Im Rückblick lassen sich die Vorgänge oft ganz gut sortieren; und bewerten. Im April 2014 schien mir eine krisenhafte Entwicklung überwunden. Genau ein Jahr danach hatte sich im regionalen Kulturgeschehen ein Erdrutsch ereignet.

Im Rückblick lassen sich die Vorgänge oft ganz gut sortieren; und bewerten. Im April 2014 schien mir eine krisenhafte Entwicklung überwunden. Genau ein Jahr danach hatte sich im regionalen Kulturgeschehen ein Erdrutsch ereignet.
(Beiträge und Fragen zu einer nächsten Kulturpolitik)
[Vorlauf] Das ist eigentlich die Glosse „Fluß und Verbauung III“. Es ist fast alles gesagt. Aber ich möchte den Sack noch zumachen und das Thema Vernetzung vom Tisch räumen. Es sind ja alle technischen Werkzeuge dafür längst vorhanden und es wurde viele Modelle erprobt. (Das reicht weit zurück, hat sich in den Zeiten vor Internet auf Papier gestützt.)
(Beiträge und Fragen zu einer nächsten Kulturpolitik)
„Wir erachten es als wichtig, lokale Bedürfnisse, Forderungen, Anmerkungen und Inputs zu sammeln und eventuell eine Brücke zu schlagen, aus der sich weitere Beteiligungen am Prozess der ‚Kulturstrategie 2030‘ ergeben. Idealerweise ergibt sich ein langfristiger Austausch, der Fragen rund um die Kulturarbeit in der Steiermark adressiert.“ So wandten sich Carolina Sales Teixeira und Johanna Kienreich im Dezember 2021 an ihre Umgebung.
Die Gleisdorfer Unruhe hat inzwischen genug Informationen geliefert, damit man recht gut sortieren kann, welche Interessensgruppen hier Programm fahren. Wenn ich einen Teil des Settings etwas polemisch verkürze, ist dieses Fragment auf bittere Art zum Schreien komisch. Da packeln einige Urenkel der Nazi-Horden mit Urenkeln der Roten Armee, um ausdauernd auf die Fundamente unserer Republik einzuschlagen, während sie Bert Brecht zitieren. Das kannst Du nicht erfinden!
Es gibt über die Jahre in meiner Arbeit und in meinem Blick auf Europa wiederkehrende Motive, darunter zwei Dreiergruppen: a) Verdun, Auschwitz und Srebrenica, b) Wien, Beograd und Istanbul. Das berührt auch die Kontraste zwischen Latinität, Orthodoxie und Islam, wobei das Jüdische meist ungenannt zur Wirkung kommt. Für mich sind das wichtige Themen-Koordinaten. Dazu kommt: Weltgeschichte berührt Regionalgeschichte. Also auch Gleisdorf. Also auch die Oststeiermark.
Ich habe eben meine Projektleiste „Mai acht“ aufgemacht und entfalte ab da eine Erzählung, die auf den achten Mai 2022 ausgerichtet ist. Das hat mehrere Auslöser. Einer dieser Auslöser sind die Gleisdorfer Unruhe und wie im Rathaus darauf reagiert wird.
Mai acht weiterlesen(Beiträge und Fragen zu einer nächsten Kulturpolitik)
Nun ein Arbeitsgespräch mit Karl Bauer, seit kurzer Zeit Gleisdorfs neuer Kulturreferent. Der bringt einen kuriosen Kompetenzen-Mix für unsere Situation mit. Bauer ist als langjähriger Kulturschaffender mit unserer Materie gut vertraut.
(Beiträge und Fragen zu einer nächsten Kulturpolitik)
Im vorigen Eintrag war zu notieren: „Ich meine, wir sollten das Jahr 2022 für eine Bestandsaufnahme nutzen. Wo steht die Steiermark kulturpolitisch? Welche Optionen stehen zur Debatte? Wo möge die Reise für welchen Teil des Kulturbetriebs hingehen? Im Land und beim Bund stellt man sich solche Fragen ja aktuell.“
Ich befasse mich gerade mit unserer Tradition, in Krisenzeiten eine Komplexitätsreduktion zu pflegen, die uns zu binären Erklärungsmustern neigen läßt. Morgenland/Abendland klingt da noch harmlos. Chaos/Kosmos, Wildnis/Zivilisation, Zentrum/Provinz … Die Tradition meiner Leute kennt seit etwa den 1890er Jahren zunehmende ethnische Diskurse, bei denen slawische Leute als „Untermenschen“ etikettiert wurden, um durch solche Feindmarkierung die Selbstdefinition billiger zu machen.
(Beiträge und Fragen zu einer nächsten Kulturpolitik)
Wie lauten Antworten der Politik auf aktuelle, regionale Vorkommnisse in der Oststeiermark? Was wird kulturpolitisch gedacht, geplant, angegangen? Was meinen Kunst- und Kulturschaffende zum Status quo? Ich weiß es nicht!
(Beiträge und Fragen zu einer nächsten Kulturpolitik)
[Vorlauf] Ich hab in der zweiten Folge zu diesem kleinen Schwerpunktthema zusammengefaßt, wie sich ein Politiker, durch die Immunität eines Nationalrates gegen Einwände abgeschirmt, einigermaßen ausdauernd bemüht hat, meine Arbeit zu diskreditieren und ein regionales Kulturprojekt zu verhindern, das mit Budget und Prestige ausgestattet war.
Zwei für den Bereich zuständige Landesbedienstete hielten in der Sache damals die Füße still, zwei regionale Funktionäre fielen als Assistenten jenes Nationalrates auf. Das war kein Einzelfall. Stellt sich die Frage, wann es denn begonnen hat, daß sich in der Steiermark das kulturpolitische Klima derart abkühlte? Wurden auch andere Fälle bekannt, in denen sich sozial schwach aufgestellte Freelancers des Kunstfeldes gegen Funktionstragende wehren mußten?
Was es wiegt, das hat’s LI: Die Causa III weiterlesen