Die Erinnerungsmaschine von Facebook ist ein amüsanter Themengenerator. Manchmal sehe ich erst durch solche Funktionen der Software dieses oder jenes Muster in Verläufen. Eben habe ich im Gleisdorfer „Zeit.Raum“ die Episode V eingerichtet: „Crescendo“ (…mit einer Arbeit von Radenko Milak) [Link]
Wir sind nun auf dem Weg zum 2016er Kunstsymposion. Dabei wird „Fiat Lux“ in seine zweite Phase geführt. Ein Beispiel für kollektiver Praxis im Kunstbereich. Es begann mit einem Streitgespräch.
Ich war mit Unternehmer Ewald Ulrich uneins, welche Entwicklung wir in der Maschinenwelt erwarten dürfen. Ulrichs Auffassung besagt, daß wir derzeit mit hohem Einsatz an einer maschinellen Spezies arbeiten, die uns in der Evolution ablösen wird. Selbstlernende Systeme würden Entwicklungssprünge schaffen, Maschinen seien auf dem Weg, ein Bewußtsein ihrer selbst zu erlangen.
Wie bewältigt man komplexe Themenstellungen? Na, durch längerfristige Arbeit, die sich prozeßhaft entfaltet. Es geht hier nicht bloß um einzelne Events, sondern um eine Serie von Aktivitäten, die sich zu aktuellen Fragen entfalten. Das hat sich in den letzten Jahren bewährt. Das werden wir weiter so halten.
Heuer möchten wir das Kunstsymposion im Kosovo eröffnen
Im Umbruch von 2012 auf 2013 übernahm Künstler Winfried Lehmann die Verantwortung für das Aprilfestival. Er fand in Unternehmer Ewald Ulrich und Medienfachmann Helmut Oberbichler Verbündete. Fokus Freiberg entwickelte sich in der Folge zu einer neuen und vitalen Kulturinitiative der Region.
Von links: Winfried Lehmann, Ewald Ulrich und Helmut Oberbichler
Sich einander zuneigen, auch ineinander übergehen, davon handelt der Begriff des Konvergierens. Das wird nun mit Blick 2016 aufbereitet. Ein Wechselspiel von Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft, bei dem gemeinsame Fragestellungen und Aufgaben mit verschiedenen Zugängen und Methoden zur Bearbeitung kommen. Ein konsequenter interdisziplinärer Ansatz.
Ich habe unser 2015er Kunstsymposion mit vier Markierungen [link] hinterlegt, worunter eine das Schwarze Quadrat ist, von dem Kasimir Malewitsch mehrere Varianten erarbeitet hat. Eine rechteckige Variante davon hatte ich 2005 im Raum Gleisdorf deponiert: [link]
Unternehmerin Kerstin Feirer stellte das Wort ETWAS auf den Angelpunkt eines möglichen gemeinsamen Tuns von Menschen, die aus drei verschiedenen Metiers kommen, der Kunst, der Wirtschaft und der Wissenschaft. ETWAS ist zu bearbeiten, ist zu erarbeiten.
Die Praxis des Kontrastes könnte als eine grundlegende Anforderung menschlicher Gemeinschaft betrachtet werden. Ich stehe sogar zu mir selbst oft genug im Widerspruch. Genau das wird in unserer Kultur aus ideologischen Gründen manchmal zurückgewiesen, sogar geächtet.
Ich hab mir die Stadt Gleisdorf in einigen ihrer Teile schon mehrmals über individuelle Koordinatensysteme erschlossen. Das waren stets Erzählungen entlang von Ereignissen. Diese einzelnen Momente, Stunden, Begegnungen haben jeweils einen Rückblick ausgelöst.
Die „Talking Communities“ ergeben seit Jahren eine Reihe von Abenden, an denen das Gespräch dominiert. Wer eine Ahnung hat, spricht, andere hören zu, das gehörte wird debattiert. Technische Mittel sind bei den Vortragenden nur in sehr dringenden Fällen im Spiel.