Asphalt: Was noch fehlt

Streifen für Streifen, Lage für Lage… In diesen Wochen konnte ich mir ansehen, wie auf losem Boden eine Straße entsteht, die etliche Jahrzehnte halten soll.

Fertige Abschnitte: alles eben.

Bezüglich der drei Schichten Asphalt machen die Kanaldeckel anschaulich, wo der Arbeitsprozeß grade angekommen ist. Auch an manchen Übergängen kann man es gut sehen.

Der Grader (Straßenhobel) ist schon weg, aber eine Menge Walzen in verschiedenen Größen sind noch zum Verdichten des Untergrunds im Einsatz. Mit dem Asphaltfertiger wird das Gemisch aufgebracht, wie es per LKW ankommt. (Asphalt wird „eingebaut“.)

Bei der Kreuzung Fanz Josef-Straße/Schillerstraße.

In meiner Kindheit sah ich noch die Asphaltkocherei mitten auf der Baustelle, diese großen, fahrbaren Öfen. Das ist Geschichte. Es scheint, als seien die neuen Fahrbahnen nun bald komplett. An Randsteinen und Gehsteigen bliebt noch allerhand Arbeit.

Ich bin derweil mehr als einmal gefragt worden, weshalb ich mich dauernd auf der Baustelle herumtreibe und all diese Details zusammentrage. Es ist nicht bloß meine Neugier. Ich halte es für unverzichtbar, ein Terrain, auf dem man längerfristig lebt und arbeitet, zu erkunden. Unsere Lebenswelten sind sehr komplex geworden. Dadurch fällt es zunehmend schwer zu verstehen, was uns umgibt; selbst und vor allem da, wo es von Menschen gemacht ist.

Detailarbeit am Rande.

Ich gehöre einer Runde inspirierter Leute an, die in Gleisdorf grade an einem „Archipel“ arbeiten, am Entstehen eines Mehrsparten-Projektes. Ich bevorzuge dabei den Kontrast zu konventionellen Regionalmanagements, wo oft Leute tätig und tonangebend sind, die hauen irgendwelche Themen raus, kennen aber weder die Sozialgeschichte, noch die Kultur unseres Lebensraumes genauer.

Eine Bahn fertig, die andere in Arbeit.

Da wird aus diversen Büros mit allerhand Budgets über das reale Leben der Region hinweggemanaged. Ich halte solche Tendenzen für extrem belastend, wo es um die Zukunftsfähigkeit eines Gemeinwesens geht. Dem Nutzen solcher Modi traue ich nicht. Ich will sehr viel genauer wissen, wie zum Beispiel diese Stadt funktioniert. Und wie sie gemacht ist.

Übersicht
+) Asphalt: Schicht für Schicht
+) Archipel (Ein Logbuch)
+) Schächte und Kanäle (Fokus Schillerstraße)

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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