Gründe für die Erarbeitung des Internetprotokolles TCP/IP. Das hat mir einer erzählt, der damals dabei gewesen ist, als diese Dinge geregelt wurden.

Informatiker Hermann Maurer schilderte mir, wie es einst eines neuen Werkzeugs bedurft hatte, um anfallende Datenmengen bewältigen zu können. Und da, so Maurer, hatte noch niemand mit den Kategoriensprüngen gerechnet, die zu überwältigenden Datenvolumina geführt haben. Siehe dazu meine Notiz zu einem unserer jüngeren Arbeitsgespräche: „WWW: Wie was wurde“!

Rechts: Wissenschatfer Herman Maurer.

Anderer Kontext
Bürgermeisterin Elke Florian hat mich, bevor der Abend sehr dicht wurde, ins Heimatmuseum begleitet. Sie stellt übrigens derzeit auch kulturpolitische Überlegungen an, die einer Neuorientierung gewidmet sind, was mir sehr naheliegend erscheint.

Alle Kommunen des Landes befinden sich noch im unruhigen Kielwasser der Weltwirtschaftskrise, die 2008/2009 von den USA ausgelöst wurde. Die Konsequenzen wirken bis heute nach. Dazu kam inzwischen die Pandemie-Erfahrung durch Corona. Der Überfall Rußlands auf die Ukraine hat Europa ebenfalls erschüttert. Sowas verändert Gesellschaften unausweichlich.

Die bezeichnete Stelle heute…

Da bewegt sich also derzeit viel. Es müssen manche Fragen neu gestellt werden, auch im Kulturbereich. Aber! Welche Fragen sind das nun, die wir stellen sollten? (Ich kenne ja allerhand Funktionstragende, die haben schon Antworten, da weiß ich immer noch nicht, was eigentlich die Fragen waren.)

Vor dem Hintergrund solcher weitreichenden Kräftespiele haben wir einen kurzen Blick in die lokale Vergangenheit Judenburgs geworfen. Dazu birgt das Museum ein faszinierendes Modell der Stadt. Da war mir umgehend klar, daß ich eine Passage davon in meine „Matrix der Gewässer“ einbeziehen werde, zumal ich in Sachen Mur ohnehin noch keine Notizen angelegt hab.

(Luftbild: GIS Steiermark)

Hier nun die attraktive Situation, daß ich die alte Ansicht vom Holzmodell entnehmen kann, um sie einem aktuellen Blick von der heutigen Murbrücke gegenüberzustellen. Damals stand die Pfarrkirche St. Magdalena offenbar noch völlig frei, heute ist sie von Bauten umgeben; am Schnittpunkt der Magdalenagasse mit der Sensenwerkgasse. (Ein aufschlußreicher Straßenname.)

Übersicht
+) Die 23er Scooter Session
+) Archipel (Ein Logbuch)
+) Scooter (Die Geschichte)
+) Matrix der Gewässer (Projekt)

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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