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Was es wiegt, das hat’s XXXIII: Konferenz der Provinz

(Beiträge und Fragen zu einer nächsten Kulturpolitik)

Eines der Kunst Ost-Prinzipen lautete stets: „Wir zentralisieren nicht.“ Außerdem war ich sicher, daß laufende Arbeitsgespräche in realer sozialer Begegnung unverzichtbar sind. Das hieß folglich: regelmäßige Plenartreffen einer offenen Formation, aber nie am gleichen Ort, sondern auf Wanderschaft.

Nicht zentralisieren: die Konferenz auf Wanderschaft durh die Region
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Der dritte Januar

Ein Jahresrückblick. Klar! Nein, doch nicht! Das hat so was Ambitioniertes. Was Geschäftiges. Und so fühlt sich 2021 am dritten Tag noch überhaupt nicht an. Aber ein paar Klarheiten gibt es schon. Das Jahr 2020 war Anlaß, den „kultur.at: verein für medienkompetenz“ aufzulösen. Diese Formation geht auf 2000 zurück: „kultur.at: Das kulturelle Terrain im Web“ (Martin Krusche & Jürgen Kapeller).

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Abgang Lunacek Teil 2

„Ich hab über Jahre immer wieder behauptet
Wenn wir primären Kräfte nicht klären was Kunst sei
und welche Bedingungen sie brauche, dann werden es
Wirtschaft und Politik für uns tun, aber nicht mit uns tun.“

(Martin Krusche am 12.5.2020 zur Kulturpolitik)

Mission Statement
[Vorlauf: Teil #1] Die Amtsführung von Ulrike Lunacek hat mich bisher nicht beschäftig. Eben geht die zehnte Woche Lockdown zu Ende. Auf der Hälfte der Strecke schien mir klar, daß die Regierung keine Konzepte, weil keine inhaltliche Basis dafür hatte, meinem Metier den Sturz in diese Krise zu mildern. Man kann das hier in den vorangegangenen Beiträgen nachlesen.

(Quelle: Youtube)
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Abgang Lunacek, Teil 1

„Also zum Mitschreiben: wir sind gerade uns selbst überlassen.“
(Martin Krusche am 12.5.2020 zur Kulturpolitik)

Intro
Wir haben während der letzten 30 Jahre zugelassen, daß praktisch alle unserer Lebensbereiche durchökonomisiert wurden; bis hin zu unseren Beziehungen. Das drückt sich in vielen unserer Sprachregelungen deutlich aus. Wir haben diese Entwicklung zugelassen, nachdem meine Generation auf besondere Weise aufgewachsen ist. Damit meine ich die 1950er- und 1960er-Jahrgänge. Wir wurden zur überhaupt ersten Generation in der Menschheitsgeschichte, die in weiten Teilen Europas ein Ausmaß an Freiheit, Sicherheit und Wohlstand genießen durften, das es davor nie gegeben hat.

Wie kommt die Butter auf das Brot?
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Güterverschiebungen

„Nichts gehört der Vergangenheit an. Alles ist Gegenwart und kann wieder Zukunft werden.“ Diese Aussage wird dem Juristen Fritz Bauer zugeschrieben, der einst als Generalstaatsanwalt in den Frankfurter Auschwitzprozessen exponiert war.

Seine hier formulierte Auflassung ist nicht nur in politischen und zeitgeschichtlichen Kategorien anregend, die hat auch im Kulturbereich einige Brisanz. Damit ist allerdings keinerlei „Traditionsschützerei“ gemeint, auch keine klassizistische Pose. Es läßt darüber nachdenken, wie Denkweisen und Handlungskonzepte über Generationen hinweg wirken, gelegentlich verblassen, auch ruhen, und plötzlich wieder sehr virulent werden.

Tradierte Motive und Antwortvielfalt als kulturelles Grundprinzip: Es fällt vielleicht nicht gleich auf, aber der Baumarkt ist heute ein spezieller Schmelztiegel von Kulturen und kulturellen Konzepten.
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