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Ich bin ein Büchernarr, ein Papierfresser, ein Bewohner der Gutenberg-Galaxis. Das Web ist meine Erweiterung, mein kühles Extrazimmer und die Social Media sind mein Salon. Den besuche ich ganz gerne für kleine Plaudereien. Aber aus realer soziale Begegnung, aus den Plauderstünchen im analogen Raum, treibt es mich dann stets in die Stille.

Jörg Klauber (rechts) neben Fotograf Richard Mayr

In dieser Stille sind die Bücher zu Hause. Manchmal bin ich selbst noch in das Entstehen eines Buches verwoben. Ich liebe diesen Prozeß und hasse die letzten Meter auf dem Weg zur Druckvorstufe. Ab einem Punkt sind die Dinge nicht mehr zu ändern. Alles, was an Schnitzern eventuell übersehen wurde, bleibt unverrückbar.

Im Augenblick brütet Jörg Klauber über dem Layout des Buches „Wegmarken“, während ich noch in redaktionelle Arbeit verstrickt bin und dabei nun ihm nachgeordnet. Was er von mir braucht, muß geliefert werden; vor allem, damit wir in der vereinbarten Zeit bleiben. Aber speziell, weil die ganze Gruppe sehen will, was bei diesem Projekt herauskommt.

Ich arbeite projektbezogen seit 2018 daran, nachdem ich vorher eine Weile meiner Neugier an diesem Thema nachgegangen war. (Siehe dazu: „Werkbank zwo: Finale“!)

Blindtext-Seite aus dem Buch „Wegmarken“

Nun dieses sentimentale Schlichten von Ansichten und das Kuriosum Blindtext. „Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipisici elit, …“ Vielleicht ist Ihnen das in einer Publikation schon einmal untergekommen. Dann wurde beim Layout geschludert und es fehlt ein Stück Originaltext, denn Blindtext ist bloß ein Platzhalter für die Arbeit. Die Sätze bedeuten gar nichts. Sie haben nur eine visuelle Funktion.

Für mich ist das etwas Romantisches, weil ich alle Stufen des Entstehens eines Buches unzählige Male absolviert hab. Ich war sogar selbst einige Zeit Besitzer einer Offsetpresse. Siebdruck, Steindruck, kenn ich alles. Das ist für mich ungebrochene Magie.

Außerdem gilt nach wie vor und im Internetzeitalter mehr denn je: Bücher aus gutem Papier sind die stabilsten Datenträger. So bin ich diesen Dingen verbunden und der Medienarbeit ganz generell. Foto, Schmalfilm, Video, Radio, das komplette Programm.

Also stöhne ich zwar im Finish der Redaktionsarbeit, aber ich bin Teil eines sehr guten Teams und demnächst sehen wir genauer, was die Kooperation taugt.

+) Wegmarken (Ein kulturelles Zeichensystem, der 4. Projektabschnitt)

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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