Die Kleinregion Gleisdorf hat den „Kunsttrail Region Gleisdorf“ eingerichtet. Kulturreferent Karl Bauer ist dabei federführend.

Die Kleinregion Gleisdorf hat den „Kunsttrail Region Gleisdorf“ eingerichtet. Kulturreferent Karl Bauer ist dabei federführend.
Der Prozeß im Prozeß eines Prozesses… Das ist ein Modus, an dem ich Freude hab. Aber ohne Landkarten der Bedeutungen ist es auch für mich nicht zu schaffen.
Der Titel verrät es schon, da plätschert nicht eine einzelne Quelle markant vor sich hin, es ist ein Terrain, aus dem sich etwas verdichtet.
Nun ist endlich mein fünftes Booklet der Reihe „Gleisdorf.Überlagerungen“ fertig, online, und der Bereich kommt neu in Schwung. Ich möchte die geplanten zehn Ausgaben realisieren, derweil andere Themenschwerpunkte entwickeln.
Ohne Transparenz, ohne Offenlegung, stellen wir unseren Diskursraum für verdeckte Intentionen zur Verfügung. Ich erlebe in der Steiermark etwa seit über 20 Jahren daß wir keinen konsequenten öffentlichen Diskurs über Kulturpolitik haben, während hinter allerhand Kulissen Fragwürdigkeiten blühen. Die Konsequenzen sind inzwischen extrem problematisch. Das scheint auch für andere Felder zuzutreffen. Ich versuche, nötige Kontraste darzustellen, denn das verbessert die Sicht. (Im Anschluß finden Sie im Postskriptum Details zu den hier genannten Personen.)
Eine kleine Auswahl von Büchern aus meiner Hausbibliothek soll über die Erscheinungsjahre der Publikationen deutlich werden: wir wußten zwischen 1988/89 und 1992/93 schon sehr genau, daß wir es in Europa mit einer Neuen Rechten zu tun haben, die vielfach klug und zielstrebig darangegangen ist, politisch Boden zu gewinnen. Wie sehr das gelungen ist, erleben wir derzeit.
Was Streitgespräche angeht, kennen wir seit der Antike zwei recht nützliche Kriterien. Wer Erkenntnis sucht, wird Argumente zur Sache (ad rem) bevorzugen. Wer Opponenten umrennen möchte, wird Argumente zur Person (ad personam) bevorzugen.
(Beiträge und Fragen zu einer nächsten Kulturpolitik)
Kulturpolitik ist etwas anderes als Kulturmanagement. Diese Trennschärfe wurde in der Oststeiermark leider völlig aufgelöst. Am 2. August 2019 waren wir beim Verlassen der Häuser noch unbeschwert. Corona soll schon in Bewegung gewesen sein, aber wir wußten es nicht. Ich notierte zum damaligen Wahlkampf unter „Kulturpolitik im Pausenmodus“ die Fragen: „Aber was meinen die Funktionstragenden der Politik, wenn sie solche Schlagworte plakatieren lassen? Sind das bloß leere Phrasen? Steckt etwas Greifbares dahinter? Kann ich irgendwo nachlesen, was gemeint ist?“ [Quelle]
Ich hab hier die vorige Notiz mit folgender Bemerkung eingeleitet: „Die Stadt Weiz verschickt ihr Kulturprogramm, als ob 2020 nichts gewesen wäre. Die Stadt Gleisdorf verschickt ihr Kulturprogramm, als ob 2020 nichts gewesen wäre.“
Am Vorabend der Wahl
Nun ergab sich eine kulturpolitische Markierung. Man kann es nicht erfinden. Ich staune über diese 26. Kalenderwoche 2020 im Übermaß. Aber der Reihe nach. An diesem Sonntag findet die Gemeinderatswahl statt, auf die wir mitten im Lockdown verzichten mußten. War all das ein Weckruf für unser politisches Personal?