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Die Praxis des Kontrastes: Kosovo

Eigentlich sollte es längst allen klar sein, ist es aber offenkundig nicht: Wo Mitmenschen zu „Gegenmenschen“ erklärt werden, bricht das auf, was uns als Zivilisation gegen die Wildnis schützt. Wenn wir in unseren Reihen hinnehmen, daß „Menschen zweiter Klasse“ markiert werden, sind wir alle freigegeben. Dann kann es unter passenden Umständen jede und jeden von uns treffen.

Gleisdorf 2008
Die kosovarische Crew 2008 in Gleisdorf

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Kosovo in Gleisdorf

Da saß ich mit Tierarzt Karl Bauer [link] in einem ruhigen Café in Hartberg. Im TV lief ein Schirennen und die Jungs hinter mir waren in einem Dart-Match lebhaft zugange. Fast auf Blickweite ruhte im Winterabend der Berufsschul-Bau, in dem ich als junger Kerl drei Jahre auf meine Lehrabschlußprüfung zugesteuert hatte.

Karl Bauer

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Axiom: 2014 bis 2019 II

Ich habe im vorigen Eintrag [link] eine „Quest“ erwähnt. Der Begriff kommt mehrdeutig zur Wirkung. Was er insgesamt faßt, zieht sich quer durch unsere Kulturgeschichte und hat heutige Entsprechungen in der trivialen Massenkultur.

Philosoph Stefan Lutschinger über die "Quest"

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neuland? land in sicht!

ich habe hier schon von der evaluierung der steirischen LEADER-kulturprojekte erzählt. (siehe dazu den beitrag LEADER kultur: steiermarkweit“!) daraus waren einige wichtige anregungen mitzubringen. nun hatte ich unmittelbar vor der vernissage mit fulminanten arbeiten des fotografen franz sattler ein wichtiges arbeitsgespräch mit sandra kocuvan. sie ist die für uns zuständige referentin in der kulturabteilung des landes steiermark.

sandra kocuvan: das imperium schlägt zurück 😉

wir haben eine „Study on the Contribution of Culture to Local and Regional Development – Evidence from the Structural Funds“ diskutiert. es geht uns um überlegungen, wie denn lokales und regionales engagegement angelegt sein muß, damit es zugleich über tellerränder hinausreicht. anders ausgedrückt: wovon handelt unser tun im zusammenhang der frage einer AUCH europäischen relevanz?

kein zufall, daß unsere konsulentin, die kunsthistorikerin mirjana peitler selakov, dieser tage gerade in beograd weilt, um da einige gespräche mit kunst- und kulturschaffenden zu führen. (eine themenlinie wird da in „the quest“ aufgeblättert werden.) wir haben erfahrene leute aus diesen ländern im fokus: bosnien und hercegovina, serbien und kosovo.

karl bauer: tierarzt, reisender und kulturell engagiert, bei einem gläschen „kilkenny“

mit dem tierarzt karl bauer war ich heuer im kosovo. da habe ich viel über die landwirtschaft gelernt und einiges in sachen kunst zu tun gehabt. sie ahnen nun vielleicht: austausch mit inspirierten menschen aus dieser region ist auch für uns ein gewinn.

in summe bedeutet das, wir verständigen uns konsequent mit unseren „alten nachbarn“, denn das war vor hundert jahren noch ein lebensraum, der kulturell und politisch, auch ökonomisch, in einem engen wechselspiel bestand.

mit sachlicher unterstützung von karl bauer wird es beim kommenden „april-festival“ auch einen „tag der agrarischen welt“ geben. so runden wir den themenbogen des kleinen, regionalen mehrsparten-festivals. das bedeutet, künstlerische akzente ereignen sich in verknüpfung mit jenen anderen themenbereichen, die das leben in dieser region nun über mehr als 150 jahre geprägt haben: „zwischen landwirtschaft und high tech“: [link]

von links: sigrid meister, franz sattler, christopher drexler und christoph stark (bei der vernissage von sattler)

ich hab diese dinge auch gerade mit christoph stark besprochen, der nicht nur bürgermeister von gleisdorf ist, sondern auch obmann der energie-region weiz-gleisdorf. denn so viel ist unübersehbar: in den nächsten monaten erhalten wir klarheiten über das ausmaß der einbrüche und kürzungen in budgetfragen.

ich weiß schon, unter meinen leuten will das niemand mehr hören. aber faktum ist: vor allem der bereich „sozialhilfe verbandsumlage“ [link] hat sich praktisch als budgetäre „katastrophenquelle“ erwiesen. jetzt muß, so stark, auch an kleinsten schräubchen gedreht werden, weil sich sonst alles nicht mehr ausgeht.

das heißt ja unterm strich auch: es sollte UNS einiges einfallen, was gute gründe zur stärkung unseres metiers sind, des kulturbereichs, wo die lokalpolitik schon probleme hat, den menschen zu erklären, warum sie den hilfsbedürftigen womöglich nicht ausreichend helfen kann.

es wird uns also im kommenden jahr keinesfalls fad und wir haben ein paar große nüsse zu knacken.