Routen 243: Post von Szamuhely

Ich gehe davon aus, daß es sich bei Garagenliebling Gerhard Szamuhely um einen Nachfahren von Lucky Luke handelt. Der Automobilpaparazzo zieht schneller als sein Schatten.

Der Bentley wäre auch für Berichte a la „Schöner wohnen“ gut.

Entsprechend üppig ist seine Quote. Das reicht dann quer durch alle Marken und Zeiten. Es muß freilich nicht immer ganz so schnell gehen. Etwa bei so einem prächtigen Zweitwohnsitz auf Rädern, gewissermaßen einer fahrbaren Strandvilla.

DHC, das bedeutet Drophead Coupe. Wir würden ganz banal „Cabrio“ sagen. In feinem Englisch bedeutet das: a convertible automobile. Alles klar? Und die Sache mit dem Coupe… Das kommt ja eigentlich aus der Kutschenwelt, war dann auch auf Eisenbahnwaggons angewandt.

Noble Distanz zum Geld.

In Amerika sagen sie „Kuup“. Das klingt irgendwie abscheulich. Sie können das in manchen Popsongs hören. Am prominentesten bei den Beach Boys. „Djuuß Kuup“. Erraten Sie es? Ein Deuce Coupe, Klassiker der Hot Rod Szene.

Das Deuce Coupe ist ein modifiziertes 1932er Ford Coupe, also aus dem Jahr, in dem der Ford V8 Flathat aufkam. Sozusagen der Volks-V8. Naja, ich schweife völlig ab. Also, „Djuuß Kuup“ das geht in Großbritannien sicher nicht.

Kleiner Pole: der Maluch.

Ich bin überzeugt, dort nimmt man sich Zeit, sowas entspannt und in voller Länge auszusprechen. Es ist ein Bentley der S-Klasse, also mit einem V8 von wenigstens sechs Litern Hubraum ausgestattet. Na, da muß die Frontpartie ja so fett ausfallen. Oder?

Ich bin mir bei den Briten der Oberschicht etwas unsicher. Es könnte ein ungefähr 1962er Bentley S2 sein, und zwar ein Mulliner Drophead Coupe. Dazu ist dann Teil zwo von Szamuhelys Post gewissermaßen der proletarische Kontrast. Noch dazu in der Abteilung „Pack die Badehose ein!“ Das Häusel von einem Polski Fiat wurde abgedichtet und vermutlich mit Luftkammern von einem Schlauchboot versehen.

Den Polski Fiat gibt es auch als fahrbereites Cabrio.

Da die Jungs paddeln, darf vermutet werden: der Motor wurde ausgebaut, womit das ganze technisch einfacher wird. Diese Lizenzversion des Fiat 126 nennt man in Polen übrigens „Maluch“, was „Kleiner“ bedeutet. Als Beiboot einer Yacht würde man sowas Dingi nennen. Seit langer Zeit das Lustigste in meiner Kolumne.

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Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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