Wir pflegen etwas, das in Österreich nicht besonders populär ist. Abschnitte kollektiver Wissens- und Kulturarbeit.

Wir pflegen etwas, das in Österreich nicht besonders populär ist. Abschnitte kollektiver Wissens- und Kulturarbeit.
Diese Karre steht wie ein rotziger Rabauke mitten in der Stadt, mitten in einigermaßen wohlgeordneten Verhältnissen. Ein Nutzfahrzeug, vor rund 40 Jahren für militärische Zwecke entwickelt. Aus dem Puch G wurde über die Jahrzehnte unter anderem auch ein blitzendes Lifestyle-Produkt, das in einigen Ausführungen fast unerschwinglich teuer ist.
Das Jahr endet, eine Projekphase endet. Was haben wir?
>>Dieser Auftakt zu einem Work in Progress ist zugleich Abschluß des ersten Praxis-Jahrzehnts von Martin Krusches Langzeitprojekt „the long distance howl“.<<
So hieß es Anfang September in einem Programmhinweis auf unser 2013er Kunstsymposion: [link]
„Ja svoj zadatak biram sam.“
Die Session mit „Treci Beograd“ hat diese oder jene Debatte über das Träumen nahegelegt, initiiert. Ich kann mich zweierlei Positionen nicht weiter annähern. Die eine ist eine buddhistisch anmutende und spielt mit dem poetischen Motiv, daß schlafend zu träumen womöglich unsere „eigentliche“ Existenz sei.
Ich träume privat und ich träume dienstlich. Das „Amt für allgemeines Können“ ist von einem Geist beflügelt, der einem jederzeit Nachtschichten aufbürdet. Aktuell war dafür eine alte Mühle aufzusuchen. Schwarzau. Ein Bollwerk mit Mauern für die Ewigkeit und drei Tage.
Was soll eigentlich dieses 1914-2014 im Projekt? Wir hatten also keineswegs von hausaus einen Grundkonsens, daß dieses Jahrhundert betrachtet und überprüft werden müßte, um in der Gegenwart zu bestehen und für die Zukunft relevante Orientierungen zuwege zu bringen.
Die Kooperation avancierter Kulturinitiativen ist hierzulande keine selbstverständliche Sache. Man könnte sagen, wir seien es nicht gewöhnt, es habe eben keine Tradition. Doch gelegentlich raffen sich Formationen dazu auf. Mit Kunst Markt Hartmannsdorf bewährt sich das schon eine Weile. Michaela Knittelfelder-Lang ist beispielsweise, als verbindende Schlüsselperson, seit Jahren auch eine zentrale Akteurin von kunst ost.
Ein kleines Arbeitstreffen, um die Basis für weitere Kooperationsschritte von kunst ost zu klären. Das markiert den Ausgangspunkt für die Reise in den Umbruch der regionalen Verhältnisse. Der Prozeß ist bemerkenswert, die ersten Ergebnisse sind sehr erfreulich.
Von Christian Henner-Fehr stammt der Satz: „Kultureinrichtungen suchen ja meist einen Sponsor, der sie unterstützt. Dass man selbst auch Sponsor sein könnte und damit die Seite wechselt, ist meist (noch) denkunmöglich.“ Das ist endlich einmal eine neue Überlegung gegenüber den alten Bildern vom Sponsoring, die für uns in den meisten Fällen nicht anwendbar, umsetzbar sind, weil die verschiedenen Positionen sich als nicht kompatibel erweisen.