Schlagwort-Archiv: talking communities

20. Juli: Klartext (clear words of diSTRUKTURA)

I would call them „Rambling Artists“. As long as I know Milica Milicevic and Milan Bosnic, they are crossing Europe while practicing arts. Since 2007, when we first met, they turned into diSTRUKTURA and are now kind of running artists in residence to make experience and to make a living.

diSTRUKTURA: Milica Milicevic and Milan Bosnic

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Individuelle Mobilität als kulturelles Thema

Unsere Session zum „Internationalen Museumstag 2013“ im Johann Puch-Museum Graz hatte als quasi Angelpunkt zur Region einen sehr wichtigen Fokus. Die regionale Themenstellung Energieautarkie und Mobilität könnte ja als rein technisch-technokratische Angelegenheit gedeutet werden; ist sie aber keinesfalls.

Peter Piffl-Percevic (rechts), Grazer Gemeinderat und praktizierender Puch-Pilot, führte durch das Museum

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April-Festival 2013: Die Welt lesbar machen

Wir setzen beim kommenden „April-Festival“ nicht nur auf Kunstvermittlung, sondern auch auf Diskurs. Die Reihe „talking communities“ ereignet sich vor dem Hintergrund einer permanenten Beschallung und Bespielung unseres Lebensraumes mit Stereotypen, mit klischeehaften Motiven.

Philosoph Günther Friesinger kommt zu den "talking communities" (Foto: eSeL)

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Jahreswechsel 2012/2013

Unsere letzte Veranstaltung des Jahres 2012 fand dort statt, wo wir 2010 mit der Serie „talking communities“ begonnen gaben. In Novi Sad, zu Gast beim Kollektiv „Art Klinika“. Das war zugleich ein formeller Schlußakt in deren Projektreihe „Eutanazija“, mit welcher die serbische Formation einen Teil der krisenhaften Erfahrungen in diesem jungen Staat bearbeitet hat.

Das Buch zum Projekt: "Eutanazija 2009 - 2011"

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2012: Abschließende Session

Das Jahr endet für mich, für uns, mit einer Station im serbischen Novi Sad, wo unsere mehrjährige Zusammenarbeit mit der „Art Klinika“ nun einen bemerkenswerten Punkt passiert.

Zur Vorgeschichte: Ein Eintrag vom 10. Dezember 2010 erzählt vom Auftakt zur „Schock-Allianz“ und von unserer ersten Session im Rahmen der „talking communities“: [link] Das handelt in der Folge auch von einigen Markierungen und weiterführenden Prozessen: [link]

Die Novi Sad-Session von 2010: In der Innenstadt

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the track: axiom

Heute haben wir im Rahmen der „talking communities“ unsere Session mit Kulturwissenschafter Günther Marchner realisiert. Das ist ein Stück Diskursarbeit zur Reflexion darüber, wo ein Teil unserer Arbeit angelangt sei, wo die Aktivitäten hinzielen und was das mit eigenständiger Regionalentwicklung zu tun habe.

Die Session vom 15. Dezember 2012

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Axiom: Verzweigung

Für unsere konstituierende Konferenz waren Jelena Juresa und Ivana Volic nach Österreich gekommen. Die Künstlerin und die Wissenschafterin, wechselseitig beiden Metiers, der Kunst und der Wissenschaft, verpflichtet.

Jelena Juresa (links) und Ivana Volic

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basis-kunst: Markierung gesetzt

Mai, Juni, Juli… Ein überschaubares Zeitfenster, in dem sich kunst ost grundlegend verändert hat. Die letzten Jahre waren von der Anforderung geprägt, für die Gegenwartskunst Boden zu gewinnen. Diese Arbeit ist von zunehmender Klarheit geprägt gewesen, daß man dafür nicht primär bei der Gegenwartskunst selbst ansetzen kann.

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Präzisierung für 2013

Vor einem Weilchen habe ich von einer Session in Wien erzählt, da wir auf der Rückfahrt quasi von Insidern erfuhren, der Steiermark stehe in Budgetfragen ein „Tal der Tränen“ bevor: [link] Von der Finanzlandesrätin wurde das kürzlich bestätigt. Vollath: „Für 2014 brauchen wir ein Wunder“ [link]

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Kunst-Karaoke

Ich hatte der Veranstaltung ein Statement vorausgeschickt. Es zielte auf den Umstand, besser gesagt: Mißstand, daß auf dem Lande schon viel zu lange Kunst und Kultur auf völlig diffuse Art begrifflich ineinander vermengt werden, Inhaltsfragen und Vermittlungsfragen wenn schon, dann ohne jede Trennschärfe zur Debatte stehen, was in Summe dazu geführt hat, daß vor allem Kultur, aber dann auch Kunst, soweit dem Budgets gesichert sind, eher der sozialen Reparaturarbeit gewidmet werden, als diesen oder jenen Agenda der Kunst.

Das ist durchsichtig, wird nicht einmal bemäntelt und findet verblüffend wenig Widerspruch seitens Kunst- und Kulturschaffender in der Provinz.

Ich darf auch wiederholen, daß uns allerhand bildungsbürgerliches Personal um die Ohren schwirrt, teils mit akademischen Graden dekoriert, das ohne wenigstens grundlegende Kenntnisse dieser Zusammenhänge einfach drauf los werkt.

Darunter nicht wenige Spießer und Mittelschicht-Trutschen, die in stiller Kumpanei mit pittoresk auftretenden Kreativen die Operettenversion von Kunstschaffenden geben: Der Künstler als Poet, Rebell, Bohémien? Die Künstlerin als Sozialarbeiterin und Salondame? Solche Kostümierungen kommen vor und bekräftigen verbreitete Stereotypen, die uns dann bei der Arbeit im Weg herumstehen.

Die Rollenbilder, die Berufsbilder bleiben dabei vollkommen diffus. Der Mythos von einer „Königsdisziplin Freelancer“ wird weiter gefüttert, damit die „Heldenbilder“ was hergeben. Diese ganze Klamotte hilft natürlich, den Betrieb für allerhand dem Genre vollkommen fremde Aufgaben zurechtzustellen und die möglichen Budgets als Manövriermasse verfügbar zu halten.

In genau solchen Zusammenhängen wird dann auch einmal mehr der Begriff „Kunst“ ganz beliebig besetzt, vorzugsweise mit „Kulinarik“ gekoppelt, weil solche Verquickung Publikum verspricht, um so Terrains zu beleben, für die etwa dem City Management oder dem Tourismusbüro längst sachgerechte Ideen ausgegangen sind.

Warum nicht auch noch eine Tombola anbieten, auf der unbeholfen gemachte Laienarbeiten ohne jeden Marktwert der Verlosung anheimfallen? Hauptsache gesellig und es läßt sich darstellen, daß viele Leute da waren.

Derlei „Kunst-Karaoke“ soll ein Feld markieren, auf dem dann nicht gar so auffällt, daß Budgets für Kunst und Kultur recht häufig ganz widmungsfremd eingesetzt werden, um in der Kommune soziale Reparaturleistungen hinzuklotzen, weil in den letzten zehn, fünfzehn Jahren landesweit so viel schief gegangen ist, daß es sich inzwischen einfach nicht mehr bemänteln läßt.

Da zeigt sich dann auch oft, daß innerhalb kultureller Communities das „Karaoke“ ebenso Standard geworden ist, gleichermaßen in der Kommunikation nach innen wie nach außen. So erklärt sich etwa, warum der Boulevard-Tonfall sich derart breit macht. Die öffentlichen Debatten zur steirischen Kulturpolitik haben leider einen hohen Anteil an Geplärre im Propagandastil von Rechtspopulisten, an völlig überzeichnenden Alarmismus und was sonst noch beitragen mag, einigermaßen präzisen Diskurs durch polemisches Bellen zu ersetzen.

Das Statement, von dem ich eingangs schrieb, lautet:
„Wir haben auf dem Lande zu klären und nach außen darzustellen, warum die Bereiche künstlerischer Praxis und deren Vermittlung weder als ‚Kreativ-Werkzeugkasten’ zur Bearbeitung sozialer Defizite mißbraucht werden dürfen, noch als Teil der Tourismus-Agenda zu begreifen sind. Die Befassung mit Kunst ist ein völlig eigenständiges Ensemble von Handlungs- und Erfahrungsweisen im Ausloten der Conditio humana, kein ‚Ersatzteillager’ für diverse Baustellen menschlicher Gemeinschaft.“

— [Dokumentation] —