Kunsthistorikerin Mirjana Peitler-Selakov entwickelt ihr eigenes Projekt nun mit einem Schwerpunkt in Graz. Wir werden unser Projekt auf die Provinz-Situation abstimmen. Dazu kommt der Teil, den ich auf die Strecke lege.

Stückwerk. So ist diese Woche. Mein Auto steht in der Werkstatt, die Kälte der trüben Tage erscheint mir heimelig, nie finde ich vor Mitternacht Schlaf. Die Arbeitsräume in meiner Wohnung sind längst zu eng geworden. Was Arbeit ausmacht, belegt in tausend greifbaren Dingen fast allen verfügbaren Raum.
Ich hab eine einigermaßen radikale Projektphase zu reflektieren, in der ich Verrücktheiten und Niedertracht genauso hinnehmen mußte wie wunderbare Überraschungen zu erleben waren.

Ich darf den „Kulturpakt Gleisdorf“ als etabliert ansehen. Von der Konzeption in die Praxis, das war ein Teil der Arbeit im Jahr 2013. Politik und Verwaltung haben diese Verfahrensweise aufgegriffen und entwickeln das gerade im eigenen Modus weiter, um 2014 die Praxisphase ausweiten zu können.
Damit bin ich aus der Geschichte nicht draußen, sondern weiter Teil des Entwicklungs-Teams, aber meine Rolle wird eine andere, konkret auch eine geringere gegenüber vorher.

Als das Gleisdorfer Jugendhaus noch „Turbine“ hieß und der Begriff „Neue Medien“ noch deutlich signalisierte, daß den meisten Menschen die aktuelle informationelle Umwelt nicht ganz geheuer ist, hatten wir eine Zusammenarbeit bei einem Medienprojekt realisiert.
Heimo Müller saß in seinem Büro vor einem überdimensionalen Foto, auf dem recht unscheinbar ein Mann zu entdecken war, den wir beide schätzen: Meister Akira Kurosawa.
Das liegt rund ein Jahrzehnt zurück. Inzwischen hatten wir andere Sachen zu tun. Nun führte uns eine Themenstellung wieder zusammen, genauer, ein Bündel von Themenstellungen. Davon werden wir einiges hier in der Region umsetzen.

Der „Kulturpakt Gleisdorf“ bewährt sich inzwischen auch, wenn Probleme oder Konflikte auftauchen. Bürgermeister Christoph Stark belegt durch schnelles Handeln die hohe Priorität, mit der das Kulturgeschehen in der Region inzwischen ausgestattet ist; genauer gesagt, jene Entwicklung, die einem Grundverständnis von gemeinwesenorientierter Kulturarbeit gewidmet ist.

Kulturpakt: Belastbarkeit und Lösungskompetenzen weiterlesen
Vor fast genau einem Jahr, am 9. November 2012, habe ich unsere Arbeit zum Thema „Kunst, Wirtschaft, Wissenschaft“ erwähnt und dabei auch von Gesprächen mit Otto Sapper erzählt, welcher aus der agrarischen Welt kommt und das wirtschaftliche Gesamtgeschehen der Region sehr gut kennt.

Was an der Basis regionaler Kunst- und Kulturschaffender zu erreichen ist, darf derzeit als geklärt gelten. Es ist dabei überschaubar geworden, wer in der Region vorerst nur sich selbst promoten möchte und wer geneigt ist, sich darüber hinaus auch für ein größeres Ganzes zu engagieren.
Kulturpakt: Rückblick anläßlich des Projektabschlusses #3 weiterlesen
Das Jahr endet, eine Projekphase endet. Was haben wir?
>>Dieser Auftakt zu einem Work in Progress ist zugleich Abschluß des ersten Praxis-Jahrzehnts von Martin Krusches Langzeitprojekt „the long distance howl“.<<
So hieß es Anfang September in einem Programmhinweis auf unser 2013er Kunstsymposion: [link]

Die internen Arbeitspapiere des „Aktionsplan 2.0“ sind nicht gerade als Staatsgeheimnis zu qualifizieren, aber dennoch eben Interna. Deshalb kann ich sie hier nicht eigenmächtig aus der Hand geben. Aber ich denke, ich darf doch ein paar Passagen herausheben, die sehr wesentlich von dem handeln, was ich hier für uns eingebracht hab.

Nun also kunst ost als ein Kulturlabor. Die Funktion als soziokulturelle Drehscheibe haben wir abgeben können. Das wurzelt ganz wesentlich in zwei Arbeitsergebnissen, die sich heuer ausdifferenziert und bewährt haben:
+) Der Kulturpakt Gleisdorf
… als neue Organisationsform und Arbeitsplattform, die nun nicht mehr bloß Sache von kunst ost ist, sondern von der eben neu formierten „Großgemeinde“ Gleisdorf als Praxismodell aufgegriffen und mit einer eigenen Beauftragten besetzt wurde.
+) Das Gleisdorfer Kunstsympsion
… mit dem ich einen klaren Schwerpunkt zur Gegenwartskunst habe, eine grenzüberschreitende Arbeitssituation und eine zeitgeschichtlich aktuelle Themenstellung:
a) Hundert Jahre Schüsse von Sarajevo
b) Hundert Jahre Avantgarde
Kulturpakt: Rückblick anläßlich des Projektabschlusses #2 weiterlesen