Schlagwort-Archiv: drei sektoren

Was es wiegt, das hat’s XXIII: Kommunale Kulturpolitik IV

(Beiträge und Fragen zu einer nächsten Kulturpolitik)

Ich hab in der vorigen Glosse zu diesem Thema von einer perfekten Welt geträumt und von einem idealtypischen Gleisdorf. In der realen oststeirischen Kleinstadt kann man sich bezüglich kulturpolitischer Aufgaben gut orientieren, wenn man die drei Bereiche, von denen die Rede war, als Grobraster der Betrachtung nutzt.

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Was es wiegt, das hat’s XX: Kommunale Kulturpolitik II

(Beiträge und Fragen zu einer nächsten Kulturpolitik)

Es macht uns immer noch viel Mühe, aus dem Stand der Untertanen herauszutreten. Ich finde erneut keinen Wiederhall in der Frage, weshalb vielerorts das Denkmodell Zentrum/Provinz restauriert wird. Seit gut eineinhalb Jahren vernehme ich allerhand Ömpörung und sehe zu wenig politisches Handeln innerhalb der Zivilgesellschaft. Vielleicht haben wir alle zu oft versäumt, den Worten Taten folgen zu lassen? Und falls sich Tatendrang zeigt, wohin zielen, wonach vorgehen? Kriterien! Konkret werden!

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Zum Jahresauftakt 2016

Unser Tätigkeitsfeld ist die Kultur- und Wissensarbeit in der Provinz (abseits des Landeszentrums) mit der Gegenwartskunst als Angelpunkt. Dabei ergab sich aus der Arbeit 2014/2015 ein Themen-Triptychon, der Bereiche verknüpft, die landläufig gerne gegeneinander abgegrenzt werden: „Die Ehre des Handwerks, das Gewicht der Kunst, der Geist in der Maschine“.

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Was ist der Kulturpakt Gleisdorf?

Es ist leicht dahin gesagt: Staat, Markt und Zivilgesellschaft mögen kooperieren. Es war immerhin schon klar: Jeder Sektor hat seine eigenen Codes und Modi, seine eigenen Prioritätenlisten.

Die Arbeitsplanung Kunst Ost bis Ende 2015 ist dingfest

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Kulturkonferenz: Eine Stimme

Wir stehen an einer sehr interessanten Schwelle. Was die gewachsenen und gefestigten Kulturinitiativen der Region angeht, hat sich wenig bis nichts bewegt. Das sind durch die Bank gewissermaßen „Pionier-Unternehmen“, deren primäre Akteurinnen und Akteure an dem festgehalten haben, was sie aufgebaut und wie sie es aufgebaut haben.

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Wissenschaft und Kunst

Am Beginn des 20. Jahrhunderts war es bei etlichen Leuten der Russischen Avantgarde selbstverständlich, daß sie sich nicht nur als Kunstschaffende, sondern auch als Forschende verstehen. Kasimir Malewitsch ist eines der exponiertesten Beispiel für diese Haltung. Der Einfluß der der Russischen Avantgarde auf die westliche Kunst des vorigen Jahrhunderts kann gar nicht überschätzt werden.

Kasimir Malewitsch: Skizze zum 5. Bild der Oper Sieg über die Sonne, 1913

Das frühe zwanzigste Jahrhundert war von einer enormen Welle wissenschaftlicher Erkenntnisse und technologischer Innovationen geprägt. Diese Phänomene fanden ein markantes Echo unter den Kunstschaffenden. Das hat sich über die folgenden Jahrzehnte vertieft und ausdifferenziert.

Ich bin vor einigen Jahren von Medienkünstlerin Victoria Vesna auf eine exponierten Bezugspunkt in dieser Sache gebracht worden. Sie selbst ist ein starkes Beispiel dafür, wie in der Kunst Fragen und Verfahrensweisen der Wissenschaft aufgegriffen werden, wie aber auch umgekehrt Strategien der Kunst im Wissenschaftlichen Resonanz finden.

Victoria Vesna beim Bau ihres "Quantum Tunnel"

Sie erzählte mir von Richard Buckminster Fuller, der schon in den 1930er-Jahren überzeugt gewesen sei: „Je fortgeschrittener Wissenschaft ist, desto näher kommt sie der Kunst. Je fortgeschrittener Kunst ist, desto näher kommt sie der Wissenschaft.“ [Quelle] Zu Buckminster Fuller siehe: [link]

Kontakt und Wechselwirkung von Wissenschaft und Kunst haben also eine erhebliche Vorgeschichte. Aus diesem Zusammenhang ergibt sich auch eine auffällige Entwicklung, in der nicht mehr „das schöne Bild“ oder „das wohlgefällige Werk“ im Blickfeld steht, sondern das Bearbeiten von Frage- und Aufgabenstellungen. Prozesse statt Werke als Artefakte, das nahm in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts enorm zu.

In diesem Zusammenhang ist es auch zu verstehen, daß etwa kunst ost über die ausdrückliche Einrichtung eines „Labors“ solche Optionen berührt hat: [link] Heute ist dieser Prozeß bei uns schon in einer nächsten Phase. Das führte uns etwa zur Themenstellung „Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft“: [link]

Das führt uns auch zu jenem von Mirjana Peitler-Selakov entworfenen „Tech_Lab“, an das wir mit dem kommenden FrauenMonat [link] von kunst ost ein Stück näher rücken werden. In Summe bedeutet das etwa, wir bemühen uns, auf der Höhe der Zeit zu klären, wie diese drei Genres — Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft – fruchtbar interagieren und in der Folge kooperieren können.

Das soll uns zweierlei bieten. Erstens ein lebhaftes und anregendes Betätigungsfeld, auf dem Menschen mit höchst unterschiedlichen Kompetenzen einen interessanten Möglichkeitsraum vorfinden. Zweitens eine Arbeitsansatz, in dem sich neue Optionen abzeichnen, wie die drei Sektoren Staat, Markt und Zivilgesellschaft kooperieren können.