Inzwischen wurde verstanden, worum es hier geht. Sonja Berger hat das in die Headline ihres Berichtes gepackt. Der Begriff Provinz war ja ursprünglich nicht von einem Makel behaftet. Doch das änderte sich und wir kennen heute längst all diese Abschätzigkeit, mit der aus den Zentren auf die Provinz geblickt wird.
Es ist leicht dahin gesagt: Staat, Markt und Zivilgesellschaft mögen kooperieren. Es war immerhin schon klar: Jeder Sektor hat seine eigenen Codes und Modi, seine eigenen Prioritätenlisten.
Die Arbeitsplanung Kunst Ost bis Ende 2015 ist dingfest
Der 2. Dezember 2013 ist jenes Datum, an dem der Status quo des „Kulturpakt Gleisdorf“ definitiv neu geordnet erschien. Kulturbüro-Leiter Gerwald Hierzi war von der Kulturpakt-Beauftragten der Stadt, Katharina Scheidl, und von Katharina Lagler begleitet, die das TIP City-Management vertrat.
Ein symbolträchtiges Foto. Im harten Licht der Wintersonne von links: Katharina Lagler, Gerwald Hierzi und Katharina Scheidl, die Verwaltung und Wirtschaft der Stadt vertreten, sowie die beiden vormaligen Gleisdorfer Kulturreferenten Gernot Schrampf und Kamillo Hörner.
Der „Kulturpakt Gleisdorf“ ist kein Vertragswerk, sondern ein innovativer Arbeitsmodus im Sinne der Gemeinwesenorientierten Kulturarbeit. Die Grundlagen dafür entstanden „bottom up“, also von der Basis regionaler Kunst- und Kulturschaffender her.
City-Manager Gerald Hierzi
Das Kulturbüro der Stadt Gleisdorf und das TIP City-Management ließen sich auf dieses Konzept der soziokulturellen Drehscheibe kunst ost ein. Nun wird eine kulturpolitische Praxis erprobt, in der Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft mit Politik und Verwaltung Gleisdorfs sich neue Aktionsfelder erschließen.
Wichtiges Detail! Um sich im „Kulturpakt Gleisdorf“ einzubringen, eigene Vorstellungen zu verfolgen, ist es keineswegs Bedingung, mit kunst ost verbunden zu sein. Wir haben diesen Ausgangspunkt erarbeitet. Von da muß sich das sehr eigenständig und vielfältig entwickeln.
Wenn wir einen „Kultursalon“ abhalten, dann heißt das vor allem zwangloses Plaudern. Dennoch oder gerade damit geht es AUCH um Arbeit. Ich mag es, das zu betonen, weil es unterstreicht, daß Arbeit natürlich gelingt, wenn sie mühelos und im Plauderton vorankommt.
Im aktuellen Fall waren wir wieder einmal Teil des Gleisdorfer Innenstadt-Festes, das vom Magazin WOCHE veranstaltet wurde. Eine freundliche Geste der lokalen Geschäftsführung, uns im Zentrum des Geschehens Platz anzubieten.
Da nun so gut wie alles im Umbruch ist, da sich Strukturen ändern und sich unsere Welt nach einigen den Globus umfassenden Krisenmomenten auch im Kleinräumigen völlig wandelt, stellen sich allerhand Fragen. So auch diese: Welche Rolle möchte dabei die Stadt Gleisdorf in naher Zukunft einnehmen? Und was ist da an handelnden Personen vorzufinden? Auf welche Inhalte verständigt man sich, einigt man sich allenfalls?