Diesmal geht es mit dem April-Festival von Kunst Ost Ende März los. Wir sind dabei Teil eines kulturellen Halbjahresschwerpunktes, der sich rund um Gleisdorf verdichtet, aber auch zu anderen Orten verzweigt.

Was die Kulturarbeit von Kunst Ost angeht, haben wir uns gegen ein Gießkannenprinzip engagiert, ein Verteilen von öffentlichen Geldern nach dem Motto „Für alle ein bißl was“. Das hat, wie sich inzwischen zeigt, auch für einige Irritationen an der Basis gesorgt.
Nach den letzten Jahren, in denen ich Kulturarbeit und Projektmanagement stärker verfolgt habe als alles andere, in denen kulturpolitische Fragestellungen und Auseinandersetzungen mehr Zeit bekamen als künstlerische Vorhaben, fühlt es sich noch etwas irritierend an, die künstlerische Arbeit wieder wesentlich stärker zu betonen.
Das Jahr 2014 hat für mich in einiger Stille begonnen; mit erheblicher Papierfresserei. Also mit dem Durchkauen von Papier. Lesestoff, Geschäftsunterlagen, Projektpapiere. Es endete gerade die Aufbewahrungspflicht für Unterlagen aus dem Jahr 2006 sowie eine LEADER-Förderperiode. Viel Altpapier, das aus dem Haus geschafft werden will.
Michaela Knittelfelder-Lang hat ihre Basis-Formation für das kommenden April-Festival zusammengestellt. Ereignisraum für unsere Session wird der weiträumig ausgelegt Dorfhof von Markt Hartmannsdorf sein. Dabei steht ein Saal zu Verfügung, aber auch ein gepflegter Innenhof.
Ich bin in lokaler und regionaler Arbeitsgemeinschaft auf dem Weg zum „April-Festival 2014“. Ich bin in internationales Arbeitsgemeinschaft auf dem Weg zum Gleisdorfer Kunstsymposion 2014. Das bedeutet unter anderem, daß auf allen Ebenen dieser Vorhaben auch die Frage nach den Positionen und Funktionen Kunstschaffender in der Gesellschaft zur Debatte stehen.
Mein Beitrag zur kommenden Station in Markt Hartmannsdorf, für den Michaela Knittelfelder-Lang die Themenstellung „Human Melting Pot“ auf den Tisch gelegt hat, trägt den Titel „Imperium“ — ein Teil dieser Station. Wir sind dabei bisher zu viert, neben Knittelfelder-Lang und mir auch Michael Ramminger und Daniel Wetzelberger.
Der 2. Dezember 2013 ist jenes Datum, an dem der Status quo des „Kulturpakt Gleisdorf“ definitiv neu geordnet erschien. Kulturbüro-Leiter Gerwald Hierzi war von der Kulturpakt-Beauftragten der Stadt, Katharina Scheidl, und von Katharina Lagler begleitet, die das TIP City-Management vertrat.
Ich darf den „Kulturpakt Gleisdorf“ als etabliert ansehen. Von der Konzeption in die Praxis, das war ein Teil der Arbeit im Jahr 2013. Politik und Verwaltung haben diese Verfahrensweise aufgegriffen und entwickeln das gerade im eigenen Modus weiter, um 2014 die Praxisphase ausweiten zu können.
Damit bin ich aus der Geschichte nicht draußen, sondern weiter Teil des Entwicklungs-Teams, aber meine Rolle wird eine andere, konkret auch eine geringere gegenüber vorher.
Da wir alle die aktuellen Umbrüche spüren, auch erfahren, wie in der Politik damit umgegangen wird, bleibt kaum jemand, der seine Umgebung wahrnimmt, von den anstehenden Fragen unberührt. Dabei entsteht nichts zufriedenstellendes, wenn menschliche Gemeinschaft in Lager zerfällt, die nach dem antiquierten Modell „Wir und die Anderen“ einander zurufen, was eben die jeweils Anderen anders machen sollten.