Schlagwort-Archiv: LEADER Kultur-Arbeitskonferenz

30 Jahre LEADER III

(Bottom up-Prinzip I)

Hier müssen noch einige Takte Klartext zum Thema „Bottom up-Prinzip“ notiert werden. Es war kulturpolitisch wichtig, daß dieses Prinzip zu einer Bedingung für die Vergabe von Fördermitteln avancierte. Gleichzeitig hab ich über rund eineinhalb Jahrzehnte höchst unterschiedliche Deutungen des Prinzips erlebt.

Oktober 2009: Die Bürgermeister der Energieregion lassen sich unser Kulturkonzept vortragen.
30 Jahre LEADER III weiterlesen

Dorf 4.0: In Progress…

Ich halte fest, wir sind uns einig. Bürgermeister Peter Moser (Ludersdorf-Wilfersdorf) geht mit uns in der Praxis diesen Weg. Kulturpolitik ist nicht dazu da, dem Marketingbereich zusätzliche Budgets zu verschaffen.

Der Ludersdorfer Bürgermeister Peter Moser bei "Fokus Freiberg"
Der Ludersdorfer Bürgermeister Peter Moser bei „Fokus Freiberg“

Dorf 4.0: In Progress… weiterlesen

Kommunikationsverweigerung zerstört

Im Jahr 2009 habe das erste steirische LEADER Kulturprojekt realisiert. Was der kultur.at: verein für medienkultur damals erarbeitete, wurde zu Kunst Ost, wurde 2010 mit einem weiteren Vertrag ausgestattet.

Von links: Künstler Martin Kruische, Kulturminister Josef Obermayer und Nationalratsabgeordnete Elisabeth Hakel im Parlament (Foto: Klaus Pichler)

Kommunikationsverweigerung zerstört weiterlesen

Kulturkonferenz: Eine Stimme

Wir stehen an einer sehr interessanten Schwelle. Was die gewachsenen und gefestigten Kulturinitiativen der Region angeht, hat sich wenig bis nichts bewegt. Das sind durch die Bank gewissermaßen „Pionier-Unternehmen“, deren primäre Akteurinnen und Akteure an dem festgehalten haben, was sie aufgebaut und wie sie es aufgebaut haben.

Kulturkonferenz: Eine Stimme weiterlesen

LEADER-Kulturtreffen in Gleisdorf

Das EU-Programm LEADER hat eine steirische Besonderheit. Nur in diesem Bundesland gibt es dazu auch ein Kulturkonzept, das mit Sonderrichtlinien ausgestattet wurde. Das führte zu einer Reihe von regionalen Projekten. Hier ein kleiner Überblick auf dem Landesserver: [link]

Die für uns zuständige Fachreferentin in der Kulturabteilung des Landes Steiermark ist Sandra Kocuvan. Auf regionaler Ebene sind wir in solchen Projekten jeweils einer LAG verpflichtet, einer „LEADER Aktions-Gruppe“. Diese ist im Fall von „kunst ost“ ein Gremium der „Energie-Region Weiz-Gleisdorf“, in der Iris Absenger-Helmli als Regionalmanagerin tätig ist: [link]

Sandra Kocuvan (links) und Iris Absenger-Helmli bei der zweiten KWW-Session

Die LEADER-Kulturleute treffen sich mehrmals im Jahr, heuer zunächst am Donnerstag, dem 26. April 2012, in Gleisdorf; und zwar im Rahmen des „April-Festivals“ von „kunst ost“: [link]

Wir sind auf „Facebook“ momentan mit mehreren Arbeitsbereichen präsent. Laufende Informationen gibt es über die Basis-Leiste: [link] Dahinter tun sich dann zwei Schwerpunktbereiche auf. Einer davon ist neuen Möglichkeiten in der Kooperation von Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft gewidmet („KWW“), der andere dem großen Thema Mobilitätsgeschichte.

+) KWW [link]
+) Mobilitätsgeschichte [link]

Der Bereich Mobilitätsgeschichte ist um eine wachsende Erzählung ergänzt: „die gefolgschaft des ikarus“ [link] Einen besonderen Themenschwerpunkt haben wir ferner mit „Frauen und Technik“, womit wir heuer auf eine neue Aktionsebene vorstoßen werden: [link]

Das bedeutet, wir arbeiten nicht nur an diesem speziellen Sachzusammenhang, sondern wir wollen dabei auch zeigen, daß es gelingt und Sinn ergibt, von der Provinz aus Schritte zu setzen, die sich in Augenhöhe mit den zuständigen Leuten im Landeszentrum realisieren lassen. (Subthema: Das Denkschema „Zenrum/Provinz“ neu deuten.)

Zum Themenkomplex Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft haben wir eben die zweite Session absolviert, in der ziemlich deutlich geworden ist, wie und wohin wir die weitere Arbeit orientieren werden. Dazu gibt es eine downloadbare Video-Dokumentation (mp4, 259MB) von Künstler Gerhard Flekatsch: [link]

Von links: Mirjana Peitler-Selakov & Martin Krusche ("kunst ost"), Architekt Andreas Turk, Unternehmer Kurt Winter (Wirtschaftskammer) und Gerhard Flekatsch ("bluethenlese"), Foto: Sabine Zettl

In diesen Themenzusammenhängen, die noch um den Aspekt „Agrarische Welt“ [link] zu ergänzen wären, suchen wir laufend Erfahrungsaustausch mit inspirierten Leuten, ergeben sich auch verschiedene Kooperationsmöglichkeiten.

In Summe zielt unsere Arbeit darauf ab, der Gegenwartskunst neue Rahmenbedingungen und erhöhtes Augenmerk zu verschaffen. Dabei hat sich gezeigt, daß ein Angelpunkt solcher Möglichkeiten darin liegt, den Akteurinnen und Akteuren des Kulturschaffens mehr Respekt zu verschaffen; im Sinne von: Für Wahrnehmung und Akzeptanz sorgen, daß man es da mit sachkundigen und professionell agierenden Leuten zu tun hat, deren Themenzugänge und Umsetzungsschritte regionale und überregionale Relevanz haben.

Selbstermächtigung und Autonomie

Ich erlebe in diesen Tagen, daß sich einer der wichtigsten Arbeitsinhalte von „kunst ost“ auf breiterer Ebene einlöst. Der Schritt zu Selbstermächtigung und Autonomie auf einer kollektiven Ebene. Das bedeutet, es haben sich nun einige eigenständige „location crews“ formiert, die ihren Part für das kommende „April-Festival“ [link] vollkommen nach eigenen Vorstellungen gestalten; in Korrespondenz mit der generellen Themenstellung.

Winfried Lehmann ist die Schlüsselperson der neuen Ludersdorfer Gruppe

Die jüngste dieser Formationen ist gerade in Ludersdorf entstanden. Da hat Winfried Lehmann die Aufgaben der „Schlüsselperson“ übernommen: [link] Heute werde ich noch eine Gruppe im Raum St. Ruprecht besuchen, die Interesse gezeigt hat, sich einzubringen.

Ich denke, in diesen Zeiten, wo Kommunen so vielfältig belastet sind, ist das ein vielversprechendes Konzept, wenn kulturell engagierte Leute solche Art von Eigenverantwortung zeigen. Auf die Art wird es sich am ehesten erreichen lassen, daß auch die Gemeinden zu den Vorhaben etwas beitragen.

Außerdem bedeutet diese Form der Kooperation, mit der wir hier beschäftigt sind, daß ein gemeinsamer und wechselseitiger Nutzen von in Summe erheblichen Ressourcen möglich wird. Auf die Weise kann überdies ausgelotet werden, was „bottom up“ in der regionalen Praxis konkret bedeuten soll.

„BürgerInnenbeteiligung“ ist ja leicht gesagt und klingt gut. Aber die letzten Jahre haben uns gezeigt, da müssen BEIDE Seiten erst üben und lernen, wie wir damit am besten umgehen. Für „kunst ost“ dürfen wir geltend machen: Darüber wissen wir heute sehr viel mehr als noch vor drei Jahren.

Die laufende Verständigung zwischen den verschiedenen Bereichen des Kulturgeschehens ist unverzichtbar! Karl Bauer (links, Kulturausschuß der Gemeinde Gleisdorf) und Wolfgang Seereiter („werkstatt gleisdorf: zeitgeschichte + kultur“)

Solche Überlegungen werden wohl auch Gegenstand einiger Erörterungen sein, die von LEADER-Kulturleuten der ganzen Steiermark angestellt werden. Zur Erinnerung, LEADER ist ein EU-Programm, das ursprünglich der Regionalentwicklung und auch dem agrarischen Bereich gewidmet war.

Die Steiermark hat als einziges Bundesland einen Kulturbereich in dieses Programm einbezogen: [link] Die LEADER-Kulturleute treffen sich einige Male pro Jahr, kommenden April in Gleisdorf: [link]

Und als Nachsatz zur jüngsten „KWW-Session“ [link], weil das ja auch für diese Arbeit hier Gewicht hat: Es wurde offensichtlich, Identität ist kein Zustand, sondern ein Ensemble von Relationen und ein Prozeß. Wenn wir mit dieser Kategorie „Identität“ arbeiten wollen, erweist sich gelingende Kommunikation als Hauptereignis von zentraler Bedeutung.

was ist kunst? #14

kunst mag auch im stillen gedeihen, ja sogar völlig vom publikum und von der welt abgewandt ihre blüten hervorbringen. aber der kunstbetrieb und der kunstdiskurs verlangen unerbittlich nach öffentlichkeit. kunst, kunstwerke und kunstbetrieb sollten also miteinander nicht verwechselt werden.

als junger kerl war ich von zwei historischen ereignissen im frankreich des 19. jahrhunderts sehr beeindruckt. von balzacs roman „verlorene illusionen“ (in den jahren rund um 1840 verfaßt) und von zolas brief „j’accuse…!“, den er 1898 an den französischen präsidenten faure gerichtet hatte, um politische mißstände, antisemitismus und die verleumdung des hauptmannes alfred dreyfus anzuklagen.

emile zola: "ich klage an!"; ein intellektueller fordert öffentlich die autoritäten des staates

beides handelt unter anderem von fragen nach definitionsmacht und eigenarten des medienbetriebs, auch von der frage nach intellektueller redlichkeit. apropos! zola hat figur und rolle des „intellektuellen“ zwar nicht erfunden, aber gerade mit seinem auftreten in der „dreyfus-affäre“ wesentlich geprägt. demnach darf man sich darunter jemanden vorstellen, der oder die ohne mandat einer etablierten institution in die öffentlichen diskurse eingreift. intellektuelle sind menschen, die sich aus eigenem antrieb öffentlich äußern und gehört werden. das geschieht meist aus anlässen, die kritik hervorriefen.

diese angelegenheit handelt also von jenen „deutungseliten“, welche ich im beitrag #13 erwähnt habe. es geht dabei um a) medienzugänge und b) definitionsmacht; natürlich unter der voraussetzung, daß jemand inhaltlich und rhetorisch gerüstet ist, in öffentliche diskurse einzugreifen. es zählen dabei aber nuancen. so werden beispielsweise die autorinnen und autoren von leserpost in tageszeitungen üblicherweise NICHT diesem feld zugerechtet. (in zeitungen würde man intellektuellen die möglichkeit zu einem kommentar anbieten.)

mich beschäftigt das gerade in folgendem kontext: eine republik, genauer, deren personal, muß sich öffentlicher kritik und öffentlichem diskurs stellen. das steht prinzipiell jeder bürgerin und jedem bürger offen. intellektuelle haben in der regel schon allein aus unserer unmittelbaren kulturellen tradition heraus mehr erfahrung mit dem formulieren und publizieren von kritik. sie haben normalerweise die entsprechenden medienzugänge.

der öffentliche raum ist bei uns – im gegensatz zu medien – eher nicht mit solchen traditionen belegt. „speakers corners“ wie in großbritannien kennen wir nicht. die straße ist bei uns meist der ort von protestbewegungen und demonstrationen, die freilich auch ihre rädelsführerinnen und -führer haben.

aber da es in dieser text-serie eigentlich um KUNST geht, auch um die frage, wo denn von wem verhandelt werde, was kunst sei, beziehungsweise was wir zur zeit etwa unter gegenwartskunst verstehen, möchte ich mich nun auf diesen aspekt konzentrieren.

österreichische folklore teilt kunstschaffende gerne in zwei lager: „es bellen die rebellen!“ oder „alles karajan!“

in manchen winkeln unserer gemeinschaften wird gerne angenommen, kunstschaffende seien vor allem kritisch, nonkonformistisch, ja sogar rebellenhaft. das sind nichtssagende klischees, populäre stereotypen, die sich kaum verifizieren lassen. der „poet und rebell“, dieses motiv ist mindestens in der zweiten republik österreichs praktisch nicht nachweisbar. außerdem wäre rebellisches verhalten a priori keine kategorie der kunst.

was also kunst sei und was die bevorzugten verhaltensweisen von menschen sind, wird zwar individuell so manchen kausalen zusammenhang haben, aber ich bin eher davon überzeugt, daß wir diese bereiche des sozialverhaltens nicht debattieren müssen, wenn wir klären möchten, was sich an kunst zeigt und wie uns kunst begegnet.

aktuelle vorgänge in der steiermark lassen mich annehmen, daß aktionistische projekte, die als protestmaßnahmen gegen vorherrschende politische zustände gedacht sind, als KUNST ausgegeben und gedeutet werden, um das rebellische verhalten … ja was nun? zu konstituieren? zu adeln? zu legitimieren? zu untersteichen?

ich kann nicht erkennen, daß solche aktionen gleich zu einem aktionismus würden, der in einem kunstdiskurs überhaupt erwähnung fände. ich weiß auch nicht, welche flausen aus dem spiel mit künstlerischen methoden KUNST generieren sollen, die neuerdings, so war kürzlich zu lesen, sogar angeblich etwas wie „protest-kunst“ sei. ich hab keine ahnung, was da geschieht, um diese vorstellung auch nur ansatzweise wahr werden zu lassen.

es übersteigt außerdem meine vorstellungskraft, mir die quelle solcher tendenzen auszumalen. warum kann staatsbürgerliche empörung nicht einfach sein, was sie ist, nämlich staatsbürgerliche empörung? warum will sich legitimes protestverhalten als künstlerischer akt ausgeben?

erfahrungsaustausch in st. lamprecht (auf der landesebene wird eine konzentration auf gegenwartskunst und ein zur politik kritisches vergalten kunstschaffender durchus erwünscht, auf kommunaler ebene nicht so sehr ...)

als wir kürzlich im obersteirischen stift st. lamprecht ein arbeitstreffen kulturschaffender aus der ganzen steiermark absolviert haben, führten diverse debatten u.a. zu einem moment, wo ein kollege fragend feststellte, ich sei wohl eher für eine „politische kunst“.

das bin ich nicht. es kann das nach meiner auffassung gar nicht geben. ich bin für eine „kunst-kunst“. aber ich bin sehr für politische kunstschaffende; und zwar genau in dem sinn, wie ich für politisch anwesende bürgerinnen und bürger bin.

das meint kunstschaffende, die in ihrer staatsbürgerlichen anwesenheit immer wieder verstehen, was in der zivilgesellschaft und in den politischen foren vorgeht, die in der lage sind, zu diesen vorgängen eine klare meinung zu haben, bei bedarf diese meinung auch zu äußern.

freilich profitiere ich in diesem wunsch und anspruch aus den erfahrungen, die ich in jahrzehnten künstlerischer praxis aus dieser befassung mit kunst bezogen habe. aber deshalb ist eben nicht meine künstlerische praxis politisch, sondern ich bin es, der künstler und staatsbürger.

[überblick]

LEADER kultur: steiermarkweit

wie sollte kulturelles engagement in einer region gelingen, wenn jemand nicht einmal kursorische kenntnis von kulturellen und sozialgeschichtlichen hintergründen des jeweiligen landesteiles hätte?

die leute bei der aktuellen LEADER kultur-arbeitskonferenz (in ehrenhausen) haben gezeigt, daß sie ihr jeweiliges terrain sehr gut kennen. diverse projekte sind heute in sehr unterschiedliche richtungen nennenswert fortgeschritten, so daß aus den berichten für mich nun erstmals ein großräumigeres „WIR“ wahrnehmbar wurde.

an einer ecke in ehrenhausen

dieses „wir“ hat nicht die art einer „eingeschworenen gemeinschaft“. es ist momentan eher so ein gefühl, mit höchst unterschiedlichen intentionen, verfahrensweisen und zielen doch in einem gemeinsamen bezugsfeld (und code-system) unterwegs zu sein.

die kontraste, die unterschiede machen staunen. gemeinsame schnittpunkte, welche zunehmend sichtbar werden, lassen erahnen: da wächst etwas, landesweit, in dem wirken sehr verschiedene optionen, die ganz unterschiedliche bedingungen haben.

dennoch gibt es einen gemeinsamen „möglichkeitsraum“. und vor dem hintergrund vergleichbarer erfahrungen werden wir in der weiteren arbeit sicher herausfinden, was davon einerseits lokale/regionale eigenart ist, was andrerseits darüber hinaus aber grundlegendes gewicht hat; als etwas spezielles, das eine innovative form ländlichen kulturgeschehens ergeben könnte.

ich betone: “könnte“, denn es liegt nahe, in der selbstreferenz „wir sind innovativ“ eher zurückhaltend zu sein. wir werden dann schon sehen, wenn alles weiter gediehen ist, was davon tatsächlich neue qualitäten sind.

aktuell hat uns christian eigner vom „Büro für PerspektivenManagement“ die ergebnisse jener evaluierung referiert, die vom land steiermark in auftrag gegeben wurde. wir haben also zu unserer praxisarbeit vor ort auch feedback von einer meta-ebene, auf der mit ganz anderen werkzeugen und methoden operiert wird.

christian eigner (evaluierung) und sandra kocuvan (kulturabteilung des landes)

das scheint mir recht wichtig, gerade wo man um das betreten von neuland ringt, weil eben da die orientierungsfragen oft schwer zu beantworten sind. dabei nützen dann solche momente. was noch? bei sam peckinpah würde es heißen: „wir haben einen convoy!“ (kleiner scherz! das kinematographische kommt uns ja all zu leicht etwas abhanden.)

was wäre noch zu berichten? elisabeth hutter, die initiatorin derkunstzone joglland„, hat der „szene“ einen aktuellen „lehrsatz“ beschert. das will erklärt sein.

vom steirischen schriftsteller alfred paul schmidt stammt meines wissens der „erste lehrsatz des steirischen buddhismus“. und der lautet: „mir wurscht“.

dieser lehrsatz macht mir einen etwas kulturpessimistischen eindruck. hutter brachte nun eine sentenz mit, welche ihrer raktischen arbeit entsoringt und jene punkte markiert, über die sie also hinausgehen möchte. der satz lautet:

„es ist halt so!“

elisabeth hutter (kunstzone joglland)

… und erscheint mir als qualitative steigerung gegenüber der von „goofy“ schmidt markierten position. post scriptum: ich habe bei dieser konferenz erstmals gehört, daß es nun einen regierungsbeschluß gebe, die 19 steirischen LEADER-regionen auf lediglich 9 herunterzustutzen.

das ist ja keine so unerhebliche nachricht. stellen sie sich vor, die hätten wir von unseren jeweiligen LEADER-managements erfahren. man will ja disponieren und optionen erarbeiten, falls man in eine ungewisse zukunft geht. aber nein, solche wichtigen fakten dürfen wir uns mühsam zusammensuchen. naja, um hutter zu zitieren: „es ist halt so!“.

übrigens! die LEADER-kulturprojekte findet man hier überschaubar gemacht: [link]

Neue LEADER Kultur-Arbeitskonferenz

In rund einer Woche findet im Naturpark Südsteirisches Weinland eine steirische LEADER Kultur-Arbeitskonferenz statt. Sandra Kocuvan, die Referatsleiterin „regionale, Filmkunst und LEADER“, wird einen Gesamtüberblick der LEADER Kulturförderung und aktuelle Informationen bieten.

Sandra Kocuvan (links), zuständige Referatsleiterin des Landes Steiermark, neben „kunst ost“-Obfrau Christa Ecker-Eckhofen.

Danach stellt Christian Eigner vom „Büro für Perspektivenmanagement“ die Ergebnisse der Evaluierung schon aktiver LEADER-Kulturprojekte vor. Für uns von „kunst ost“ ein wichtiges Ereignis, um einmal über einen methodischen Blick von außen zu erfahren, wo wir in dieser Entwicklung im ländlichen Raum stehen.

Anschließend werden einige jüngere LEADER-Kulturprojekte ihren Status quo vorstellen.

Wir waren ja erhebliche Zeit ganz alleine in diesem neuen Modus präsent. Das bedeutete Neuland und auch allerhand Unsicherheiten, weil dieser Teil des LEADER-Programmes keine Vorbilder oder Vorläufer hat. Das heißt, nicht nur wir als Kulturschaffende, auch die Funktionstragenden der Region einerseits, jene des Landes andrerseits, mußten erst einmal Praxisschritte mit einander erproben.

Es war uns von Anfang an „Labor-Status“ zuerkannt, auf Landesebene verstand man unseren Weg als Experiment. In der Region ist das nicht überall so gesehen worden. Dort findet sich (neben zukunftsorientierten Sichtweisen) durchaus auch die Vorstellung, EU-Projekte sollten Geld in die Region schaufeln.

Vom wem stammt bloß die oft zitierte Aussage, die sich auch auf unsere Situation anwenden läßt? „Geld allein spielt nicht Fußball.“ Geld allein macht keine Regionalentwicklung, schon gar keinen geistreichen Kulturbetrieb. Es geht um sehr konkrete Inhalte und die Frage nach angemessenen Strategien, Verfahrensweisen.

Unsere Erfahrung besagt weiters: Es geht auch um zeitgemäße Kooperationsformen. Nicht bloß unter Kunst- und Kulturschaffenden. Auch zwischen uns und inspirierten Leuten aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung.

+) Fakten zu LEADER 2007-2013 Steiermark: [link]
+) Steirische LEADER Kulturprojekte: [link]
+) Spezielle Richtlinien: [link]
+) Die erste LEADER-Kulturkonferenz, Gleisdorf 2009: [link]