Bootssteg an der Donau

Wenn schon, dann aber! Ich hab ein derart frisches Exemplar erwischt, da waren überhaupt noch keine Passagiere auf dem Set.

Durch die serbische Vojvodina nach Bulgarien ins Schwarze Meer

Rundum eine Baustelle am Ufer der Donau; ein Stück unterhalb der ungarischen Stadt Györ, wo die Raab endgültig in den nächsten Gewässern aufgegangen ist. Das ganze Ensemble ist natürlich flexibel befestigt, weil sich Wasserstand und Strömung stets verändern.

Das Ufer: noch eine Baustelle

Die Anlegestelle besteht aus der Plattform und dem Steg. Der ist über einen gepflasterten Weg zugänglich, wo das Ufer mit Geröll bedeckt ist. Die Verankerungen sind offenbar für hohe Belastungen gemacht.

Ein Fachwerk zwischen den Trägern ist durch den Laufrost des Steges gut zu sehen. In der Mitte der Felder Knotenbleche, an denen die Streben verschraubt sind. Die beidseitigen Geländer geben Sicherheit.

Knotenblech des Fachwerks

Ich weiß noch aus meinen Teenager-Tagen, als wir mit ausrangierten Autor Crash-Rennen fuhren, daß an manchen Stellen verschraubte Sektionen verläßlicher halten als Schweißnähte. (Das gilt auch für die zahllosen Bolzen der alten Kossuth-Brücke, auf der ich kurz vor dem Gang an die Donau noch gewesen bin.)

Die Plattform ist mit Riffelblechen bedeckt und mit einer Reling eingefaßt. An der Außenseite befinden sich Doppel-Kreuzpoller, an denen ankommende Boote festgemacht werden können. Zum Ufer hin wird die Plattform von zwei großen Streben auf Distanz gehalten und ist mit Drahtseilen vertäut.

An allen vier Plattform-Ecken sind Doppelpoller angebracht. Man könnte also auch den gesamten Schwimmkörper ins Schlepptau nehmen und damit spazierenfahren. (Ist wohl eher nicht erlaubt.) Ich schildere das so ausführlich, um einen Kontrast für die kleinen Bootsstege an der Moson-Donau zu haben.

Wie erwähnt, das Umfeld ist zu der Zeit eine Baustelle gewesen. Tische, Bänke und Abfalleimer am Ufer teils noch mit Kunststoff-Folie überzogen… Es dauerte übrigens keine zehn Minuten, da kam vom nahen Stahlwerk ein Dienstwagen an und ein sehr höflicher junger Mann wollte wissen, was hier vorgeht.

Er betonte, dies sei Privatgrund. Das war ohnehin klar, denn Fotograf Richard Mayr hatte mit dem Jeep die per Schranken gesperrte Zufahrtsstraße problemlos verlassen, um uns zu dieser Anlegestelle zu bringen.

Wir sind in den letzten Jahren schon öfter in so eine Situation gekommen, da jemand auf Privatgrund von uns Rechenschaft verlangte. Meine Lieblingsphrase hab ich aus mittelmäßigen Spielfilmen bezogen: „Wir sind im Auftrag des Herrn unterwegs.“

Ich hab mir das aus Neugier von Software übersetzen lassen, um zu merken, ich würde gar nicht erst versuchen, das auszusprechen: „Küldetésünk van az Úrtól.“

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Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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