Ich bin in den letzten Jahren aus dem Numerieren gar nicht herausgekommen. Es hilft ein wenig, um in der großen Komplexität aktueller Umbrüche ein Koordinatensystem übers Bett hängen zu können, in dem sich einige Gedanken ordnen lassen.

Ich bin in den letzten Jahren aus dem Numerieren gar nicht herausgekommen. Es hilft ein wenig, um in der großen Komplexität aktueller Umbrüche ein Koordinatensystem übers Bett hängen zu können, in dem sich einige Gedanken ordnen lassen.

Nun der vorletzte Projekttag und das Ende des 2017er Jahres. Dieses LEADER Kulturprojekt mit dem Titel „Vom Pferd zum Sattelschlepper“ war zu einem erheblichen Teil von Recherchen geprägt, die der Gegenwart gewidmet wurden, aber dann auch sehr wesentlich die letzten 200 Jahre betroffen haben. Dazu hier ein spezielles Detail.

Jüngst in der Kunsthalle Graz das Singen von kleinen Elektromotoren. Nichts geht schnell. Die Roboterarme von Niki Passath bewegen sich in ihren Gelenken durch rotierende Gewindestangen. Über Spritzpumpen wird Farbe eingebracht, indem Passath die Kolben drückt. Eine hybride Anordnung.

Eine weitere Besprechung mit Heimo Müller (Blogmobil). Blühende Korrespondenz mit Selman Trtovac. Er und Müller haben nun eine neuerliche Graz-Beograd-Verbindung etabliert. Die beiden Männer nehmen sich zum Thema „Landkarte der Angst“ einiges vor.

Der Golem ist, so erzählt die Sage, eine von Menschen erschaffene Figur, die durch Zauber zu einer Lebendigkeit erweckt wird, um zwei wesentliche Funktionen zu erfüllen. Dieser Homunkulus verrichtet Arbeiten, die dem Menschen nicht möglich sind, und erfüllt Schutzfunktionen in wehrhafter Verteidigung seiner Herren.

Dieser Übergang von 2016 auf 2017 scheint einige Klarheiten zu zeigen, nachdem die letzten Jahre in der regionalen Wissens- und Kulturarbeit von Unruhe und einigen Unschärfen geprägt waren. Für uns hat sich etliches in der Beachtung und Betrachtung von sehr konkreten Zeitfenstern entwickelt, wobei sich ein Blick auf die letzten zweihundert Jahre verdichtete.

„Konventionelle Kraftstoffe werden noch bis 2030, 2040 zur Verfügung stehen.“ Ich hatte den Ingenieur Wolfgang Wister 2010 getroffen, um mit ihm zu erörtern, wohin die Automotive-Branche geht: [link] Heuer sahen wir uns bei Mythos Puch III wieder. Nun bekam ich Gelegenheit, mit ihm einige Begriffszuweisungen zu erörtern.

Heuer wurde in der Gleisdorfer Stadtapotheke ein Raum abgetrennt, darin ein Logistik-Roboter installiert. Damit ist diese Technologie in der Mitte der Gesellschaft und im Zentrum der Stadt angekommen.
Solche Systeme waren davor freilich schon außerhalb der Stadt in Fabriken und Lagerhäusern präsent. Aber nun haben Menschen in urbanen Klein- und Mittelbetrieben maschinelle Kollegenschaft erhalten, die ganz neue Effekte zeigt: [link]

Zu unserer Arbeit gehört der stets wiederkehrende Verweis auf die Tatsache, daß wir seit 200 Jahren in einer permanenten technischen Revolution leben. Vor über einem halben Jahrhundert hat Philosoph Günther Anders seine Kritik an einigen Entwicklungen mit einer Auffassung von „Prometheischer Scham“ beschrieben.

Das mag nach einer Zugsgarnitur klingen: Der 2017er. Es ist für diesen Moment eine sehr offene Markierung nötig. Ich blicke auf das kommende Arbeitsjahr, absolviere gerade eine Serie von Arbeitsgesprächen, hab auch ein paar ganz konkrete Pläne. Ich muß aber den Blick offen halten, denn da formiert sich etwas Komplexes, das über meine eigenen Ideen weit hinausreicht.
