Archiv für den Monat: Dezember 2010

schock-allianz

novi sad ist die hauptstadt der serbischen vojvodina, hat etwa die größe von graz. die region ist auch teil der eu-zukunftsregion adria alpe pannonia“. wir sind hier zu gast, um mit einer runde erfahrener kulturschaffender eine allianz zu formieren. eine initative der gruppe art klinika, mit der wir im rahmen des kunstfestivals „steirischer herbst“ 2008 kooperiert haben: [link]

künstler nikola dzafo von „art klinika“

die „schock-allianz“ wird in ihrer formellen fassung erst zu gründen sein, doch der prozeß dieses kollektivs hat schon begonnen. eine ebene des geschehens ist ein netzwerk kleiner galerien, die wir mit den arbeiten einer reihe junger kunstschaffender bespielen werden. eine andere ebene ist dem erfahrungsaustausch bezüglich strategien und verfahrensweisen gewidmet, um der kunst in zeiten diverser krisen boden zu sichern.

die auftakt-konferenz in den räumen der „art klinika“

eine dritte ebene, die sich in unserer auftakt-konferenz gezeigt hat, ist inhaltichen fragen vorbehalten. da geht es dann etwa um die analyse einer völlig hypertrophen mediensituation, deren mainstream unser aller alltag massiv durchdringt und auf unsere ästhetischen erfahrungen mit wucht einwirkt. (nicht gerade zum vorteil der menschen.)

das sind zusammenhänge, in denen sich einerseits unsere kompetenzen als kunstschaffende bewähren müssen; das meint inhalte, ausdrucksformen, kommunikation und kontext. andrerseits müssen wir über angemessene strategie verfügen, in fragen der umsetzung zu bestehen, das heißt, infrastruktur zu sichern und die nötigen budgets in bewegung zu bringen.

in zeiten von berlusconi zeigen viele regionen europas eine tendenz, ihre kulturbudgets zu streichen, infrastruktur zurückzufahren und in der mediengestützen kommunikation mit dem volk das genre „arsch und titten“ zu forcieren. die „schock-allianz“ ist eine gegenposition solcher politik mit der klaren option, in ihrem tun aktion und reflexion zusammenzuhalten.

[ein nächster schritt imbalkan-büro]
[die session]

das kühle extrazimmer 4

ich hab es in folge #3 schon erwähnt, die HITS interessieren mich bei der statistik überhaupt nicht. sie fallen zu tausenden an und haben für sich genommen keinerlei aussagekraft. mich interessieren die VISITS, die USER SESSIONS. mich interessiert also das, was man auf unserer website als „konkrete besuche“ bezeichnen könnte.

wir stehen mit „kunst ost“ erst am beginn, ein publikum im web zu gewinnen, seit november 2010 wird das konsequent betreut. nun sagt mir die statistik, im dezember betrage die höchste zahl an besuchen pro tag („Max“) 200, der durchschnitt pro tag („Avg“) belaufe sich auf 168 „visits“.

ein parameter von vielen, zwischen maximum und durchschnitt ...

durchschnittlich 168 gäste pro tag? prima! naja, nicht ganz. erstens hat die software etwas „streuung“, zweitens werden wir ja auch von suchmaschinen besucht. nein, die maschinen schauen bei uns nicht vorbei. sie schicken „bots“, also kleine „software-robots“, die das web ständig abgrasen, von denen websites „gespidert“ werden. die brauche ich nicht als mein publikum zu werten.

was weiß ich also nun? ich würde im augenblick, wo die anzahl der visits noch eher moderat ist, die anteile an „bots“ etwas höher einschätzen. streichen wir ruhig satte 68, um nicht zu großspurig zu erscheinen. dann darf ich aber immer noch annehmen, daß wahrescheinlich rund 100 leute pro tag vorbeischauen.

na, auch wieder nicht so ganz. oder doch? üblicherweise registriert die software anfragen von einer konkreten „ip-adresse“ aus, die innerhalb von 30 minuten stattfinden. in der praxis wird sich selten jemand länger als 30 minuten durchgehend auf unserer website „aufhalten“, umsehen. also werden anfragen von einer konkreten ip-adresse aus, die unser server beantwortet, im zeitfenster von 30 minuten als „besuch“ („visit“) gewertet.

kommt die gleiche oder eine andere person über die selbe konkrete ip-adresse zirka zwei stunden später erneut auf unsere website, wird das als weiterer „visit“ gewertet. ich kann niemals sagen, wer konkret am anderen ende der verbindung war. ich hab so auch keine ganz verbindliche publikumszahl, wie ich sie in einem realen kinosaal erheben könnte. aber ich kann mir durchaus einen eindruck verschaffen, ob sich überhaupt etwas auf unserer website tut und wie lebhaft es da zugehen mag.

ein maximum von ca. 200 visits, ein durchschnitt von 168 pro tag, da bin ich schon ganz zufrieden, weil ich annehmen darf, unser frisch renoviertes „elektromagnetisches kulturzentrum“ ist vermutlich für 80 bis 100 leute pro tag anziehend genug, daß sie kurz vorbeischauen. (vorzugsweise offenbar rund um 10:00 uhr vormittags.)

sie sehen, ich bin in den annahmen darüber, wie viel publikum wir im web haben, sehr zurückhaltend. warum ich meine, das sei von vorteil? das erzähle ich später noch. und bleiben sie ruhig skeptisch, wenn leute bei ihrer website all zu glänzende besuchszahlen vorweisen.

[NETZKULTUR: der überblick]

woche für woche

das zweiglein im vordergrund ist kein hinweis auf annes interesse am weidwerk, sondern hat mit weihnachten zu tun. herwig ist mit der kamera in der hand auf die welt gekommen. und zwar vor genau 70 jahren, was man ihm nicht nicht abnehmen möche. („Foto © Herwig Heran“ in die suchmaschine geklopft ergibt „Ungefähr 14.900 Ergebnisse“.)

anne grabenhofer und herwig heran

anne grabenhofer ist chefredakteurin der WOCHE in weiz, herwig heran freier journalist, der zur region so sehr gehört wie das kernöl. wir waren nach weisenegg zu einem weihnachtsessen eingeladen, das liegt hinter birkfeld, noch ein stück durch die schneelandschaft den berg hinauf.

daß wir an diesem abend reichlich spaß hatten, drückt das bild wohl aus. aber ohne fachsimpelei geht es in so einer runde natürlich nicht bis hinter mitternacht. fachsimpelei meint hier nur zum geringsten teil fragen des journalismus, des zustandes der branche oder was eine kamera kann, die nicht mehr als 400 euro kostet.

es ging zwischendurch eher um den zustand der region und die einschätzbaren zukunftsaussichten. was ich an selbstbewußten leuten, die ihr geschäft verstehen, sehr mag: sie sind keine pessimisten. sie räsonieren nicht. (das wäre ja billig.)

wer das leben in der region so kennt, wie diese professionals, ist für anregende debatten darüber gut, wo es nun langgehen wird, was auf uns zukommen mag und wie wir damit umgehen können. das finde ich in so krisenhaften zeiten sehr erbaulich.

kulturelle defizite

ich hab nun viel zur aktuellen „pisa-studie“ gelesen. gesamt scheint es so zu sein, daß die ergebnisse besorgniserregend sind. eine genauere ansicht dazu habe ich noch nicht, weil die informationslage sehr komplex ist: [link]

zwei ekelhafte effekte fallen momentan auf.
+) erstens: das personal aus der spitzenpolitik hat schon begonnen, sich gegenseitig schuldzuweisungen herzusagen, während alles an bekannten reformvorschlägen an politischen blockaden festhängt.
+) zweitens: in kommentaren und leserbriefen werden auffallend oft „ausländer-kinder“ als angeblich schuldige für die schlechten ergebnisse vorgefüht.

so kenn ich meine leute! bloß nicht erwischen lassen. und falls wer ertappt wird, leugnen, denn es sind sowieso andere schuld.

quelle: „der standard“

diese headline beinhaltet einen wesentlichen aspekt der ganzen geschichte. „die geringe gesellschaftliche bedeutung von kultur und bildung“ hat viele facetten und eine beträchtliche geschichte. die gesamte budgetlage bildet das problem deutlich ab. räsonieren wird uns dabei nicht weiterbringen.

was bleibt zu tun? die „gesellschaftliche bedeutung von kultur und bildung“ ist ja unser metier. ich denke, wir sind gut beraten, uns hier spezielle vorhaben zu überlegen. abseits des landeszentrums, wo kleine gemeinden dominieren, die so unter druck geraten sind, daß der kulturbereich von hinteren positionen auf den prioritätenlisten nun noch weiter abgerutscht ist, sollten wir auf eben diese besonderheiten eingehen können.

unsere konzepte müssen, um ein relevantes kulturelles klima zu halten, momentan überarbeitet werden, damit uns nicht noch mehr an strukturen wegbricht. wir brauchen strategien, um standort- und budgetnachteile zu kompensieren. wir müssen verbliebene mittel wirkungsvoller einsetzen und kooperationen voranbringen.

„Culture’s Contribution to Local and Regional Development“

als ich kürzlich mit peter wolf den status quo diskutiert habe, lag dieses papier auf unserem tisch. das „summary“ einer europaweiten studie zum thema „Culture’s Contribution to Local and Regional Development“ [link] widerspricht den beschämenden ergbenissen einer umfrage des österreichischen gemeindebundes in bezug auf kultur, für welche die überhaupt allerhöchste zustimmung zu kürzungen bestand.

ich hab das im projektlogbuch im eintrag #314 dargestellt: 92% der befragten bürgermeister und 95% der befragten bevölkerung halten kürzungen im kulturbereich für akzeptabel. (die presseaussendung dazu.)

ich denke, wir werden uns selbst darum kümmern müssen, daß sich das ändert.

personale franz sattler

sehen, genauer: was man sieht, hängt in hohem maß von den eigenen erfahrungen ab. zu den verblüffenden phänomenen unserer wahrnehmung gehört das „déjà-vu“. so auch der titel der aktuellen personale von franz sattler im gleisdorfer „museum im rathaus“ („mir“). mit überwiegend großformatigen arbeiten führt sattler zu einigen grundlagen unserer weltzugänge.

was finden wir vor? was ist schon in uns, wodurch das vorgefundene seine bedeutung erhält? worin bleiben wir offen für neue erfahrungen? wie er das für sich selbst erschlossen hat, konnten wir vor einer weile bei einem vortrag sattlers im gasthof „allmer“ in weiz erfahren.

fotograf franz sattler neben MIR-kustodin sigrid meister

hat er dort dargelegt, welche künstlerischen arbeiten ihn bewegen und wodurch sie das tun, so kann man jetzt in der ausstellung dem nachgehen, was momentan die summe seiner inhaltlichen und handwerklichen optionen ist.

in einem „aufbrechen“ konventioneller umgangsweisen mit „bildern“ als abbilder weist sattler wege zu künstlerischen möglichkeiten, wie wir einander die welt erzählen.
das ist übrigens auch ein sehr wichtiger aspekt in der arbeit von „kunst ost“; daß wir uns solche möglichkeiten erschließen: mit erfahrenen kunstschaffenden auszuleuchten, wovon KUNST in der praxis handeln kann.

die ausstellung von franz sattler ist noch bis 23. dezember 2010 in gleisdorf zu sehen: [link]

glosse (weihnachtlich)

advent, advent
die meute rennt
daß christkind kotzt
am straßenrand
sein heil’genschein
ist abgebrannt
nach ungezählten
wham!, chris rea
und dem
little drummer boy
radio-deppen
terroristen!
ohr-zerstörer
brave hörer
und choristen
singsang
weltklang
dreck auf sendung
abgang!
halblang
nur: pa ram pam pam pam!

(aus der feder des hansi n. neststreu,
oststeirischer brachialdichter und freund der heimat)

[übersicht]

location crew: konkret

das erste mal formiert sich nun bei „kunst ost“ eine „location crew“. künstlerin irmgard hierzer (unten rechts auf dem foto von nina strassegger-tipl) hat die initiative ergriffen und rief andere kunstschaffende zur besprechung für das kommende april-festival“.

(foto: nina strassegger-tipl)

damit ist auch der ansatz für ein regionales beispiel von „kollektiver kreativität“ gegeben. der hintergrund: hierzer hat von gleisdorfs kustodin sigrid meister die zusage erhalten, auch das MIR („museum im rathaus“) einbeziehen zu dürfen. das ist eine der schönsten locations in der region, wie sie sich kunstschaffende als ausstellungsort nur wünschen können.

momentan wird im MIR übrigens noch die äußerst sehenswerte personale des fotografen franz sattler gezeigt. was hierzer nun für diesen ort zustande bringen möchte, ist keine beliebige schau, sondern quasi ein gemeinsames künstlerisches statement mehrerer leute.

darüber hinaus hat sich eine erfreulich große runde von kreativen eingefunden, um kommende inhalte und umsetzungsmöglichkeiten zu debattieren. dieses wachsende maß an selbstorganisation ermöglich dem „kern-team“ von „kunst ost“, sich auch auf andere bereiche zu konzentrieren. in summe dürfen wir zuversichtlich sein, trotz der massiven budget-krise des landes steiermark auf ein ereignisreiches jahr 2011 zuzugehen.

für den bereich der „location crews“ ist nun unsere kollegin nina strassegger-tipl vorrangige ansprechperson. wir befassen uns aber auch damit, diesen bereich mit anderen genres zu verknüpfen. das formieren von solchen kleingruppen und deren selbstbewußtes auftreten ist allein schon deshalb wichtig, weil so ein klarer gegenpol zu „zentralistischen“ ansätzen entstehn. auch „kunst ost“ gegenüber, denn es ist NICHT unsere intention, möglichst viele kunstschaffende quasi unter unseren schirm und in unser „lager“ zu bringen.

zeitgemäße kulturarbeit auf der höhe der zeit zielt eher darauf ab, sehr eigenständige formationen zu unterstützen und zwischen ihnen jene verbindende grundlagen- wie themenarbeit zu leisten, für die einzelnen kunstschaffenden die ressourcen fehlen.

[das april-festival: „elektrisiert„]

zu unserem festival siehe auch:
+) avantgarden des blühens
+) zwischen landwirtschaft und high tech

das kühle extrazimmer 3

wie schon erwähnt, das internet ist mein „kühles extrazimmer“. die website ist für mich ein ZUSÄTZLICHER ereignisraum. direkte kommunikation mit unmittelbaren feedbacks erlebe ich dabei (im kulturbereich) eher als die ausnahme.

darum halte ich wenig von „gästebüchern“ und ähnlichen feeback-leisten. wer sich genauer umsieht, wird die meisten „guestbooks“ als einen umschlagplatz für unsägliche banalitäten erleben, seichte grüße, kurzatmige geschwätzigkeit, völlig nutzloses zeugs. das ganze dann noch ergänzt um all das SPAM, mit dem diverse anbieter guerilla-marketing für ihre angebote betreiben. (siehe dazu auch: kommentare, spam„!)

und wenn es inhaltlich schon einmal richtig zur sache geht, erweist sich der absender vielleicht als klassischer TROLL, der im internet bloß ein publikum sucht, eine beliebge wand braucht, gegen die er wirksam spielen kann. aber wir haben hier auf „kunst ost“ dennoch eine feedback-möglichkeit eingerichtet. da mögen menschen durchaus direkt auf beiträge reagieren.

ich hab im vorigen beitrag die „drei C“ erwähnt, also CCC: content, community, contiunity. damit meine ich, eine kultur-website wird sich dann als sinnvolle investition erweisen, wenn ich laufend mit INHALTEN (content) daherkomme, um einer bestimmten community etwas anzubieten; und zwar in kontinuität und nicht bloß alle sechs bis acht wochen. warum wohl?

das web ist ein „rund-um-die-uhr-medium“. wer einmal auf unserer website war und nach einer woche wieder auftaucht, sollte irgendwas neues vorfinden können. falls nicht, wird er oder sie eventuell später noch einmal vorbeischauen. aber das war’s dann für eine ewigkeit und drei tage, falls es das selbe trostlose bild ergibt, weil sich inzwischen nichts getan hat.

es läßt sich an der „jahres-grafik“ im vorigen eintrag gut nachvollziehen: vor einer konsequenten redaktionsarbeit war auf der website publikumsmäßig nichts los, obwohl das ding ja kosten verursacht hat. da waren nur inhalte, die sowieso per „newsletter“ und presse-info rausgegangen sind. keine action, kein traffic. leere kilometer. schauen wir nun, was sich in einem anderen modus für die kommenden monate erreichen läßt.

und weil ich das thema HITS im letzten eintrag schon erledigt habe, damit brauchen wir uns gar nicht weiter aufhalten, nächstes mal einige zum thema VISITS beziehungsweise „user sessions“. die sollten uns nämlich sehr interessieren …

[die web-statistik von „kunst ost]
[NETZKULTUR: der überblick]

schichtwechsel

das jahr 2009 war die zeit der grundlagenarbeit für „kunst ost“. dafür hatte ich damals das überhaupt erste LEADER-kulturprojekt der steiermark realisiert. das jahr 2010 war die aufbau-phase des neuen abschnittes. hier ging es sehr wesentlich darum, die schlüsse und ergebnisse des 2009er-jahres in der praxis zu erproben. wir hatten auszusortieren, was sich nicht bewährte, wir hatten zu konkretisieren, was vielversprechend erschien.

so sind wir jetzt zu einem adaptierten konzept und einem neuen setup für 2011 gekommen. dieser arbeitsschritt wurde durch eine aktuelle finanzkrise des landes steiermark mit schärferen kontrasten versehen, weil plötzlich gemeinden, die enorm unter druck gekommen waren, alle ihre zusagen zurückzogen. (siehe dazu: umbruch„!) man könnte meinen, diese krise kam genau zum richtigen zeitpunkt, wo wir ohnehin mit einer neustrukturierung von „kunst ost“ befaßt waren.

so konnten wir uns gleich auf die neue situation einstellen und liefen nicht gefahr, im nächsten quartal eben erst geleistete planungsarbeit verwerfen zu müssen. unser programm-konzept wurde völlig überarbeitet. das projekt-team wurde verkleinert. waren wir eben noch fünf personen, sind wir für die nächsten monate nur mehr drei.

kunsthistorikerin mirjana peitler-selakov (links) und kulturmanagerin nina strassegger-tipl

wir haben mit aller zuversicht, die unsere kompetenzen erlauben, einen plan geschmiedet, bei dem wir das erste quartal 2011 aus privaten mitteln absichern. so kann unsere arbeit plangemäß durchgezogen werden, ohne eine unterbrechung zu erfahren. (siehe dazu auch: log #330!)

das simple motiv dafür: wir trauen uns locker zu, in den so gesicherten vier monaten, die jetzt vor uns liegen, alle nötigen verhandlungen und akquisitionsschritte so weit voranzubringen, daß das restliche projektjahr finanziell abgesichert ist und das projekt völlig stabil wird.

das heißt auch, wir drei werden keinem bürgermsieter vorjammern, wie schwierig die zeiten sind, das weiß eh jeder selbst ganz gut. wir wollen in einem referenzprojekt der „best practice“ vorführen, wie man relevante kulturarbeit auf der höhe der zeit auch durch solche krisen führt, ohne daß der ganze laden niederbricht.

übrigens, nina profiliert sich eben als unsere fachfrau für die „voluntary arts“. mirjana baut unsere internationalen kontakte im bereich „gegenwartskunst“ weiter aus. ich schaffe auch in zukunft die konzeptionelle basis des projektes und führe das „labor“, unsere „versuchsstation“, wo alle neuen optionen erprobt werden. wer genauer wissen will, was da läuft und wie es dazu gekommen ist, kann das im ausführlichen „projekt-logbuch“ jederzeit detailliert nachlesen: [link]

das kühle extrazimmer 2

das internet ist mein „kühles extrazimmer“. die website ist für mich ein ZUSÄTZLICHER ereignis-ort. wer eine website bloß als informations-depot begreift, wird vermutlich viel geld für nichts rausschmeißen. web-SITE. also „standort im web“. NICHT „homepage“. die homepage ist bloß die START-seite (page) einer website.

besuchsfrequenz. quote. publikumsaufkommen. wenn ich so eine standard-software, die nichts extra kostet, verwenden möchte, um meiner kulturinitiative legitimation zu verschaffen, habe ich den tatbestand aktiver augenauswischerei erfüllt. am lustigsten finde ich jene leute, die mit den HITS renommieren, wovon ja schnell tausende zustande kommen. wodurch?

jede „abfrage“ auch nur irgendeiner datei, die zu einer website gehört, die mein server beantworten kann, wird als hit gezählt. das mag einem webmaster helfen, die gesamtsituation zu deuten. als EINE von vielen informationen, die man dafür zusammenlesen muß. aber für uns sind HITS quasi eine NULL-information, ohne jede aussagekraft.

das ungefähre publikums-aufkommen quer durchs jahr

ich werde hier, wie im vorigen eintrag schon angekündigt, ein bißl erzählen, wie ich mir den umgang mit einer website vorstelle, die als ERWEITERUNG für unserer aktivitäten im „realraum“ gedacht ist.

so schauts nämlich aus: das primäre kulturelle eregnis ist für mich die reale soziale begegnung. erst darauf setzt sich dann die web-extension, die mediale prothese, das „kühle extrazimmer“.

wenn ich die website wir einen toten briefkasten nutze, wo ich gelegentlich daten raufschaufle, habe ich eigentlich nur einen „virtuellen rundordner“ geschaffen, also einen binär codierten papierkorb.

das aktuelle „summary“ der „kunst ost“-website (die grafik oben) zeigt recht deutlich, was da heuer gelaufen ist. jänner und februar waren null-nummern. faktische flatline, denn die paar visits sind bloßes „hintergrundrauschen“, von suchmaschinen verursacht.

ab märz ging es richtung „april-festival“ los. aber das publikumsaufkommen entspricht gerade ungefähr der engeren „kunst ost“-community. damit ist offenkundig nicht mehr erreicht worden, als wir ohnehin mit unserer laufenden email-post an die community gemacht haben.

über den sommer sackt alles wieder ab. zum saisonauftakt im herbst das selbe bild. wir spiegeln bloß die community-interne informationstätigkeit. ich hab dann am 3. november die redaktion des schuppens übernommen und angefangen, die website in gang zu bringen: [link]

der effekt ist hier sofort erkennbar. aber sachte! der publimukszuwachs hat bei websites wie der unseren eine sehr flache kurve. das geht langsam. dabei erweisen sich die „drei C“ als sehr nützlich. ich erzähle das nächste mal, was damit gemeint ist.

[die web-statistik von „kunst ost]
[NETZKULTUR: der überblick]