Der Mitterwiesenbach im Raabtal

Dieses Fließgewässer hat eine Passage, die quer durch das Raabtal verläuft und dabei ganz verschieden genutzte Zonen durchschneidet.

Bach und Becken

Es kommt von Albersdorf-Prebuch nahe dem Skaterpark herein, vorbei am großen Altstoffsammelzentrum. Bevor es die Raab erreicht, schwenkt es nach Süden Richtung Gleisdorf. Das Raabtal ist auf der Höhe von Albersdorf eine Art soziologisches „Querschnittmodell“. Zieht man da eine waagrechte Linie von Ost nach West, zeigt sich eine interessante Gemengelage.

Für massive Kräftespiele gerüstet.

Das Dörfliche mit seiner schmalen Straße wurde zum Tal hin abschnittweise durch einen Wall abgeschirmt. An diesem Wall entlang verläuft die B64 (Rechberg Straße), welche Weiz und Gleisdorf verbindet. Parallel dazu die Bahntrasse (naturgemäß auch ein Damm). Dann tut sich nach Westen hin das Gebiet auf, welches von Äckern und gewerblichen Anlagen geprägt ist.

Mir scheint, es ist insgesamt der längste Bach, mit dem ich es im Umfeld von Gleisdorf bisher zu tun bekam. Plötzlich war ich auf meiner Suche nach Osten hin in Großpesendorf. Prebuch. Gamling… Oh, Moment! Dort verläuft ja auch der Ilzbach.

Ein Gewirr von Zubringern, Brücken und Geleisen.

Ich sehe im Verlauf des Mitterwiesenbaches teilweise überaus markante Wendungen. Auffallend große Gerade, zackige Richtungsänderungen. Das hat die Natur so sicher nicht verfügt. Da werden also Leute schon in der alten agrarischen Welt regelnd eingegriffen haben. Der Bach erscheint mir als eine Art langer Schriftzug auf der Region, von dem uns etwas erzählt wird. Man muß es bloß zu lesen lernen.

Aber zurück ins Raabtal
Westlich trennt eine Auenlandschaft die Raab von dieser Zone. Da kommt man stellenweise heftig ins Kraut. Dazwischen ein Geflecht unterschiedlicher Bauten und Nutzungen. Allerhand Gerinne, Gräben und Becken. Dazu Brücken, Zubringer und Schienenstränge. Die Hallen werden so gegen Hochwasser geschützt.

Hier kommt der Mitterwiesenbach also durch, im Gewerbegebiet teils entlang der Industriestraße, die in Gleisdorf zur Europastraße wird. (Aha. Europa. Welcher Streber hat sich das denn ausgedacht?)

Der Bach heißt dann (laut GIS-Steiermark) südlich immer noch so, wo er mitten im Ortsgebiet von Gleisdorf in den Altarm der Raab einmündet. Das ist bei der Bahnlinie, zwischen a) einem vormaligen Steinmetz-Betrieb plus dem Autohaus Neffe und b) der Firma Binder +co.

Industrie und Landwirtschaft gehen ineinander über.

In diesem Bereich also der Übergang, welcher – amtlich gesehen – keiner ist: Oberhalb der Grazerstraße schmal, ganz Bach, unterhalb davon der erwähnte Altarm in entsprechender Breite, der „Vorfluter“. Aber wie erwähnt: immer noch der Mitterwiesenbach. Die Stelle seiner Einmündung in die Raab finde ich übrigens recht attraktiv. sie ist aber am Ostufer etwas schwer zugänglich (Links dazu in der Übersicht!). Am Westufer ist es ein Spaziergang.

Weiterführend
Zu diesem Territorium gehört übrigens eine spezielle Zone, die starke Eindrücke bietet. Ich hab dem einen eigenen Komplex gewidmet: „Biber-Land“ (Ein kleiner Kontinent an der Raab)

Über Albersdorf-Prebuch finden Sie ein Kapitel in unserem Buch „Wegmarken“, wofür Richard Mayr sehenswerte Klein- und Flurdenkmäler fotografiert hat.

+) Mitterwiesenbach (Übersicht)

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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