2012 und 2013 waren der Erprobung verschiedener Verwahrensweisen und Organisationsformen gewidmet, um aktuelle Inhalte zu bearbeiten. Mit dem 7. Jänner 2014 hieß es dann, es sei „Weggabelung markiert“ und der Kulturpakt Gleisdorf ging in die Phase II.
Typisch Kunst Ost: Landeskulturkonferenz in einer oststeirischen Autowerkstatt. (Von links: Martin Krusche, Michaela Zingerle, Altbürgermeister Helmut Kienreich, die vormalige Landeskulturreferentin Bettina Vollath, Bürgermeister Christoph Stark und Sandra Kocuvan von der Kulturabteilung des Landes.)
Der Kulturpakt Gleisdorf wurzelt in einer Phase grundlegender Veränderungen der Oststeiermark. Einige Bezirksgrenzen wurden neu gezeichnet und die steirischen Großregionen definiert. Eine Verwaltungsreform zog Gemeindefusionen nach sich und LEADER-Regionen wurden durch Zusammenlegungen neu geordnet.
Ein wesentliches Element des Kulturpakt Gleisdorf ist die konkrete Auseinandersetzung mit Fragen der Kunst.
Der letzte Juni-Tag war von zwei Ereignissen markiert. Es kam eine Schachtel voll Unterlagen ins Haus. Die Belege und Berichte zur letzten Abrechnung des LEADER Kultur-Projektes 2010 bis 2013. Und nachts hatte ich (nach einem Kulturpakt-Plenum) eine geradezu beunruhigend dichte Session mit dem Gleisdorfer City-Manager Gerwald Hierzi und dem Ludersdorfer Kulturbeauftragten Peter Moser.
Im Jahr 2009 habe das erste steirische LEADER Kulturprojekt realisiert. Was der kultur.at: verein für medienkultur damals erarbeitete, wurde zu Kunst Ost, wurde 2010 mit einem weiteren Vertrag ausgestattet.
Von links: Künstler Martin Kruische, Kulturminister Josef Obermayer und Nationalratsabgeordnete Elisabeth Hakel im Parlament (Foto: Klaus Pichler)
Es ist leicht dahin gesagt: Staat, Markt und Zivilgesellschaft mögen kooperieren. Es war immerhin schon klar: Jeder Sektor hat seine eigenen Codes und Modi, seine eigenen Prioritätenlisten.
Die Arbeitsplanung Kunst Ost bis Ende 2015 ist dingfest
Jetzt ist geklärt, mit welchem Fokus wir hier bei Kunst Ost im regionalen Kulturgeschehen auf das kommende Jahr zugehen. Es zeichnet sich am Horizont der Themenkomplex „The Track: Pop“ ab. Es wird ein neues, also nächstes April-Festival geben. Es geht auch um das Spannungsfeld „Handarbeit/Kopfarbeit“, was ich unter „Mythos Puch“ bündle.
Bevor ich in der Provinz eine Budget- oder Infrastrukturfrage hab, hocke ich auf Inhaltsfragen. Welche INHALTE soll ein regionaler Kulturbetrieb fördern und tragen? Was mag von Ansässigen und von Gästen an rationalen, poetischen, visuellen und hörbaren Inhalten in die lokale/regionale Gesellschaft gebracht werden?
Mit Sabine Hänsgen und Sergej Letov von den Kollektiven Aktionen Moskau auf der Strecke in der oststeirischen Provinz
Ich lebe gerne in der Provinz. Ich mag den Begriff. Wo mich jemand „Provinzler“ nennen möchte, werden wir kein Problem haben. Wer annimmt, das werde nun provinziell, wird sehen, womit er es zu tun bekommt.
Wir stehen an einer sehr interessanten Schwelle. Was die gewachsenen und gefestigten Kulturinitiativen der Region angeht, hat sich wenig bis nichts bewegt. Das sind durch die Bank gewissermaßen „Pionier-Unternehmen“, deren primäre Akteurinnen und Akteure an dem festgehalten haben, was sie aufgebaut und wie sie es aufgebaut haben.