Routen 245: Bronco Badland und der Landcruiser

Für einen langgedienten Automobilpaparazzo gilt zwar: „Sie kommen (fast) alle einmal in meine Gasse!“, aber mit einem Bronco habe ich in Gleisdorf definitiv nicht gerechnet.

Nein, es ist kein Mustang. Doch! Ein ungezähmtes Pferd.

Und dann noch dazu der offenbar brandneue Bronco Badlands. Kennen Sie übrigens den gleichnamigen Film aus dem Jahr 1973? Unter der Regie des eindringlichen Terrence Malick zeigen die so zerbrechlich wirkenden Sissy Spacek und Martin Sheen, was an Youngsters rütteln kann, wenn die Horizonte grad zu eng sind: „Badlands„.

Also: Badlands. Und Ford Bonco. Ich finde die erste Generation (Start 1965/66) formal sehr interessant. Und zwar im Kontrast zum Toyota Landcruiser ab der Version J40, also 40 Series ab dem Jahr 1960. Der Landcruiser fast schon barock, mit allerhand geschwungenen Linien, der erste Bronco vergleichsweise scharf geschnitten und geradlinig; aber bei uns weitgehend unbekannt.

Der Bronco im Gleisdorfer GEZ.

Ich spiele Orakel. In Japan hatte man also den Weltkriegs-Jeep kopiert. Im Jahr 1961 brachte die International Harvester Company ein sehr attraktives Arbeitstier auf den Markt, den International Harvester Scout. Andere Produzenten der USA waren ebenfalls rege. Das werden die Leute rund um Lee Iacocca nicht ignoriert haben.

Geländegängiger Zweitwohnsitz.

Dem ersten Landcruiser (Version BJ und FJ) sah man noch das Vorbild an. Die Japaner hatten den Bantam Jeep nachgebaut, der während des Zweiten Weltkriegs in enormen Stückzahlen rausging. Der war einerseits von Willys in größeren Serien produziert worden, andrerseits vor allem aber von Ford (Ford GPW), wo es entsprechend leistungsfähige Anlagen gab. Deshalb mußte der Bronco diese Vorgeschichte nicht abbilden, wie etwa der Toyota. (Jeep landete in den 1980ern übrigens bei Chrysler.)

Toyota Landcruiser der 40 Series.

Während ich bei uns schon so manchen frühen Landcruiser erwischen konnte, war ein Ford Bronco des ersten Baumusters noch nie in meiner Reichweite. Daher hier zum Vergleich einer von den Wiki Commons.

Auf den folgenden Fotos (zum Vergrößern anklicken): Links ein Ford Bronco der ersten Generation (Foto: John Lloyd, CC BY 2.0), rechts ein International Scout 80 von 1961, erstes Baumuster.

Zur Übersicht einige prominenter Offroader im Schnelldurchlauf. Das erste Allradautomobil der Kfz-Geschichte war ein Panzerwagen von Austro-Daimler. Das erste militärische Großereignis des 20. Jahrhundert wurde der Jeep der US Streitkräfte.

Der deutsche Kübelwagen (VW Typ 82) spielt da keine Rolle, weil der bloß ein 4×2 war. Allradantrieb bekam dann erst der vergleichsweise sehr seltene Kommandeurswagen (VW Typ 87), wie auch der Schwimmwagen (Typ 166) ein Allradmöglichkeit hatte.

Die Landrovers sind Nachkriegsprodukte. (Erste Prototypen liefen auf Fahrwerken des Willys Jeep.)

Den phänomenalen Puch Haflinger und den Pinzgauer brauchen wir hier nicht zu beachten.

Ihre Konzepte und Bauweisen sind völlig anders. Mit dem Puch G und der G.Klasse von Mercedes-Benz sieht das ganz anders aus.

Es ist übrigens bald 40 Jahre her, daß die Prototypen des G-Wagons getestet wurden. Sie finden hier auf der eigenen Puchleiste einen Überblick von ersten Puch G-Prototypen bis zum elektrischen EQG Versuchsfahrzeug: [Link]

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Über der krusche

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