Wir haben bei “kunst ost” ein Rahmenkonzept für den Jahreslauf erarbeitet, das sich bewährt. Das „April-Festival“ ist jeweils der Schwerpunkt des ersten Halbjahres. Da liegt der Fokus auf den Beiträgen regionaler Kräfte. Im zweiten Halbjahr setzen wir den Schwerpunkt stets auf Kunstprojekte im internationalen Kontext. Den „Angelpunkt“ des ganzen Jahres bildet der „FrauenMonat“, den wir rund um den Juni entfalten: [link]
Von links: Mirjana Peitler-Selakov, Selman Trtovac und Sabine Häsngen
Dieses Grundmuster schafft Fixpunkte, die durch kleine, sehr flexible Aktivitäten verbunden werden. Der herbstliche Kunstschwerpunkt war nun 2011 erstmals außerhalb der Landesgrenzen angelegt. „Virtuosi of Deception. An insight into the universe of the group Collective Actions.” als ein Ereignis in Serbien, zu Gast bei “The Third Belgrade 2011”; das hat seine Wurzeln in unserem 2010er-Herbstschwerpunkt.
Mit „the track: virtuosen der täuschung“ boten wir: „Einen Einblick in das Universum der Gruppe ‚Kollektive Aktionen'“: [link] Damit hatten wir eine der international bedeutendsten Konzeptkunst-Formationen der Gegenwart zu Gast. Und nicht nur das, es entspann sich daraus eine längerfristige Kooperation. Die führte uns im Herbst 2011 an die Ufer der Donau.
Von links: Sergej Letov, Mirjana Peitler-Selakov und Sabine Hänsgen
Das hatte dann eine Reflexionsebene mit einigen Stationen in der Oststeiermark, das spielte sich ferner on the road ab und das löste sich in einer großen, mehrteiligen Station in Beograd ein, bei der die Gruppe „Treci Beograd“ federführend war. Siehe „the track: archive (to recover some context)“: [link]
Fußnote: Der serbische Künstler Selman Trtovac, einer der maßgeblichen Akteure von “Treci Beograd”, wird heuer als Artist in Residence im Grazer “Rondo” ordinieren: [link] In der Zeit werden wir uns mit ihm auch in der Oststeiermark etwas vornehmen. Das wird seine künstlerische Praxis betreffen, aber auch sein kulturelles Engagement; eine weitere Erörterung des Themas „Kollaborative Arbeitsweisen zur Gegenwartskunst“; siehe: [link]
Aber zurück zu den „Kollektiven Aktionen“. Sergej Letov hat nun begonnen, jene Tage und Ereignisse in Serbien auf der KA-Website zu dokumentieren: >>The installation „Virtuosi of deception“ in “3. Beograd” (October 2012) consisted of a photo- and text-documentation, 2 video projections (Russian World / 1985; The tenth notebook / 1994) and an arrangement of definition texts (the terms of the „Collective Actions“) from the “Dictionary of Moscow conceptualism” shown on the windows of the exhibition hall. Curated by Sabine Hänsgen (D) & Mirjana Peitler-Selakov (A/SRB)<<
Hier der Link zu dieser Dokumentation: [link]
Siehe dazu auch: „altes ufer, neue optionen“ [link]
was für ganz europa gilt, finde ich schon in der region. das leichthin ausgeprochene „WIR“ ist ein phantasma, eine kühne übereinkunft. so lange alles glatt läuft, bleibt dieses „wir“ stark und fraglos aufgestellt. sobald es konflikte oder krisen gibt, zeigt sich die brüchigkeit solcher übereinkünfte.
schlecht? aber nein! so ist nun einmal unsere spezies offenbar gemacht, nehme ich an, und wir haben unsere KULTUR, um erfahrungen zu sammeln, wie man bei all dem trennenden, das uns ausmacht, GEMEINSCHAFT erfahren kann.
aus der befassung mit gegenwartskunst kennen wir etwas, das sich auch in fragen der alltagsbewältigung oft bestätigt: es können keine „wahrheiten“ generiert werden, indem man einfach möglichst alle widersprüche eliminert.
darin liegt zugleich ein hinweis, daß hierarchische konzepte der deutung unserer welt (definitionsmacht als „monopol“) in dieser gegenwart nicht gerade vielversprechend sind. im sinne von: einer darf sagen, was die dinge sind, alle anderen folgen dann. das haben unsere leute auf viele erdenkliche arten durchgespielt. (es hat übrigens, quer durch das 20. jahrhundert, stets zu massakern geführt.)
ab da wird es nun komplex und anspruchsvoll:
+) wie pflegen wir eine „praxis des kontrastes“ in einer massengesellschaft, wo die menschen höchst unterschiedliche positionen einnehmen, was wissensdurst, sachkenntnis und überblick zum stand der dinge angeht?
+) wie verhandelt man gesamtgesellschaftliche anliegen, wenn deshalb auch kompetenzen sehr unterschiedlich verteilt sind?
wir haben bei „kunst ost“ zu einem ganz pragmatischen arbeitsansatz gefunden. selbst sehr unterschiedlich besetzte felder mit themenstellungen, die allgemein sehr unterschiedlich bewertet werden, können über zwei simple fragen höchstwahrscheinlich zu einem ansatz für
a) nähere verständigung und
b) kooperation kommen.
+) frage #1: haben wir gemeinsame FRAGESTELLUNGEN, die uns gleichermaßen interessieren?
+) frage #2: können wir daraus gemeinsame AUFGABENSTELLUNGEN ableiten, die uns gleichermaßen reizvoll erscheinen und bei denen sich die summe unserer kompetenzen ergänzt?
unsere praxis zeigt: über diese zwei punkte läßt sich auch triviales mit sehr anspruchsvollem verbinden. simples und komplexes haben plötzlich das zeug, geradezu komplementär ineinander zu gehen. das schafft gemeinsamen platz, einen „möglichkeitsraum“ für menschen mit sehr unterschiedlichen neigungen.
zwei augenblicke in unserer kulturellen praxis waren während der letzten wochen anregend für das, worum es nun auch in diesem regionalen projekt zu den „visionen 2050“ gehen mag. den einen moment habe ich in beitrag #2 skizziert. sabine hänsgen („kollektive aktionen“, moskau) zitierte: „wir müssen verfremden, um unsere wahrnehmung zu erneuern.“ und meinte damit eine kulturell gefaßte verfahrensweise unserer kognitiven möglichkeiten, daß wir nämlich „das eigene immer wieder auch über das fremde zu reflektieren“ haben.
dazu paßt eine andere anregung, die sich bei der ersten veranstaltung in der „werkstatt gleisdorf: zeitgeschichte + kultur“ von wolfgang seereiter ergab. nachdem die vernissage verklungen und die musikgruppe nach wien weitergezogen war, fand eine runde zusammen, im sinn des wortes, denn wir saßen im kreis des hellen raumes, um gerade erlebtes zu reflektieren.
die sprachwissenschafterin ursula glaeser, der spache romanes kundig, mit kultur und lebensrealität der roma vertraut („roma service“), hatte in der debatte eine exponierte position. es ist ja knifflig, uns quasi in gesamteuropäischer nachbarschaft einer ethnie und kultur anzunähern, die von uns mit so weit in die geschichte zurückreichenden ressentiments, repressionen und klischees getrennt ist.
ursula glaeser und wolfgang seereiter
ich bin bei dieser debatte erneut meine „balkan-erfahrung“ gestoßen. damit meine ich: seit jahrzehnten lese ich viel über den balkan und begleite debatten darüber. seit vielen jahren bin ich mit leuten vom balkan in laufendem kontakt und austausch. wir kooperieren beispielsweise im kulturbereich sehr konkret. ich nehme daher gerne an, die südslawischen ethnien, ihre mentalitäten und eigenheiten seien mir einiugermaßen vertraut.
doch immer wieder erlebe ich dann: ich sehe nicht was ich sehe. ich deute manche momente und situationen völlig falsch. ich sehe gelegentlich nicht, was eigentlich HINTER diesem oder jenem moment steckt.
vielleicht ist es ja so, das diese ethnische vielfalt europas unüberbrückbar bleibt; im sinne dieses trennenden. daß eben vieles, in dem die einen aufgewachsen sind, den anderen verschlossen bleiben muß.
aber eventuell ist genau das die gute nachricht und eine ungaubliche chance, aus solchen kontrasten, aus der beeindruckenden vielfalt der ethnien europas, große vorteile zu ziehen; indem man nämlich das trennende nicht als etwas uns trennendes deutet, sondern als einen kulturellen „schatz“ der verbindet.
und genau das dürfte ebenso auf regionaler ebene zum tragen kommen, denn so viel ist klar: so manche bäuerin der region, so mancher fabriksarbeiter, diese ärztin und jener bürgermeister sind mit in mentalität und vorlieben wesentlich fremder, als nikola dzafo aus petrovaradin oder selman trtovac aus beograd.
ich denke, eine zukunftsweisende arbeit an neuen aufgabenstellungen der regionalentwicklung hat zur voraussetzung, daß es uns gelingt, hierarchische anordnungen kultureller positionen aufzugeben und selbst das lokale wie regionale „WIR“ als eine konvention zu verstehen, als eine kulturelle und politische leistung, welche antwortvielfalt und widerspruch als das verbindende werten.
das klingt vielleicht auf anhieb etwas gewöhnungsbedürftig. ich hab da natürlich leicht reden, weil die befassung mit kunst ohne solche scheinbar widersprüchlichen denkweisen überhaupt keine zugänge aufgehen ließe. mir kommt das also aus den letzten jahrzehnten heraus naheliegend und vertraut vor.
beim ausgangspunkt für eine arbeit an möglichen „visionen 2050“ sehe ich also zwei wichtige „markierungen“, deren kenntnis mutmaßlich eine kulturelle voraussetzung ist, damit solche arbeit gelingen kann:
+) „das eigene immer wieder auch über das fremde zu reflektieren“ +) „ich sehe nicht was ich sehe“
ich hab in einer ersten notiz [link] zu „ienergie weiz-gleisdorf“ angemerkt: KOMMUNIKATION scheint mir dabei übehaupt DAS „schlüsselereignis“ zu sein. und daß fragen der idetität immer auch ein umgang mit DIFFERENZ seien. das hat auch sehr grundsätzliche bedeutung für die möglichkeiten unserer wahrnehmung. das sind teile unserer kulturellen fundamente.
von links: mirjana peitler-selakov, vlado macura und sabine hänsgen
in unserem kleinen gespräch auf der donau-terasse von kunstsammler vlado macura zitierte sabine hänsgen („kollektive aktionen“) wiktor schklowski: „wir müssen verfremden, um unsere wahrnehmung zu erneuern.“ wir haben dann kurz erörtert, was das für die gesellschaftliche praxis bedeuten würde. hänsgen: „das eigene nicht als eigenes ständig zu reproduzieren“, woraus sich etwa „bei der herausbildung neuer nationalismen“ probleme ergeben würden, „sondern das eigene immer wieder auch über das fremde zu reflektieren“. [quelle]
verfremden um zu erkennen, sich öffnen, um das eigene zu sichern, an solchen möglichkeiten haben wir zu arbeiten. das ist freilich eine kühne intention gegenüber beispielsweise leuten aus der kommunalpolitik, die ganz offen sagen, ihre primäre pflicht sei es, den vorteil ihrer eigenen gemeinde im auge zu behalten. wir kennen ja auch keine KULTURPOLITIK, die über gemeindegrenzen hinaus eine umfassendere kulturelle situation in einer region meinen oder beschreiben würde.
im august 2010 war mehr als klar, daß ein großteil funktionstragender in den gemeinden, und zwar österreichweit, überhaupt nicht verstanden hat, was an kulturellen agenda zu bearbeiten wäre, welche rollen kunst- und kulturschaffende dabei spielen würden. bei den umfragen des gemeindebundes, in welchen bereichen KÜRZUNGEN akzeptabel erscheinen würden, waren kunst und kultur die absoluten spitzenreiter.
das heißt, 91 prozent der befragten bürgermeisterinnen und bürgermeister, mehr noch, 95 prozent der bevölkerung, fanden, man solle in diesen bereichen kürzen. siehe dazu den eintrag im projekt-logbuch: [link]
diese unstände sind freilich nicht bloß den funktionstragenden vorzuhalten. es fehlt auf der anderen seiten seit jahren an kulturpolitischen maßnahmen und klärenden schritten, mit denen kunst- und kulturschaffende deutlich machen wüden, welche rollen und aufgaben ihnen im gemeinwesen behagen könnten, außer einem selbstbezogenen produzieren von ästhtetik.
das ist natürlich kein statement gegen die autonomie der kunst, sondern für eine klar kommunizierbare KULTURPOLITISCHE haltung. das ist etwas, wo wir im eigenen milieu deutlich mehr trennschärfe brauchen: was sind kategorien der kunst und ihrer freiheit und was sind kompetenzen, die wir aus der befassung muit kunst beziehen, um sie AUCH Im gemeinwesen zur wirkung zu bringen… (siehe dazu auch: „wovon handelt kulturpolitik?„)
unser abend am 20. oktober 2011 in der gleisdorfer galerie „einraum“ wird sehr verschiedenen aspekten gewidmet sein: [link] dazu eine kleine vorgeschichte.
als in „treci beograd“ die session mit den „kollektiven aktionen“ aus moskau eröffnet wurde (eine weitere station der „virtuosen der täuschung“), sage ein künstler zu mir: „konzeptkunst interessiert mich überhaupt nicht. ich bin maler.“
er ist ein maler, der zum beispiel monate an einem ölbild arbeitet, schicht um schicht, der also ausdauernd in zeit und in material verwoben ist, bis so ein werk entstanden ist.
das ist selbstverständlich eine radikal andere verfahrensweise, als eine kunstform, die primär über denken und über text entsteht, um sich dann in aktionen einzulösen und über dokumentar-material evidenz zu erlangen. (siehe dazu auch: „beuys verstand das denken als „quellpunkt aller kreativität“. [link]) es wäre freilich töricht, eines dieser genres gegen das andere auszuspielen.
wenn wir nun im rahmen der „talking communities“ einen schritt der reflexion über solche abläufe setzen, führt das unausweichlich auf mehrere ebenen. für die einen ist künstlerische praxis im herkömmlichen sinn vorrangig, sie fühlen sich dabei nicht auf diskurse angewiesen. für andere ist die debatte über kunst und deren bedingungen ein zentrales feld ihres künstlerischen tuns.
sergej letov ("kollektive aktionen") bei der vernissage: "ich bin kein künstler, ich bin musiker."
zusätzlich fallen noch kulturpolitische fragestellungen an, wo wir allenfalls der auffassung sind, daß kunstgeschehen nicht nur am markt orientiert sein dürfe, daß es deshalb wünschswert erschiene, die öffentliche hand möchte den kunstbetrieb unterstützten, mitfinanzieren.
so oder so, im kern geht es freilich um unsere wahrnehmung und unsere möglichkeiten, aus eingespielten konventionen des sehens und denkens immer wieder auszusteigen, sich quasi selbt zu „entfremden“, um so für neue erfahrungen empfänglich zu werden.
dem sind die abende der „talking communities“ gewidmet; stark gesprächsbezogen, auf die debatte offener fragen gerichtet.
+) eine anregung zu diesem abend von sabine hänsgen: [link]
+) einige offene fragen: [link]
+) the track: archive [link]
diese jüngste reise nach beograd ist von einer irritierenden erfahrung geprägt. zwei leute eines künstlerkollektivs machen ihr privates erbe zum ausgangspunkt eines kraftvollen statements gegenüber der kommune und der gesellschaft. einiges geld, ein grundstück, die kompetenzen eines architekten und zahllose handgriffe schufen das haus von „treci beograd“, wie es nun am ufer der donau steht; nahe der pancevo-brücke.
das geschah in tagen, wo alle maßgeblichen museen in beograd geschlossen sind, andere kulturelle einrichtungen, wie etwa „remont“, ihre räume aufgegeben haben. eine gruppe kunstschaffender nimmt sich das mandat, die gegenwartskunst nicht nur persönlich zu vertreten, sondern dieser aufgabe auch eine feste struktur zu geben.
das haus von „treci beograd“ an der donau
man blickt von diesem ufer aus auf die ränder der alten stadt. lastkähne werden auf dem breiten fluß bewegt. einige gehminuten entfernt schafft eine schwimmende fördernalage kies aus der donau, der oben verarbeitet und per lkw abtransportiert wird.
ursprünglich standen hier bloß hütten als unterstände für fischer. aus den massiven krisen eine postkriegs-gesellschaft hat also die gegenwartskunst in beograd ein neues ufer erreicht. ich hänge da auch emotional tief drinnen. heute werden wir die vernissage einer weiteren station der „virtuosen der täuschung“ erleben. die „kollektiven aktionen“ aus moskau setzen einen weiteren akzent in dieser unserer geschichte des ringens um neue positionen.
neue positionen als kunstschaffende in einer gesellschaft, die nun ein halbes jahrhundert absolviert hat, das eingen teilen europas einen davor nie gekannten wohlstand gebracht hat, der ganzen welt eine mediensituation, deren konsequenzen wir noch gar nicht ermessen können.
in der zeit unmittelbar nach dem zweiten weltkrieg hat der österreichische philosoph günther anders, angeregt durch seine erfahrungen in der amerikanischen gesellschaft, eine medienkritik formuliert, die im kern besagte, wir würden systeme schaffen, deren dimension und komlexität unsere auffassungsgabe übersteige.
die zweite hälfte des 20. jahrhunderts ist eine ära, in welcher die tv-entwicklung und der tv-konsum unsere gesellschaft verändert haben. im letzten jahrzehnt dieses jahrhunderts, anfang der 1990er-jahre, wurde österreich an das tcp/ip angebunden, das internet-protokoll, über welches zahlreiche edv-gestützte netze zu einem weltumfassenden internet zusammengefaßt wurden.
der serbische künstler selman trtovac
am mittwoch, dem 12. oktober 2011, saß ich mit selman trtovac beim kaffee im „dunavski pirat“. er hatte die deprimierende nachricht gebracht, daß sergej romashko in sehr schlechter gesundheitlicher verfassung sei, deshalb sein kommen absagen mußte. wir sprachen über einige positionen von joseph beuys (siehe dazu:was ist kunst? #20!), mit dessen arbeit sich selman aus seiner zeit in düsseldorf sehr vertraut fühlt. (trtovac war dort schüler von klaus rinke, was eine sehr persönliche verbindung zur arbeit von beuys bedeutet.)
wir debattierten einige aspekte unserer arbeit, notwendigkeiten, bedingungen, optionen. welche art boden ist zu gewinnen? was verlangt es von uns? was bringen wir dafür auf und was tragen wir bei? das 20. jahrhundert liegt nun schon ein gutes jahrzehnt hinter uns. auf selmans weg in diese gegenwart hat sich auch ein brutaler krieg ereignet, der noch einmal alles durchspielte, was europa in fragen der nationalismen und ethnischen konfliktpotenziale an falschen wegen aufzubieten hatte. ich betone hier ausdrücklich: europa, nicht der balkan. in diesem teil der geschichte hängen wir alle drinnen.
worin mir selman zustimmte: der einsame held, der sich in das rad der geschichte wirft, um den lauf der welt zu ändern, ist ein rollenmodell, das sich erledigt hat. dieser typ ist ein wasserträger der tyrannis. wir haben an anderen optionen zu arbeiten.
aber wozu sind kollektive in der lage und was kann kollektive krativität leisten? liegen darin auch emanzipatorische möglichkeiten? denn ist ja unübersehbar, daß demokratische gewaltentrennung im staat sehr durchlässig geworden ist. in österreich gibt es außerdem beklemmende beispiele, wie sich spitzenpolitik der wirtschaft und manchen medien angedient hat.
das leben und die kunst. die kunst und der markt.
wie soll sich all das zu einander verhalten?
ich habe im vorigen beitrag behauptet, es würde in meiner näheren umgebung gerade auffallend „beuyseln“. darum noch einige sätze zu diesem thema. das westliche kunstgeschehen hat von marcel duchamp, andy warhol, john cage und joseph beuys im 20. jahrhundert außergewöhnlich starke impulse bezogen.
duchamp hat praktische alle damals bekannten regeln des kunstbetriebes aufgemischt, verworfen. spätestens ab da ist eine irritierende parallelität verschiedener stile und konzepte etwas ganz selbstverständliches. bei beuys angekommen scheint dann auch klar zu sein, daß es im leben kunstschaffender nicht nur um die eigene person und das eigene werk gehen kann.
beuys nutzt, wie andere kunstschaffende auch, seine kompetenzen für eine betrachtung, analyse und kritik bestehender gesellschaftssyseme, poltischer verhältnisse und wirtschaftsformen. er geht dann aber sehr viel weiter und setzt eben diese kompetenzen ein, um — gemeinsam mit anderen — neue ökonomische und gesellschaftliche modi zu entwickeln, die auf dem anspruch begründet sind, sich in der praxis zu bewähren. in diesem zusammenhang besteht die vorstellung eines „erweiterten kunstbegriffs“, der also offensichtlich kein ästhetisches konzept ist, sondern ein politisches.
Joseph-Beuys-Poster für die von dem New Yorker Galeristen Ronald Feldman organisierte US-Vortragstournee Energy Plan for the Western Man von 1974. (GNU license)
wenn joseph beuys proklamiert hat, jeder mensch sei ein künstler, hat er von PORTENZIALEN gesprochen. schöpferische gaben und die möglichkeit des gestaltens von lebenssituationen, von gesellschaftlichen verhältnissen. er sagte dabei ausdrücklich, es gehe nicht darum, daß jeder mensch ein bildhauer, maler oder sänger werde, sondern IN SEINEM FELD schöpferisch und gestaltend tätig werde.
beuys hat seinen erweiterten kunstbegriff auf eine gesamtgesellschaftliche situation und ihre institutionen gemünzt. die soziale skulptur oder plastik, er verwendete beide begriffe, sei eine „neue kunstdisziplin“. was er da entwickelt hat, war AUCH eine kritik am „reduzierten modernen kunstbetrieb“, den er seiner erfahrung nach ähnlich einschränkend empfand wie den wissenschaftsbetrieb.
ich halte es aus solchen gründen für problematisch, wenn schlampig gelesener beuys als konzeptuelle basis für schlampige künstlerische praxis herhalten muß, wenn also künstlerische klitterung, die keiner ausführlicheren debatte standhalten würde, mit beuys’schen kategorien gerechtfertigt würde.
gerade wo beuys seinen „erweiterten kunstbegriff“ erläutert hat, betonte er oftmals, daß es schwierig sei, weil das von einem grundlegenden umdenken und von einem umdeuten vieler begriffe handle. er sagte ausdrücklich, es sei überhaupt nicht möglich, diese dinge bei erstem hören oder erstem lesen zu verstehen. dazu forderte er, man müsse die von ihm und seinen leuten eingeführten begriffe ernst nehmen und ihren gebrauch „üben“, was einlassung und längerfristige befassung verlangt.
beuys deutete seinen erweiterten kunstbegriff anthropologisch, also jeden menschen betreffend. das bezog er, wie erwähnt, auf potenziale, auf menschliche möglichkeiten. daraus leitete er nicht ab, daß die nutzung dieser potenziale zu einer künstlerexistenz, zu einer künstlerischen profession führen müsse. wenn er beispielsweise hervorhob, sein erweiterter kunstbegriff sei identisch mit einem erweiterten ökonomiebegriff, wird deutlich, daß er hier keineswegs ein bestimmtes künstlerisches genre meinte, sondern eine gesamtgesellschaftliche situation.
die kritik, um die es ihm offenbar ging, kennen wir ähnlich, seit kant seinen aufsatz zur frage was „aufklärung“ sei publiziert hat. dort hieß es, aufklärung ist der ausgang aus selbstverschuldeter unmündigkeit. diese unmündigkeit definierte kant so, daß jemand nicht bereit sei, sich seines verstandes ohne anleitung anderer zu bedienen.
beuys verstand das denken als „quellpunkt aller kreativität“. nach seiner überzeugung haben herrschende systeme, wie sie gerade existieren, das selbstständige denken der menschen systematisch verschüttet. medienpraxis, unterhaltungsgeschäft, informationspolitik, all das würde belegen, daß es herrschaftssysteme am liebsten mit schafen zu tun hätten.
dieser text, die folge #20, entstand in beograd, während wir mit einem team der „kollektiven aktionen“ aus moskau bei „treci beograd“ eine weitere station der „virtuosen der täuschung“ erlebten. dabei ging es auch sehr wesentlich um eine künstlerische praxis, die sich nicht primär dem markt verpflichtet, sondern grundlegendere ziele verfolgt. (von links: sergej letov, anica vucetic, mirjana peitler-selakov, selman trtovac und sabine hänsgen)
wenn ich mich also mit jemandem über das thema „erweiterter kunstbegriff“ und „soziale plastik“ unterhalte, führe ich volkommen andere gespräche, als wenn ich mich mit einer kollegin, einem kollegen über meine oder ihre künstlerische praxis unterhalte.
aber! ich habe kein näheres einvernehmen mit kolleginnen und kollegen, die sich NUR für ihre künstlerische praxis interessieren und dabei die befassung mit dem größeren ganzen, mit den gesamtgesellschaftlichen zusammenhängen, ausschlagen. solche leute interesseiren mich nicht. sie müßten schon zu einem bemerkenswerten werk fähig sein, damit mich ihre arbeit fesseln könnte. doch sie selbst langweilen mich, wie mich bohemiens langweilen und noch mehr bohemiens, die sich für rebellen halten.
solche spaßvögel geistern ja in unserem metier immer noch häufig herum. stößt man auf ein geistreiches exemplar, ist etwas kurzweil gesichert. doch diese großspurigen bajazzos im kleinformat, denen man schon allein aufgrund ihres outfits anmerken möchte: „hier kömmt ein künstler!“, schaffen meist nicht einmal drei gerade sätze zum thema kunst.
wir haben aber über kunst zu reden, über ihre aufgabenstellungen, strategien, auch darüber, was heute das geistige bestehen von kunstschaffenden in dieser gesellschaft bedingt und welche rahmenbedingungen das kunstschaffen verlangt, darüber hinaus: welche positionen wir gegenüber den eingeführten institutionen einzunehmen gedenken und welche felder wir besetzen möchten, sie als das terrain unserer praxis und existenz beanspruchen müssen.
sich mit kunst zu befassen bedeutet immer auch, sich selbst zu erkunden und zugleich das eigene verhältnis zur welt zu überprüfen. ich will zwar nicht ausschließen, daß es möglich wäre, ganz in sich UND in die kunst versunken zu sein, ohne sich auf ein weiteres bezugssystem einzulassen, aber ich kann mir so einen zustand nicht vorstellen.
meine jahrzehnte der befassung mit kunst UND ungezählte begegnungne mit kunstschaffenden haben mir ein codesystem vertraut gemacht, wie man eine fremde sprache lernt. meine wahrnehmung und mein verständnis der dinge sind davon verändert worden. deshalb frage ich nie „was ist kunst?“, sondern in manchen augenblicken bestenfalls „wann ist kunst?“ das sind immer momente der meta-ebene, denn mitten im erfahren von kunst-momenten stellt sich so eine frage nicht.
mirjana peitler-selakov (links) und sabine hänsgen
da ich gerade das thema beuys angeschnitten hab, manchmal geschieht etwas scheinbar banales, ganz nebenher, um sich in irgend einem winkel der wahrnehmung festzusetzen und sehr viel später mehr platz zu beanspruchen. das kann etwa so kommen:
„ja, ja, ja, ja, ja. nee, nee, nee, nee, nee“… das hatte ich zum ersten mal überhaupt gehört, als ich im herbst 2010 mit kuratorin mirjana peitler-selakov und sabine hänsgen von den „kollektiven aktionen“ durch gleisdorf spazierte. sabine hatte mich gefragt, ob ich das kenne und es noch einige male halblaut vor sich hingesagt.
es entstammt einer arbeit von joseph beuys, die hier kurz beschrieben ist: [link] nun habe ich im web dazu ein tondokument gefunden: [mp3-datei] diese arbeit hat etwas von einem koan. eine rationale klärung, wozu das gut sei, kann ruhig entfallen. was sich ereignen soll, ereignet sich, indem man sich darauf einläßt.
das "ubu web"
diese miniatur ist teil einer erstaunlichen sammlung von sound-files als teil des „Ubu-Web“, nämlich „UbuWeb: Sound“: [link] hier finden sich die stimmen so vieler, die im kunstgeschehen des 20. jahrhunderts bedeutung haben. es ist einerseits sehr interessant, deren stimmen zu hören, andrerseits ist diese sammlung inhaltlich eine massive anregung.
im „Ubu-Web“ sind auch filme, videos und texte verfügbar, hier sammelt eine ehrenamtlich tätige community relevantes material, in dessen fülle man sich länger verlieren kann.
es ist ein kurioser zufall. gestern kam mit der post die dokumentation „erfolgreich markieren“ von IEFS kiesling & stolberg: [link] das bezieht sich auf ein projekt aus dem jahr 2010, welches hier in der region stattgefunden hat. ursula kiesling und maki stolberg hatten mit „subtile transfers“ eine arbeit im öffentlichen raum realisiert: [link]
die dokumentation zum projekt von 2010
die abschließende präsentation fand als „ein intermezzo im kultursalon von kunst ost“ statt. und zwar in der galerie „einraum“ in gleisdorf: [link] das waren gerade die tage, als die „kollektiven aktionen“ [link] aus moskau bei uns zu gast gewesen sind. der „einraum“ fungierte in diesem zusammenhang als lokale ralais-station.
und so ist es gerade wieder, denn seit heute gehört uns der „einraum“ abermals für ein weilchen als eben solche relais-station; und zwar erneut genau im zusammenhang mit den kollektiven aktionen. diesmal geht es um „the track: archive“ (to recover some context): [link]
ursula kiesling (links) und maki stolberg
diese station ist wieder den „kollektiven aktionen“ gewidmet, die in rund zwei wochen eine serbische station realisieren werden; zu gast bei „treci beograd“: [link] anläßlich dieses ereignisses gibt es unseren gleisdorfer bezugspunkt der geschichte, welcher der reflexion gewidmet ist.
am donnerstag, dem 20. oktober, werden wir im „einraum“ ab 19:00 uhr den „salon“ abhalten: [link]
Kommen, um Werke zu sehen? Selbstverständlich. Eine Vernissage als soziales Ereignis? Nett, aber nicht zwingend notwendig. Ich bevorzuge die Salon-Situation. Das enthält natürlich einen ironischen Querverweis auf den bürgerlichen Salon vergangener Zeiten. (Dafür waren Menschen meiner Herkunft freilich nicht vorgesehen.) Wir werden aber jenseits des Landeszentrums keine urbanen Konzepte aus vergangenen Jahrhunderten reproduzieren.
Salon, das heißt für mich: Diskurs. Debatte. Nicht als Teil eines Stolzierens, sondern als Ausdruck von Wißbegier in der Begegnung mit anregenden Menschen. Das ist eigentlich mein Hauptgrund, mich für Kunstveranstaltungen zu engagieren. Ich brauche ein lebendiges geistiges Klima, um zu existieren. Das läßt sich sehr gut zwischen solchen Ereignissen entfalten. Ohne derlei Veranstaltungen diffusiert es zu sehr, wenn das Jahr lang ist.
von links: sergei letov, sergei romashko, sabine hänsgen und mirjana peitler-selakov
Sie verstehen meine Intention? Repräsentationsakte haben Funktionen, die ich verstehe, denen ich aber nicht die höchste Priorität einräume. Es ist die Befassung mit Kunst, durch die mein Leben wesentlich an Tragfähigkeit gewinnt. Also nicht die Kunst selbst, sondern, wie erwähnt, die Befassung mit Kunst. (Ist der Unterschied klar?)
In dieser Befassung mit Kunst habe ich stille Zeiten ohne die Anwesenheit anderer Menschen. Aber ebenso die lebhaften Momente der Erörterung, Auseinandersetzung, vor allem auch des Zuhörens. Als vor fast genau einem Jahr die Crew der „Kollektiven Aktionen“ auf meiner Strecke erschien, habe ich besondere Augenblicke der Konzentration solcher Möglichkeiten erlebt. Es waren vor allem Sabine Hänsgen und Sergei Romashko, deren Denkweisen und Überlegungen mich auf Monate beschäftigt haben.
Was in jenen Tagen zur Sprache kam, hat gewissermaßen Ausläufer bis in die Gegenwart. Dieses Prozeßhafte, das sich auf die Vorleistungen anderer stützt, um einen selbst im besten Fall zu neuen Positionen zu führen, ist für mich ein zentrales Ereignis künstlerischer Praxis.
Das bedeutet auch, nichts interessiert mich weniger, als der einsame Held, der sich in das Rad der Geschichte werfen möchte, um den Lauf der Welt zu beeinflussen. Dagegen elektrisiert mich das hohe Spannungspotenzial kollektiver Kreativität.
selman trtovac ("treci beograd")
Nun verzweigt sich das gerade weiter. Wie viele Begegnungen hatte ich mit Selman Trtovac von der Formation „Treci Beograd“? Ich denke, es waren gerade einmal zwei. Und ich ahne, wir werden auf Jahre zu tun haben. Das sind Optionen, denen ich anhängen mag.
wir haben als kunstschaffende die freiheit, a) auf dem freien markt zu reüssieren und/oder b) in weitgehende abhängigkeit der öffentlichen hand zu gelangen. das hat so seine schlüssigkeit, weil es im kunstbetrieb seit jahrhunderten nie anders war.
spätestens seit malewitsch wissen wir, daß es für eine künstlerexistenz vorteilhaft wäre, wohlhabend zu sein. eigentlich war schon mit flaubert klar, daß eine gut situierte familie einigermaßen hilfreich sein kann, falls sie geneigt ist, unsereinen durchzufüttern beziehungsweise mit einem stattlichen erbe zu versehen.
kunsthistorikerin mirjana peitler-selakov und techniker horst fickel
zwischenzeitlich gab es feuchte träume von einem dasein als bohemien, dessen existenz von der bourgeoisie als derart hinreißend empfunden wird, daß sie von besitzenden mit gutem geld ausgestattet wird. aber solche bilder sind mumpitz.
und überhaupt: es ist doch lächerlich, sich in völlig veralteten bildern zu inszenieren. das 21. jahrhundert ist ja nicht mehr ganz jung, es sollten uns also andere rollenbilder gelingen, sollten zeitgemäße vorstellungen des berufs als künstlerin, als künstler kursieren.
auf der höhe der zeit verfolgen wir also auch noch andere optionen, statt bloß davon zu träumen, eine internationale „marktgröße“ zu sein, beziehungsweise staatliche vollversorgung anzustreben.
künstler gerhard flekatsch
das bedeutet in meinem fall, ich meide den kunstmarkt, also verdiene ich mir mein brot in kunstNAHEN bereichen. eine vergleichbare, wenn auch etwas andere position nimmt künstler gerhard flekatsch ein, der dem engeren kreis unserer „kulturspange“ angehört.
mirjana peitler-selakov, kuratorin von „kunst ost“, repräsentiert eine weitere rolle in solchen zusammenhängen. dabei ist es kein zufall, daß wir nun eine nächste session mit dem techniker horst fickel absolviert haben.
ein angelpunkt dieser entwicklung: wo ich die ergebnisse meiner künstlerischen praxis nicht auf den markt tragen möchte, mir aber mein brot verdienen muß, habe ich KOMPETENZEN, die ich u.a. aus künstlerischer praxis erwerbe. und DIE kann/will ich sehr wohl auf den markt tragen.
darin liegt also die unterscheidung: als künstler bleibe ich autonom und fühle mich nicht marktabhängig. als kompetenter mitbürger kann ich im gemeinwesen mein geld verdienen. das ermöglicht mir auch gegenüber politik und verwaltung eine andere position als alte konzepte es zuließen.
in solchem zusammenhang entstehen projekte, bei denen wir die kooperation mit kommunen und diversen unternehmen suchen. hier ist es wiederum nicht ein simples „verkaufsschema“, auf das wir abzielen. ausgangspunkt bleibt folgende überlegung: welche fragen und welche aufgabenstellungen zum status quo teilen wir mit den aktuerinnen und akteuren der anderen metiers?
erst die positive beantwortung dieser frage(n) führt zu einem gemeinsamen projekt. das ist in unserem fall an einer konkreten region orientiert, der oststeiermark. dafür haben wir schon vor einer weile folgenden themenbogen festgelegt:
„zwischen landwirtschaft und high tech“
im entwickeln von projekten ist nun der KUNST sozusagen grundsätzliche „parteienstellung“ eingeräumt. das bedeutet, wir setzen zwar überwiegend nicht bei kunstprojekten an, sondern bei vorhaben, die aktuelle fragestellungen zum leben in der region betreffen. dabei werden aber kunstschaffende als eine von mehreren „deutungseliten“ in die bearbeitung einbezogen.
das heißt, künstlerische strategien und verfahrensweisen werden teil der arbeitsprozesse, kunstwerke KÖNNEN, aber müssen nicht zwingend zu beiträgen der projekte geraten. kunstschaffende haben demnach die freiheit, dabei entweder bloß ihre kompetenzen, oder aber auch ihre künstlerischen werke in die waagschalen der vorhaben zu werfen.
das zielt in summe auf KOOPERATION, wo die unterschiedlichen strategien der beteiligten nicht hierarchisch angeordnet werden. dieser zugang, auf aktuelle fragestellungen der gesellschaft gemünzt, erweist sich offenbar als sehr tragfähig. daraus wntwickeln wir nun unsere aktuellen themen- und projektschwerpunkte.
eine crew der "kollektiven aktionen" auf unserer strecke südlich von gleisdorf
post scriptum:
in all dem ist die gegenwartskunst keineswegs bloß randposition. mehrmals im jahr setzen wir besondere akzente. das tun wir momenten in kooperation mit der gruppe „treci beograd“ bei der umsetzung einer station mit den „kollektiven aktionen“ aus moskau. der ereignisbogen seit vorigem herbst zieht sich nun von gleisdorf über venedig nach belgrad, mit veruweigung nach gleisdorf; siehe: „the track: archive“!
post post scriptum:
der bereich der agrarischen welt haben wir gemeinsam mit tierarzt karl bauer in arbeit: [link]