Das Dorf, der Damm, das Brücken-Bündel, das große Feld beim Altstoffsammelzentrum, ein Stück weiter befindet man sich mitten im Raabtal.

Das Dorf, der Damm, das Brücken-Bündel, das große Feld beim Altstoffsammelzentrum, ein Stück weiter befindet man sich mitten im Raabtal.
Was? Jetzt schon? Na gut. Zeit verfliegt eben, wenn man tätig ist, statt in die Luft zu schauen.
Der große Publikumsandrang belegt den sozialen Rang der Arbeit des Oldtimerclub Weizklamm. Dabei mußte sich auch die Organisation bewähren, denn so ein Meeting entspannt ablaufen zu lassen, das ist ein harter Job.
Die Qualität der Fahrzeug-Schau unterstreicht die kulturelle Bedeutung. Gut, man kann das große 2016er Treffen in Weiz auch ohne jede Kennerschaft genießen. Dann verbrachte man einige lebhafte Stunden.
Doch wer sich die Mobilitätsgeschichte des 20. Jahrhunderts etwas genauer angesehen hat, fand an dieser oststeirischen Veranstaltung erhebliches Vergnügen. Der Querschnitt des Gezeigten ist üppig.
Der Rückblick macht deutlich, die Pop-Kultur Österreichs hat als ein herausragendes Vehikel das Mopperl. Mopeds waren bei uns — bis auf recht wenige Ausnahmen — Puch-Mopeds. Lohner, HMW und schließlich auch KTM hielten dem heimischen Marktdruck der Grazer „Schlurfraketen“ nicht stand.
Menschliches Wissen ist ein höchst verderbliches Gut. Es verschwindet sehr viel schneller, als wir gemeinhin annehmen möchten. Wo es an Dokumentation fehlt, ist einerseits das Vergessen höchst wirksam, andrerseits sind Menschen mit Sachkenntnis oft plötzlich nicht mehr unter uns.
Als das Gleisdorfer Jugendhaus noch „Turbine“ hieß und der Begriff „Neue Medien“ noch deutlich signalisierte, daß den meisten Menschen die aktuelle informationelle Umwelt nicht ganz geheuer ist, hatten wir eine Zusammenarbeit bei einem Medienprojekt realisiert.
Heimo Müller saß in seinem Büro vor einem überdimensionalen Foto, auf dem recht unscheinbar ein Mann zu entdecken war, den wir beide schätzen: Meister Akira Kurosawa.
Das liegt rund ein Jahrzehnt zurück. Inzwischen hatten wir andere Sachen zu tun. Nun führte uns eine Themenstellung wieder zusammen, genauer, ein Bündel von Themenstellungen. Davon werden wir einiges hier in der Region umsetzen.
Ich bin laufend mit Sammlungen befaßt. Mit meinen eigenen, in bescheidener Dimension, mit weit üppigeren, die sich manche Menschen leisten, mit so stattlichen, daß sie nach eigenen Häusern verlangen.
Eine der anregendsten ist in dieser Geschichte die private Wunderkammer von Emil Gruber, von dem der einleitende Traktat zu unserem Avantourismus stammt: [link]
Die „Energieregion Weiz-Gleisdorf“ hat eine sehr exponierte Themenstellung, welche ein Stück Praxis in Energiefragen ausmacht: Mobilität. Wir haben uns als Kulturinitiative dabei dem Teilthema Mobilitätsgeschichte gewidmet.
Was heute allen selbstverständlich erscheint, ist ein ganz junges Phänomen: Individuelle Mobilität auf der Basis von persönlichem Automobilbesitz.
Ob ich gut gelaunt bin? Ich könnte kaum vergnügter sein. Naja, ich könnte so vergnügt UND trunken von Lamprechts Weißburgunder sein. Das wäre noch eine zusätzliche Nuance, die mir behagen würde. Aber der neue Weißburgunder ist noch nicht auf Flaschen gezogen.
War jemand 2010 dabei, als wir die erste LEADER-Kulturkonferenz der Steiermark (mit der damaligen Kulturlandesrätin Bettina Vollath) in einer Weizer Autowerkstatt über die Bühne brachten? Das fanden vorab nicht alle Beteiligten so passend. Aber das hat hinreißend funktioniert. Jetzt kommt es noch eine Spur heftiger.
Im Zeichen der Marke Puch sind nicht mehrere, sondern viele Generationen mit dem Straßenverkehr vertraut geworden. Fahrräder, Mopeds, Roller, Motorräder und Automobile der Steyr-Daimler-Puch AG haben bis heute einen exzellenten Ruf, obwohl es die ursprünglichen Produktionen längst nicht mehr gibt.
Der Namenspatron Johann Puch, ein gewesener Keuschlerbub, welcher es in Graz zum Fabrikanten gebracht hat, starb 1914: [link] Sein Tun hatte also mit den Nachkriegsprodukten keinerlei direkte Verbindung. Es waren allerdings die Qualitätsstandards, die Vielseitigkeit des Altmeisters und seine Erfolge im Alltagsgebrauch der Fahrzeuge wie im Rennsport, die als wegweisend galten.
Am 27. Juni 2012 jährt sich Puchs Geburtstag zum 150. Mal. Das wird der Anlaß zur Wiedereröffnung des Grazer Puch-Museums. Damit haben wir im „Kuratorium für triviale Mythen“ zwei gewichtige Aspekte im Fokus.
a) Am Beispiel Puch läßt sich Sozial- und Mobilitätsgeschichte darstellen und nachvollziehen, wie sie in genau jenen 150 Jahren das Antlitz der Welt verändert haben und eine davor völlig unbekannte Massenkultur hervorbrachten.
b) Mit dem einstigen Untersteirer Puch und den regionalen Konsequenzen seiner Karriere ist dieser Geschichtskomplex eng an die Steiermark gebunden, hat also ein geografisches Bezugsfeld ersten Ranges, in dem wir Einblicke erhalten können, die anderorts so nicht möglich sind.
Wir arbeiten ja schon eine Weile an diesem Themenkomplex, inwischen auch zum Grazer Museum hin verzweigt, das teils völlig einzigartige Artefakte und Archivalien birgt.
Momentan baue ich für das Museum zur Neueröffnung gerade dessen neue Website auf: [link] Das bringt nicht nur einen Nutzen fürs Haus, es ist auch ein Stück praktischer Erfahrungsstrecke, um einiges zu klären, auf welche Arten sich Zentrum-Provinz-Beziehungen (und vice versa) zwischen kulturellen Einrichtungen gestalten lassen.
Ja, ich weiß, das ist jetzt noch kein „Pool der Wissenschaft“. Aber es ist ein Angelpunkt, ein Umschlagplatz, an dem akademische, allgemein kulturelle und triviale Interessenslagen in eine nützliche Wechselbeziehung kommen können. Es geht mir um eben diese Mischung. Es geht uns zur Zeit ganz wesentlich um die Frage,
a) warum und
b) falls je: wie
in der Praxis Kunst, Kultur und Wissenschaft mit einander längerfristig zu tun haben können/sollten.
Dabei würden uns keinerlei an Haaren herbeigezogene Gründe etwas nützen. Wir müssen an sehr konkreten Gegebeneheiten ansetzen; was hiermit geschieht.
— [die feierlichkeiten]–
— [die gefolgschaft des ikarus] —