Von Diskussionsrunden, die aus Deutschland übertragen werden, kenne ich den Stehsatz „Was nicht paßt, wird passend gemacht“. Das fügt sich sehr gut zum Thema meiner vorangegangenen Notiz. Ich hab nämlich ein passendes Mantra vorrätig: Wir sind sinnsüchtige Wesen.
(Was bedeutet das in den Vorhaben von „kunst ost“?)
Wir haben „Vier Genres“ als grundlegendes Felder-Ensemble unserer Arbeit markiert und sie als komplementär angelegte Felder definiert, also nicht hierarchisch zu einander in Stellung gebracht. (Siehe dazu auch „next code“log #215!)
Spätestens seit dem Jahr 2015 hat das regionale Kulturgeschehen in meiner Gegend bei der Gegenwartskunst enorm an Boden verloren; besser gesagt: Terrain aufgegeben, denn das geschah nicht von selbst, einfach so. Es wurde herbeigeführt. Als Ausdruck einer Lobbybildung, in der vertiefte Befassung mit Kunst eher stört. Natürlich deute ich das im Zusammenhang und Wechselspiel mit einer gesamten gesellschaftspolitischen Entwicklung Europas, bei der Wissenserwerb an vielen Stellen durch Pose ersetzt wird.
Der erste Teil des 2018er Kunstsymposions ist abgeschlossen. Das ergab die Ausstellung mit ihren drei Stationen und eine inhaltlich sehr ergiebige Konferenz, aus der sich für die regionale Themenentwicklung wichtige Schlüsse ziehen ließen. Hier finden Sie innerhalb der laufenden Notizen den Dokumentationsteil zu diesem ersten Durchgang:
Ich lebe gerne in der Provinz. Ich mag den Begriff. Wo mich jemand „Provinzler“ nennen möchte, werden wir kein Problem haben. Wer annimmt, das werde nun provinziell, wird sehen, womit er es zu tun bekommt.
Wir stehen an einer sehr interessanten Schwelle. Was die gewachsenen und gefestigten Kulturinitiativen der Region angeht, hat sich wenig bis nichts bewegt. Das sind durch die Bank gewissermaßen „Pionier-Unternehmen“, deren primäre Akteurinnen und Akteure an dem festgehalten haben, was sie aufgebaut und wie sie es aufgebaut haben.
Dies ist das letzte der oststeirischen April-Festivals als Teil eines mehrjährigen Projektes. Im Jahr 2006 begann die Kunstformation kultur.at mit einem kulturpolitischen Experiment, auf das sich die Stadt Gleisdorf einließ.
Unsere Arbeit im Rahmen des Kulturpakt Gleisdorf hat jüngst zweierlei belegt und außer Zweifel gestellt: In der Region dominieren die Voluntary Arts, deren Akteurinnen und Akteure allerdings mehrheitlich eher abgeneigt sind, eine Trennschärfe der Genres zu beachten; nämlich der Trennschärfe zwischen Voluntary Arts und Gegenwartskunst.
Wie haben 2009 das überhaupt erste LEADER-Kulturprojekt der Steiermark realisiert. Es war angelegt, Möglichkeiten und Konzeption für ein intensiveres Vorhaben auszuloten. Daraus wurde die soziokulturelle Drehscheibe, als Projekt von 2010 bis 2013 eingerichtet.
Was konnte geklärt und was erreicht werden? Es galt, den Fokus auf die Gegenwartskunst gerichtet zu halten, auf eine Verbesserung der Situation und Arbeitsmöglichkeiten zugunsten der Gegenwartskunst. (Das betraf nicht Kunstproduktion, sondern Vermittlungsfragen.)
Herkömmliche Geschäftspraxis empfiehlt, ja, verordnet fast „corporate identity“; also eine kompakte „Unternehmensidentität“, die sich auch in den visuellen Codes angemessen ausdrückt, was auf ein „corporate design“ hinausliefe.
Die Karte zur Station von Michaela Knittelfelder-Lang