The Track: Strecken und Spuren #2

Der Abschnitt, den wir erreicht haben, ist von meiner Seite her einem künstlerischen Vorhaben gewidmet, für dessen Realisierung ich mindestens ein Jahrzehnt angesetzt habe. Dieses Jahrzehnt ist bald voll. Der „Generaltitel“ lautet „the long distance howl“. Ich habe das in „Büchern“ und „Kapiteln“ gedacht, weil diese Art des strukturellen Ordnens mir als Autor und als Lesender tief vertraut ist.

Das aktuelle „Buch“ trägt den Titel „the track“, was „Die Strecke“ bedeutet. Das handelt von einer RÄUMLICHEN Dimension und realen Ereignissen, die ich in diesem definierten Raum initiiere. Das älteste Dokument im Web, welches zu diesem Gesamtvorhaben noch zu finden ist, stammt aus dem Jahr 2003. Es trägt den Titel „the long distance howl“ (art under net conditions: worldwide) [link]

Darin ist ein Mann gewürdigt, der Pinochets Folter-Camps überlebt hat, der ein Liebhaber der Literatur und Künste ist, der Chiles Botschafter in Wien war, als wir uns begegneten. Von ihm erhielt ich sehr wesentliche Impulse zu diesem Vorhaben. Ende 2003 habe ich einige Hintergründe von „the long distance howl“ in einem kleinen Text zusammengefaßt: „Verschluckt“ (Neue Räume, alte Träume) [link]

Darin ein William Gibson-Zitat: “Lichtzeilen, in den Nicht-Raum des Verstandes gepackt, gruppierte Datenpakete. Wie die fliehenden Lichter einer Stadt.” Was wir später als Internet und „Cyberspace“ kennenlernten, was in Gibsons Literatur die „Kyberspace-Matrix”, von “knisternder Stille” belebt. Zu diesen radikalen Erfahrungen holte ich mir in meinem Projekt einen starken Bezug zum Realraum, da vor allem zum öffentlichen Raum, zurück.

Die Bahntrassen in der Oststeiermark sind ein greifbares Bezugssystem dieser ganzen Geschichte. Ausgangspunkt waren verschiedene Debatten über aktuelle Vorstellungen vom öffentlichen Raum und wie er sich zum privaten Raum verhalten würde. Ein Ergebnis dieser Prozesse war die frühe Phase unseres Avantourismus’.

Das erste avantouristische Dokument stammt vom Jänner 2005: [link] Gleich darauf war klar, daß ich ein Symposion in einem fahrenden Zug realisieren werde, von Graz, quer durch die Oststeiermark nach Wien: [link]

Zu diesen Ereignissen gehören auch Reflexionen wie „Unzusammenhängende Gedanken zu Mobilität und individuellen Rechte“ von Politologin Monika Mokre: [link]

Im Sommer 2004 begannen meine kleinen Wanderschaften entlang der Bahnlinie durch die Region, ausgehend von einer Debatte mit dem serbischen Künstler Mihael Milunovic: [link]

Das hatte sich 2003 über ein Konzept mobiler Kunst- und Vermittlungspraxis ergeben, deren genauere Zusammenhänge ich hier kurz skizziert habe: [link] So war ich zu meinem Langzeitprojekt „the long distance howl“ gekommen, über das 2003er-Projekt „die verschwundene galerie“: [link]

Das hatte wiederum seine 2002er-Vorgeschichte in der „praxiszone kunstraum gleisdorf“, wo im Bereich „Neue Räume“ zu erörtern war, was abseits des Landeszentrums Orte der Kunst sein könnten, aber auch generell, was im „Medienzeitalter“ nun der öffentliche Raum und der private Raum sei, wie sich beide zu einander verhielten…

[Überblick]

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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