Peter Moser war einst Kulturbeauftragter der oststeirischen Gemeinde Ludersdorf-Wilfersdorf, heute ist er ihr Bürgermeister. Moser ist aktiver Unternehmer, in Summe nicht nur mit wirtschaftlichen Fragen vertraut, sondern auch mit sozialen und kommunalen Zusammenhängen.
Unternehmer Ewald Ulrich (links) und Bürgermeister Peter Moser
Die Kulturspange ist nun in ihrer dritten Phase angelangt. Das führt einserseits markant an die kulturelle Basisarbeit in der Region zurück. Das zeigt andrerseits ein Stück Praxis dessen, was wir über Jahre mit „Kunst, Wirtschaft, Wissenschaft“ überschrieben haben.
Nach den letzten Gemeinderatswahlen sind die Gemeindefusionen dieser Ära abgeschlossen und die Gemeinderäte wie auch Ausschüsse besetzt. Wir wissen nun, wer wofür zuständig ist. Für mich ist es unverzichtbar, ein Reihe von Gesprächen mit politischen Kräften zu führen, um mich in kulturpolitischen Fragen vor Ort orientieren zu können.
Bürgermeister Robert Schmierdorfer (Albersdorf-Prebuch)
Michaela Knittefelder-Lang zeigt nun in Ludersdorf einige ihrer aktuellen Arbeiten. Ihre Öl- und Acrylbilder, in denen sie teilweise kulturelle Aspekte der Region auslotet, sind diesmal Teil einer Gemeinschaftsausstellung in den Räumen von Steuerberater Artner.
Dazu kommt Sylvia Knaus mit abstrakten Acrylbildern und Schmuck sowie Gerda Kletzenbauer mit kunstvollen Kerzen.
Die Vernissage findet am Donnerstag, dem 11. Oktober 2012, um 19:00 Uhr statt.
ich hatte in letzter zeit etliche gespräche geführt, welche sich um die frage drehten, wie es denn nun im kulturbereich weiter gehe, wo doch so viel an budgets weg sei. politiker haben die rollbalken heruntergelassen. beamte zeigen sich teils sehr spröde. es wird auch nicht gar so gerne klartext geredet. ich hab in den vergangenen wochen mehrmals gestaunt, was da an UNAUSGESPROCHENEM im raum steht.
wir sind im kern von „kunst ost“ als dreier-team übriggeblieben. es besteht da einigkeit, momentan eine eher plüschige botschaft auszusenden, die besagt: „WIR sind härter als diese krise!“ was meint das? wir wußten seit einem dreiviertel jahr was kommen werde. jetzt ist es da. wir waren gerüstet: schlankere strukturen, adaptiertes konzept und aufgestrickte ärmel, um innerhalb kurzer zeit neue faktenlagen zu schaffen.
klar, das klingt nun etwas salopper als es sich zugetragen hat. aber krisen auszusitzen, das läßt sich eben nicht im schaukelstuhl machen.
eine große runde kunstschaffender beim ersten 2011er-plenar-treffen in ludersdorf
eben hat es das erste plenar-treffen im neuen jahr gegeben. ich bin erstaunt gewesen, wie GROSS die runde war, die diesmal in ludersdorf an einen gemeinsamen tisch gefunden hat. es scheint einigermaßen deutlich, daß die aktuelle konzeption von „kunst ost“ nun bei den leuten angekommen ist. das hilft sehr, die kräfte zu bündeln.
allerdings mangelt es noch etwas an geld-bündeln. aber das dürfte sich nun ebenso lösen lassen. zumindest für die auftakt-phase von „kunst ost neu“ haben wir durch eine spezielle dienstleistung ein nennenswertes startkapital erarbeiten können.
heinz boxan, vormals gutsverwalter in herberstein, davor kino-betreiber in pischelsdorf, ist ein profunder kenner einiger ecken regionaler kulturgeschichte
das ist ebenso romantisch wie kurios zustande gekommen. es gab vor jahren einen kriminalfall, der die politik der steiermark in ihren fundamenten erschüttert und das gesamte fördersystem des landes, vor allem auch die kulturförderungs-modalitäten, verändert hat. es ist der wohl schillerndste skandal der steiermark in der zweiten republik geworden.
ich war nun einige zeit der sekretär jenes vormaligen gutsverwalters, welcher neben andrea herberstein als beitragstäter in dieser kausa vom gericht eingesackt worden ist. heinz boxan ist ein erfahrener insider einer ziemlich verrückten geschichte. es wird nun ein buch erscheinen, in dem boxan einblicke gewährt, wie dieses „system herberstein“ funktioniert hat. dafür waren berge von archivalien durchzuackern und in einer umfassenden medien-recherche gegenzuchecken, anschließend mit boxan zu debattieren, was davon nun wie für eine publikation in frage käme.
das war viele wochen mein zusätzliches „nachtgeschäft“, also neben dem üblichen tagesgeschäft, um unser projekt in seiner umbruchs-phase finanziell abzusichern und uns im „basis-team“ einige monate spielraum zu verschaffen, das neue konzept zu etablieren und geschäftlich auf die schiene zu bringen.
eigentlich ein grimmiger witz, daß ein kriminallfall, in dem ungezählte millionen an öffentlichen geldern versickert sind, uns eine arbeit beschert, mit deren lohn wir den verlust an öffentlichen geldern in unserem kulturprojekt kompensieren können. um es goschert auszudrücken: das schicksal ist ein scherz-keks!