Wasser und Warnung

Als der Juli 2023 in den August überging, bot das Wetter eine beeindruckende Demonstration, was mit Flüssen und Bächen in wenigen Tagen geschehen kann.

Das waren – zumindest im Raum Gleisdorf – noch nicht einmal das, was man „heftige Sommergewitter“ nennen könnte. Auch kein Sturm. Okay, einmal ging ich die vergangene Woche ins Stiegenhaus, um dort alle Fenster zu schließen, weil der Regen eher schräg daherkam. Das dauerte aber keinen halben Tag.

Einfach eine verregnete Woche. Am Freitag, dem 4. August, schickte Gleisdorfs Bürgermeister Christoph Stark via Social Media die Information und Warnung aus, daß einige Brücken wegen des Wasserstands der Flüsse gesperrt seien.

Die gesperrte Rabnitz-Brücke (Foto: Stark)

Ich war genau am Freitag davor mit Fotograf Richard Mayr zur Quelle der Raab hinaufgegangen, um ein Sommerbild des Terrains zu bekommen. (Hier das Winterbild.) Da erschien mir die Raab auf dem Weg ins Passailer Tal als ein moderates Flüßchen, das ich in Hohenau (nahe Passail) überquert hab, um mir das Anwesen des „Hanauer Schurl“ anzusehen. Alles völlig unspektakulär.

Auch einmündende Bäche im Raum Gleisdorf schienen eben noch eher Rinnsale zu sein. Dann aber einige Tage mäßiges Regenwetter und Bürgermeister Stark postet: „Achtung – Brückensperren! Aufgrund der Pegelstände in der Raab und Rabnitz und der damit verbundenen drohenden Hochwassersituation mussten heute die Brücken in Urscha, an der Glieder-Wehr und an der Rabnitz in der Mühlwaldstraße gesperrt werden. Die Sperre dauert noch zumindest bis morgen an und sollte im Laufe des Tages je nach Wettersituation aufgehoben werden können.“

Die Raab bei der Glieder-Wehr (Foto: Stark)

Die Brücken waren tags darauf wieder offen. Ich hab nachgesehen, in welchem Maß sich einige Abschnitte von Raab und Rabnitz verändert haben. Das sind derart heftige Kräftespiele, da will man sich gar nicht erst vorstellen, was geschieht, wenn es ein, zwei Wochen lang schwere Unwetter gäbe.

Die Zuständigen der Kommune, die Einsatzkräfte und wer sonst noch gebraucht wird, wenn es größere Probleme gibt, haben übrigens einen Katastrophenplan zur Hand, der alle wesentlichen Informationen zusammenfaßt, nicht bloß Kontaktdaten, sondern auch Kritische Stellen an Bächen und Flüssen etc.

Auf 45 Seiten relevante Details bis hin zu „Unterbringung und Verpflegung: Erfassung aller zur Unterbringung oder Verpflegung geeigneter Einrichtungen samt deren Kapazität. Für Flüchtlinge, ärztliche Betreuungsstellen, Verletzte, allg. Versorgung, Notunterkünfte nach Katastrophen…“

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Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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