Im Jahr 2009 habe das erste steirische LEADER Kulturprojekt realisiert. Was der kultur.at: verein für medienkultur damals erarbeitete, wurde zu Kunst Ost, wurde 2010 mit einem weiteren Vertrag ausgestattet.

Im Jahr 2009 habe das erste steirische LEADER Kulturprojekt realisiert. Was der kultur.at: verein für medienkultur damals erarbeitete, wurde zu Kunst Ost, wurde 2010 mit einem weiteren Vertrag ausgestattet.
Zur Erörterung kulturpolitischer Fragen der Provinz geht es nun in das (politische) Zentrum des Zentrums, in das Parlament. Die Podiumsdiskussion „zentral.lokal — Kunst und Kultur in den Regionen“ am kommenden Dienstag ist folgendermaßen aufgestellt:
— Josef Ostermayer, Bundesminister für Kunst und Kultur
— Maren Richter, Kuratorin und Kunstkritikerin
— Martin Krusche, Kunst Ost
— Rainer Rosegger, Rostfest
Moderation: NAbg. Elisabeth Hakel; Details: [link]
Zu den Faustregeln der frühen Jahre unserer „Initiativenszene“ gehört die Feststellung, daß ein Projekt nur dann ein Projekt sei, wenn Anfang und auch Ende definiert sind. Dabei gilt es schließlich auch zu klären, was bei all dem herausgeschaut hat.
Ich darf es nun einmal etwas blumig betonen: Die Kultur ist im Kreis der verschiedenen oststeirischen Branchen im Kontext der Regionalentwicklung angekommen. Es gibt einen „Aktionsplan 2.0“ als inhaltlichen Rahmen für die nächste Programmperiode der „Energieregion“.
Ich finde inzwischen fast schon Vergnügen an dieser Unruhe. Kaum etwas bleibt an seinem Platz. Nichts ist bloß, was es zu sein scheint. Das fordert uns freilich im Kommunikationsverhalten. Es fällt mir momentan eher schwer, meine Sachen beinander zu halten.
Das EU-Programm LEADER hat eine steirische Besonderheit. Nur in diesem Bundesland gibt es dazu auch ein Kulturkonzept, das mit Sonderrichtlinien ausgestattet wurde. Das führte zu einer Reihe von regionalen Projekten. Hier ein kleiner Überblick auf dem Landesserver: [link]
Die für uns zuständige Fachreferentin in der Kulturabteilung des Landes Steiermark ist Sandra Kocuvan. Auf regionaler Ebene sind wir in solchen Projekten jeweils einer LAG verpflichtet, einer „LEADER Aktions-Gruppe“. Diese ist im Fall von „kunst ost“ ein Gremium der „Energie-Region Weiz-Gleisdorf“, in der Iris Absenger-Helmli als Regionalmanagerin tätig ist: [link]
Die LEADER-Kulturleute treffen sich mehrmals im Jahr, heuer zunächst am Donnerstag, dem 26. April 2012, in Gleisdorf; und zwar im Rahmen des „April-Festivals“ von „kunst ost“: [link]
Wir sind auf „Facebook“ momentan mit mehreren Arbeitsbereichen präsent. Laufende Informationen gibt es über die Basis-Leiste: [link] Dahinter tun sich dann zwei Schwerpunktbereiche auf. Einer davon ist neuen Möglichkeiten in der Kooperation von Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft gewidmet („KWW“), der andere dem großen Thema Mobilitätsgeschichte.
+) KWW [link]
+) Mobilitätsgeschichte [link]
Der Bereich Mobilitätsgeschichte ist um eine wachsende Erzählung ergänzt: „die gefolgschaft des ikarus“ [link] Einen besonderen Themenschwerpunkt haben wir ferner mit „Frauen und Technik“, womit wir heuer auf eine neue Aktionsebene vorstoßen werden: [link]
Das bedeutet, wir arbeiten nicht nur an diesem speziellen Sachzusammenhang, sondern wir wollen dabei auch zeigen, daß es gelingt und Sinn ergibt, von der Provinz aus Schritte zu setzen, die sich in Augenhöhe mit den zuständigen Leuten im Landeszentrum realisieren lassen. (Subthema: Das Denkschema „Zenrum/Provinz“ neu deuten.)
Zum Themenkomplex Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft haben wir eben die zweite Session absolviert, in der ziemlich deutlich geworden ist, wie und wohin wir die weitere Arbeit orientieren werden. Dazu gibt es eine downloadbare Video-Dokumentation (mp4, 259MB) von Künstler Gerhard Flekatsch: [link]
In diesen Themenzusammenhängen, die noch um den Aspekt „Agrarische Welt“ [link] zu ergänzen wären, suchen wir laufend Erfahrungsaustausch mit inspirierten Leuten, ergeben sich auch verschiedene Kooperationsmöglichkeiten.
In Summe zielt unsere Arbeit darauf ab, der Gegenwartskunst neue Rahmenbedingungen und erhöhtes Augenmerk zu verschaffen. Dabei hat sich gezeigt, daß ein Angelpunkt solcher Möglichkeiten darin liegt, den Akteurinnen und Akteuren des Kulturschaffens mehr Respekt zu verschaffen; im Sinne von: Für Wahrnehmung und Akzeptanz sorgen, daß man es da mit sachkundigen und professionell agierenden Leuten zu tun hat, deren Themenzugänge und Umsetzungsschritte regionale und überregionale Relevanz haben.
Ich hab keine Ahnung gehabt, wie es sich fügen könnte. Unsere Session im Hause KWB [link] ging von einer äußerst heterogenen Runde aus. Wir haben die exponierten Personen auch zum Teil in eine Situation hereingeholt, die ihnen vorab nicht ganz klar gewesen ist. So ergab sich eine womöglich recht authentische Startsituation.
Damit meine ich: Menschen aus ganz unterschiedlichen Metiers, die in unserem Lebensraum ganz unterschiedliche Aufgaben haben und deshalb auch sehr verschiedene Prioritätenkataloge mitbringen, sind plötzlich für zwei Stunden mit einander verknüpft und sind gefordert, eine gemeinsame Themenstellung zu beleuchten.
Das hat natürlich keineswegs bloß Konsens generiert. Aber wir haben miteinander eine Gesamtsituation erlebt, in der sehr unterschiedliche Positionen einmal deutlich da sein konnten; ergänzt um Eindrücke, in welchen Zusammenhängen alltäglicher Arbeit diese unterschiedlichen Positionen bestehen.
Das waren in unserer zweiten Session diesmal:
+) Iris Absenger-Helmli (LEADER-Managerin, „Energie-Region“)
+) Karl Bauer (Tierarzt, Gemeinderat Gleisdorf)
+) Werner Höfler (Landwirt, Bürgermeister, Hofstätten a.d. Raab)
+) Sandra Kocuvan (Fachreferentin, Kulturabteilung d. Landes Steiermark)
+) Erwin Stubenschrott (Unternehmer, KWB)
+) Kurt Winter (IT-Fachmann, Wirtschaftskammer)
Ich hab übrigens einen Tonmitschnitt der Inputs und der darauf folgenden Debatte, den ich hier demnächst als Download zur Verfügung stellen möchte.
Wir werden im Basis-Team (Fickl, Flekatsch, Krusche, Peitler-Selakov) nun die gesamte Diskussion des Abends aufarbeiten; inklusive der Inputs aus dem Publikum. Eine Zusammenfassung dessen wird an die Leute geschickt, damit Einwände und Ergänzungen möglich sind.
Dann geht es in eine zweite Runde der Redaktionsarbeit, die ein kohärentes Arbeitspapier ergeben soll, mit dem ich geklärt sehen möchte, was wir an diesem Abend erarbeitet haben, was davon abgehakt werden kann und was uns in die nächste Station begleiten sollte.
Apropos nächste Station! Der Gleisdorfer Gemeinderat Karl Bauer [link] und Johann Baumgartner [link], im Raiffeisenhof für Bildung und Kultur zuständig, haben diesbezüglich schon Vorschläge gemacht. Wir werden also sehr bald die dritte Station unserer Serie fixiert haben.
Eines unserer Ziele ist ja, daß wir in die Praxis dieser oder jener Kooperation kommen. Dazu hat jener Abend nun schon ein paar interessante Ansätze geliefert. Ich darf dennoch betonen: Es geht hier um keine „schnellen Ergebnisse“, sondern vor allem einmal um einen anregenden Prozeß und um eine wachsende Kommunikationssituation. Es geht um einen längerfristigen belebten „Möglichkeitsraum“, in dem wir eine Art „Praxis des Kontrastes“ erproben können.
Ich denke, es ist so, wie wir es grade exemplarisch mit der Firma KWB [link] erleben. KWB Und „kunst ost“ entwickeln nämlich zur Zeit gemeinsam ein Kunstprojekt. Und das läuft nicht auf die Art „Sie wünschen, wir spielen, zack, das war’s, und hier sind die Ergebnisse“. Allein der Entwicklungsprozeß dieses Projektes, das von unserer Seite Kuratorin Mirjana Peitler-Selakov betreuet, erstreckt sich nun schon über mehrere Monate.
Offenbar wissen beide Seiten in diesem Prozeß, daß genau diese behutsame und konzentrierte Arbeit schon für sich Ergebnisse generiert, Erfahrung bringt, die in Wissen übersetzt werden kann. Und genau das ist – neben herkömmlichen Schritten der Kunstpräsentation – unsere Angelegenheit.
Das ergibt sich übrigens auch allein schon im Basis-Team. Fickl, Flekatsch, Krusche, Peitler-Selakov, das sind vier höchst unterschiedliche Charaktere mit ganz verschiedenen Temperamenten und Zugängen. Auch da gibt es keine „schnellen Ergebnisse“, sondern prozeßhaftes Arbeiten in laufender Kommunikation ist vorerst eines der Hauptereignisse. Nun also unterwegs zur dritten Station von „Kunst Wirtschaft Wissenschaft“…
Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft in der Wechselbeziehung der Möglichkeiten. Alles klar? Na, keineswegs! Und die Frage nach kulturellem Engagement auf der Höhe der Zeit erscheint mir einigermaßen brisant. Sehe ich mich in meinem Metier um, fällt mir auf, daß so allerhand in ganz altvertrauten Bahnen läuft, in denen sich sehr wahrscheinlich kein neues Terrain erreichen läßt.
Dazu gehören auch eingeführte Vorstellungen, wie sich die genannten Genres – Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft – zu einander verhalten sollen, was man von einander erwarten könnte. Um Augenhöhe zu erreichen, sollte sich herausfinden lassen, welche Interessen an welchen Themenstellungen wir teilen. Dazu haben wir uns auf ein Motiv konzentriert, das hier praktisch in jeder Branche so oder so genutzt wird.
„Regionale Identität: eine Illusion oder unsere Wirklichkeit?“ ist das Hauptthema unseres zweiten Abends. Der soll uns auch zu Klarheit führen, zu welchen Aufgabenstellungen wir unsere Kompetenzen allenfalls bündeln möchten.
Also fragen wir in diesem nächsten Schritt unseres Vorhabens, welche Bedeutung „Regionale Identität“ in der Arbeitspraxis einiger exponierter Personen in verschiedenen Metiers der Oststeiermark hat. Es beginnt mit einer Reihe persönlicher Inputs, dann wird der Abend in eine offene Debatte übergeführt, aus der wir einige konkrete Aufgabenstellungen für die kommenden Schritte mitnehmen wollen.
Primäre Inputs
+) Werner Höfler (Landwirt, Bürgermeister, Hofstätten a.d. Raab)
+) Erwin Stubenschrott (Unternehmer, KWB)
+) Kurt Winter (IT-Fachmann, Wirtschaftskammer)
Funktionstragende
+) Iris Absenger-Helmli (LEADER-Managerin, „Energie-Region“)
+) Karl Bauer (Tierarzt, Gemeinderat Gleisdorf)
+) Sandra Kocuvan (Fachreferentin, Kulturabteilung d. Landes Steiermark)
Mittwoch, 25. Januar 2012
Beginn: 18:00 Uhr
KWB – KRAFT UND WÄRME AUS BIOMASSE GMBH
Industriestraße 235, St. Margarethen
Das Basis-Team:
+) Horst Fickel (Techniker)
+) Gerhard Flekatsch (Künstler, Verein „bluethenlese“)
+) Martin Krusche (Künstler, Verein „kunst ost“)
+) Mirjana Peitler-Selakov (Kunsthistorikerin, Verein „kultur.at“)
Laufende Notizen zur Themenentwicklung: [link]
Das Thema „Regionale Identität: eine Illusion oder unsere Wirklichkeit?“ ergibt einen Angelpunkt, über den sich sehr unterschiedliche Genres in Wechselwirkung bringen lassen. Das ist für uns wichtig, wenn wir eine Begegnung in Augenhöhe bevorzugen und im kulturellen Engagement auf Kooperation setzen; so ein Schnittpunkt, bei dem selbst sehr gegensätzliche Positionen einen gemeinsamen Ausgangspunkt finden.
Wir haben uns bemüht, für den Abend am 25. Jänner Personen zusammenzubringen, die aus ihrer Arbeitspraxis sehr konkrete Ansichten haben, was die Region sei und welche Fragen zum Thema Identität dabei augenblicklich vorrangig erscheinen.
In der Verständigung zu diesem Abend fällt auf: Exponierte Leute sind oft in Personalunion für mehrere Felder repräsentativ. So wird etwa Kurt Winter dabei sein, der einerseits beeideter Sachverständiger in der IT-Branche ist, andrerseits Gleisdorfer Wirtschaftsbund-Obmann. Winter ist also einerseits lokaler Wirtschaftstreibender, andrerseits bringt er Sichtweisen von der Landesebene her ein, nimmt an diesem Abend im Namen von Landesrat Christian Buchmann teil.
Gastgeber und KWB-Geschäftsführer Erwin Stubenschrott ist nicht nur ein bemerkenswertes Beispiel für unternehmerische Kreativität, er hat auch in Fragen des sozialen Klimas und dessen Bedingungen in der Region äußerst klare Vorstellungen.
Werner Höfler steht für die erhebliche Komplexität, welche wir im Lauf der regionalen Dinge heute finden. Als aktiver Landwirt ist er in Fragen der agrarischen Welt sachkundig. Als Bürgermeister von Hofstätten a.d. Raab hat er mit den Anliegen des Handwerks, der Industrie und des Speditionswesens zu tun, weil diese Metiers in der Gemeinde präsent sind.
Nun ist Hofstätten einerseits das Ergebnis einer vormaligen Zusammenlegung mehrerer Katastralgemeinden, andrerseits heute aber auch Teil der „Kleinregion Gleisdorf“, die dieses Thema Zusammenlegung erneut durchläuft. Überdies ist Hofstätten die südlichste Gemeinde der „Energie-Region Weiz Gleisdorf“, einer LEADER-Region.
Apropos! LEADER-Managerin Iris Absenger-Helmli wird auch an diesem Abend teilnehmen. Sie hat nun seit Jahren damit zu tun, Interessenslagen in den vielschichtigen Überlagerungen von Regionalkonzepten zu moderieren, aber auch im Kräftespiel zwischen einzelnen Gemeinden zu bestehen, die bei unterschiedlicher Größe auch höchst unterschiedliche wirtschaftliche Potenz haben; je nach betrieblicher Verfassung.
Wir werden ferner Sandra Kocuvan von der Kulturabteilung des Landes Steiermark hören. Sie ist unter anderem für das Festival „regionale“ und für die steirischen „LEADER Kulturprojekte“ zuständig.
Außerdem hat Tierarzt Karl Bauer sein Kommen zugesagt. Er ist als Gleisdorfer Gemeinderat mit der Kommunalpolitik vertraut, hat aber auch Erfahrung als Unternehmer.
Nicht zu vergessen, daß wir im „Basis-Team“ (Fickel, Flekatsch, Krusche & Peitler-Selakov) selbst den gesamten Themenblock „Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft“ repräsentieren. Sie ahnen schon, unser Tun ist einem Möglichkeitsraum gewidmet, der meint: Den Ort, die Region, das Land und internationale Anknüpfungspunkte.
Es geht aktuell vor allem einmal um ein Ausloten: Was sind a) relevante Fragen und b) naheliegende Aufgabenstellungen, die uns quer durch diese Genres gleichermaßen interessieren und beschäftigen?
Falls wir darüber Klarheit finden, falls die Verständigung zwischen Leuten gelingt, die berufsbedingt doch ganz verschiedene Codes pflegen, dürften sich daraus interessante Perspektiven ergeben.
Regionale Identität: eine Illusion oder unsere Wirklichkeit?
(Konferenz und öffentlich zugängliches Arbeitstreffen)
Mittwoch, 25. Januar 2012
[link]