Schlagwort-Archiv: gleisdorf

Kunstsymposion: Das Konzert

Am Freitag, dem 13.9.2013, läuft das Gleisdorfer Kunstsymposion schon gut aufgewärmt. Wir haben dabei zwei wesentliche Themenstellungen. Wir wollen mit Kolleginnen und Kollegen aus Österreich, Bosnien und Serbien erörtern, wohin für uns der Fokus zu setzen ist, wenn wir in das Jahr 2014 gehen.

Sängerin des Grenzenlosen: Irina Karamarkovic

Kunstsymposion: Das Konzert weiterlesen

kunst ost: reflexionen #5

Kulturelles Engagement auf der Höhe der Zeit

Aber nun kurz zurück zu den klar erinnerbaren Anfängen von kunst ost, in erster Schreibweise noch kunst O.ST, was auf den Regionsbegriff „Oststeiermark“ verwies. Rückblickend läßt sich ein Abend konstituierender Ereignisse markieren. Der 6. März 2007: [link]

Wir hatten bei kultur.at zu der Zeit eine Kooperation mit dem Festival steirischer herbst erreicht, um so im Herbst 2007 einen Kunstakzent von internationaler Relevanz zu realisieren. Der Auftakt dazu war für 16. März festgesetzt: [link] Im Mai folgte, als Zwischenschritt, die kleine Ausstellung „Nobody Want’s To Be Nobody“.

Veronica Kaup-Hasler (steirischer herbst, links) und Mirjana Peitler-Selakov (kultur.at, Mitte) bei der Eröffnung in Gleisdorf

Das eingangs erwähnte Treffen vom 6. März hatte ich als eine Einladung an regionale Kräfte konzipiert, mit einem Auftritt an die Herbst-Geschichte anzudocken und ein Gesamtereignis herbeizuführen, in dem internationale und regionale Kräfte in Wechselwirkung kamen.

Das war also 2007 gewissermaßen die Vorläufersituation zum aktuellen Programmschema, in dem diese zwei Positionen allerdings heute geteilt sind: Regionale Kräfte im ersten Halbjahr (April-Festival), internationaler Kontext im zweiten Halbjahr.

Ende März 2007 hatte ich außerdem noch ein Gespräch in Weiz erwirkt, bei dem wir eine mögliche Kooperation Kulturschaffender quer durch die Region erörterten: [link] Das war die kulturpolitische Ebene; mit einigen Konsequenzen, die ich damals nicht einmal geahnt habe, denn es sollte später noch für erhebliche Unruhe sorgen, daß unser Arbeitsansatz der regionalen Kulturpolitik ganz neue Optionen zumutete: [link]

Gleisdorfer Kunst- und Kulturschschaffende beim ersten 2007er-Treffen, das zu kunst ost führte

Für die Ebene der primären Kräfte hatte ich einen „Dreisprung“ vorgeschlagen. Es ging mir darum, daß wir in drei festgelegten Schritten innerhalb von drei Jahren die praktische Kooperation üben konnten und innerhalb der Region schrittweise wachsen würden; falls alles gut ging. Die „1 von 3“ trug den Titel „next code: flow“ und ging im November 2007 auf dem Weizberg über die Bühne: [link]

Mit der „2 von 3“ im Jahr 2008 waren wir bei den konzeptionellen Grundlagen des April-Festivals angelangt: [link] 2009 folgte die „3 von 3“ und 2010 hatte ich mit der ganzen Geschichte einen Status quo erreicht, der uns neue Möglichkeiten bot, weil kunst ost inzwischen zu einem LEADER-Kulturprojekt geworden war; weshalb wir es aus kultur.at auslagerten und als eigenständige Rechtsperson aufstellten. Hier eine kleine Zusammenfassung dieser Schritte: [link]

Von links: Winfried Kuckenberger (Kulturbüro), Christoph Stark (Bürgermeister) und Hannes Felgitsch (Kulturreferent) vertraten das "offizielle Gleisdorf" beim Weizer Treffen

Ich denke, einer der wichtigsten Aspekten dieses Prozesses lag darin, regionale und internationale Kräfte in ein Wechselspiel zu bringen, so daß für die Kreativen in der Region neue Impressionen und Erfahrungen zum fixen Bestandteil unseres gemeinsamen Tuns wurden. Außerdem haben wir im kulturpolitischen Bereich eingelöst, was die Kommunen seit Jahren offiziell erwarten und erbitten: „Bürgerbeteiligung“, Bürgerinnen selbstverständlich eingeschlossen. Genau dieses Einlösen des Bottom up-Prinzip hat uns allerdings in manchen Gemeindestuben auch erhebliche Widerstände beschert.

Ich hab vor fast genau einem Jahr, beginnend am 21. März 2011, kurz zusammengefaßt, wo wir damals gerade mit kunst ost standen: [link] Es war das „Krisenjahr“, in dem die bestürzenden Budgeteinbrüche der Kommunen voll zur Wirkung kamen. Die weltweiten Krisen von 2008/2009 hatten voll zu uns durchgeschlagen, gerade im Kulturbereich wurde bedenkenlos gekürzt.

Ich habe in sehr schöner Erinnerung, was uns als Kollektiv in diesem schwierigen Jahr gelungen ist. Für mich steht außer Zweifel, daß wir diese Ergebnisse heuer bestätigen und stabilisieren können. Nächstes Jahr wird die aktuelle LEADER-Periode enden. Diesen Zusammenhang möchte ich noch kurz erläutern.

Wir sind in einer LEADER-Region, der Energie-Region Weiz-Gleisdorf (Oststeiermark), angesiedelt. Deshalb haben wir eine grundlegende Themenstellung formuliert, die ausdrückt, was hier prägend erscheint: „Zwischen Landwirtschaft und High Tech“. In diesem Gesamtzusammenhang entfalten wir seit Jahren unsere Aktivitäten.

Was diese Region angeht, finden Sie hier weiterführende Details: [link]

Auf dem Weg zum überhaupt ersten LEADER-Kulturprojekt des Landes im Jahr 2009 hatte ich die erhebliche Freiheit, daß mir niemand sagen konnte, wie zu verfahren wäre. Es gab ein interessantes Regelwerk, das sich von der Landesebene her aus a) Sonderrichtlinien und b) einem eigenen Arbeitspapier zusammensetzte:
a) Aktionsprogramm Achse 4 LEADER [Link]
b) Sechs Punkte zum Kulturgeschehen (Gerald Gigler) [link]

Es gab meine eigenen Erfahrungen aus der Praxis mit kultur.at und dem künstlerischen Langzeitprojekt the long distance howl, dessen damaliger Abschnitt unter dem Titel next code der Suche nach neuen Codes und Vorgangsweisen im Kunstkontext gewidmet war: [link]

Ich hatte außerdem seit den 1980ern meine Erfahrungen mit den Ideen eigenständiger Regionalentwicklung. Von da her war klar, daß jenseits des Landeszentrums noch keinerlei kulturpolitische Konzepte bestanden, die über Gemeindegrenzen hinausreichten; wenn wir vom Veranstaltungstyp „Landesausstellung“ und dessen Folgekonzept „regionale“ absehen. Aber die sind beide top down angelegt. Mich interessierte, was für einen Künstler bottom up möglich wäre…

[kunst ost: reflexionen]

Kulturpolitisches Neuland in Gleisdorf

Gerwald Hierzi ist der neue Geschäftsführer des TIP Citymanagements und leitet ab nun das Gleisdorfer Büro für Kultur und Marketing. Wir hatten gerade ein ausführliches Gespräch darüber, wie er seinen Auftrag sieht, welche Prioritäten er setzt und was dabei die möglichen Schnittpunkte mit dem Kulturbereich sind, soweit das engagierte Bürgerinnen und Bürger betrifft.

Damit ist schon ein sehr wesentlicher Punkt berührt, mit dem wir bei „kunst ost“ offenbar richtig lagen. Es bewährt sich, was wir beschlossen haben: In der Selbstorganisation auf ein höheres Niveau, mindestens mittelfristige Planung vor dem Hintergrund eines Jahreskonzeptes, relevante Themenstellungen, Kooperationsangebote.

Gerwald Hierzi leitet das Gleisdorfer Büro für Kultur und Marketing

Das 2011er-Jahr darf im Rückblick als ausgesprochenes Krisenjahr gelten. Im Oktober 2010 hatten die Kommunen alles zusammengekürzt, was der Politik vertretbar erschien; das betraf am härtesten den Kulturbereich, weil er vielerorts am meisten Akzeptanz für Kürzungen hatte. Siehe dazu den Eintrag „Einige Takte…“: [link]

Auch die Stadt Gleisdorf hatte gekürzt. In zwei Schritten. Das ergab von 2010 auf 2011 ein Minus von rund 75% im Kulturbudget. Wir haben darauf mit einer Konzentration der Vorhaben reagiert und die Konstituierung von autonomen „location crews“ forciert, außerdem verstärkt auf Kooperation gesetzt. Das ist auch die Grundlage des kommenden „April-Festivals“: [link]

Das bedeutet, mehr Eigenverantwortung und Engagement als Basis, konsequente inhaltliche Arbeit und wachsende Kooperationen, um verfügbare Ressourcen besser nutzen zu können. All das im Rahmen einer mittelfristigen Planung und ausdrücklich längerfristigen Perspektiven, die klar formuliert sind. So hofften wir, einen Status quo zu schaffen, an dem dann Kommunen und andere Einrichtungen wieder andocken möchten, durch den es zu wachsenden Kofinanzierungen kommen kann.

Hierzi kann sich mit diesem Arbeitsansatz sehr gut anfreunden. Wir müssen im Augenblick nichts übers Knie brechen, sind uns aber einig, daß wir eine weitreichendere, detailliert ausgearbeitete Kooperation herbeiführen werden, die alle drei Sektoren verknüpft: Staat, Markt und Zivilgesellschaft, also 1) Politik und Verwaltung, 2) Wirtschaftstreibende und 3) Einzelpersonen und Kulturinitaitiven.

Bei solchen Themen schweben gerne alte Klischees im Raum, daß Künstler dies nicht leisten könnten und das nicht mit ihrem Tun vereinbar sei etc. Dieses Gedanken-Gerümpel haben wir gleich entsorgt. Die Professionals, also Freischaffende, sind EPU, sind „Einpersonen-Unternehmen“, mit den ganz banalen Anforderungen jedes EPU und wer denen nicht gerecht werden kann, verschwindet vom Markt. Das ist so klar wie unsentimental. Die Befassung mit Kunst konstituiert da keinerlei Sonderstatus.

Und andere, die sich aus persönlicher Passion in ihrer Freizeit der Kunst widmen, sind dadurch nicht daran gehindert, jenes bißchen Know how zu erwerben, das nötig ist, um in einem Kollektiv Kulturschaffender mehr Eigenverantwortung zu übernehmen, als es viele bisher in Betracht gezogen haben.

Wie gesagt, davon ausgehend versprechen wir uns, aus eigener Kraft ein Organisationsniveau zu erreichen, das es Leuten aus der Politik, der Verwaltung und der Wirtschaft attraktiv erscheinen läßt, mit uns zu kooperieren und Kofinanzierungen einzubringen.

Hierzi hat mich übrigens nun informell unterrichtet, daß der Kulturausschuß unser aktuelles Ansuchen einstimmig angenommen hat. Damit ist ein neuer Modus eingeführt, der sich bewähren sollte. Ein Zitat aus unserem Ansuchen:

[…] Ich möchte Sie namens des Vereins “kunst ost” ersuchen, mit uns kulturpolitisches Neuland zu betreten. Gleisdorf war nun über Jahre der Angelpunkt einiger Innovationen im Kulturbereich. Wir würden das gerne in eine neue Phase überleiten und zu einem Beispiel von „best practice“ entwickeln, welches nicht nur steiermarkweit Gewicht hat, sondern EU-weit zur Debatte stehen kann.

Damit ist eine Kooperationssituation gemeint, in der die Stadt Gleisdorf an einem Kulturschaffen teilnimmt, das sich prozeßhaft entfaltet. Es wird nicht über die eine oder andere einzelne Veranstaltung realisiert, sondern über Ihre Unterstützung einer gesamten Jahrestätigkeit des Vereins. […]

Gleisdorf hat sich also nun mit uns auf einen Weg begeben, im Kulturbereich Verfahrensweisen zu erproben, die hier noch nicht gepflegt wurden. Wir verlassen damit eindeutig den altgedienten Modus, indem Menschen von den Kommunen Dienstleistungen und Subventionen erwarten, und gehen auf ein Feld, wo wir uns in Augenhöhe begegnen und gemeinsame Vorhaben erarbeiten.

kunst ost in der praxis #2

kulturschaffende sollten wissen, woran sie sind und von welchen rahmenbedingungen ihr tun umgeben ist. dazu gehört auch eine wenigstens kursorische kenntnis der wirtschaftlichen situation einer kommune und der politisch aktuell gesetzten themenschwerpunkte.

weder geld noch guter wille reichen, um in einem gemeinwesen allen grade vorhandenen bedürfnissen entgegenzukommen. die jeweiligen prioritäten innerhalb eines jahres werden folglich von der politik vor ort bestimmt. die politische willensbildung ist naturgemäß nicht in allen aspekten nachvollziehbar. sie ereignet sich ja primär innerhalb der fraktionen.

ein teil der gemeinderats-sitzungen ist öffentlich zugänglich. waren sie schon einmal dort?

es wäre natürlich denkbar, daß auch außerhalb solcher gremien, in bereichen der zivilgesellschaft, politischen willensbildung stattfindet und auf die etablierte politik einwirkt. im kulturbereich hab ich das hier aber noch nicht erlebt. (wenn man von „kunst ost“ absieht, das im kern ein beispiel genau dafür ist.) da dominieren die individuellen partikularinteressen, die von vereinzelten leuten vorgebracht werden; naturgemäß mit wenig politischer wirkungskraft.

in der umsetzung wird politisches wollen meist an transparenz und überblickbarkeit gewinnen, weil ja fachausschüsse beauftragt sind, die themen für den gemeinderat aufzubereiten. dabei kommen im besten fall nicht nur alle fraktionen mit ins spiel, sondern die lokalpolitik wird auf angemessene kommunikation nach außen achten.

damit wir an der basis einer kulturinitiative nicht im trüben fischen müssen, damit der „blindflug“ sich solchen zeiten umfassender konfusion einschränken läßt, habe ich gerne laufend das ohr am puls dieser stadt. ich hatte bisher noch nicht das gefühl, der bürgermeister würde uns wesentliche informationen vorenthalen. es ist feilich ein komplexes kommunikationsverhältnis, momentan auf jeden fall sehr viel komplizierter als in vergangenen jahren. (ich erzähle später, was damit genau gemeint ist.)

bürgermeister christoph stark montierte im sitzungssaal eine unserer "kunst ost"-kultur-steckdosen

eben fand in gleisdorf die erste gemeinderatssitzung des jahres 2011 statt: [link] ein teil dieser zusammenkünfte ist öffentlich zugänglich, kann also von jeder interessierten person besucht werden. eine gelegenheit, die ab und zu genutzt werden sollte. man sieht, mit wem man es politisch zu tun hat, bekommt einen eindruck von arbeitsklima und stimmung im gemeinderat.

die auftakt-sitzung von 2011 war ein gesellig wirkendes arbeitstreffen, in dem gute laune vorherrschte. ich tippe auf zwei wesentliche gründe. einerseits müssen die fachausschüsse gründlich vorgearbeitet haben. falls es da und dort anlaß zu differenzen gab, sind sie offenbar im vorfeld schon bearbeitet worden. andrerseits konnte ein ausgeglichener abschluß des 2010er-haushaltes vorgelegt werden: [link]

das bedeutet, zum jahresende deckte sich die reale situation weitgehend mit dem voranschlag. was in manchen ecken an mehraufweand angefallen war, konnte durch verschiedene einsparungen und vergünstigungen kompensiert werden, ganz wesentlich aber durch ein erhöhtes abgaben-aufkommen seitens der gleisdorfer wirtschaft.

das alles bedeutet nicht, jemand hätte nun der kultur einen roten teppich ausgerollt. aber es ist schon ein bescheidener vorteil, trotz bereits vollzogener kürzungsschritte, die wir erfahren haben, mit kulturellen vorhaben nicht gleich in eine mauer der abwehr zu rennen. schauen wir also, was sich aus der situation machen läßt …

p.s.:
ein exemplar unserer von christian strassegger entworfenen „kultur-steckdosen“ ist nun auch im großen sitzungssaal des gleisdorfer „service-centers“ zu finden.

— [übersicht] —

personale franz sattler

sehen, genauer: was man sieht, hängt in hohem maß von den eigenen erfahrungen ab. zu den verblüffenden phänomenen unserer wahrnehmung gehört das „déjà-vu“. so auch der titel der aktuellen personale von franz sattler im gleisdorfer „museum im rathaus“ („mir“). mit überwiegend großformatigen arbeiten führt sattler zu einigen grundlagen unserer weltzugänge.

was finden wir vor? was ist schon in uns, wodurch das vorgefundene seine bedeutung erhält? worin bleiben wir offen für neue erfahrungen? wie er das für sich selbst erschlossen hat, konnten wir vor einer weile bei einem vortrag sattlers im gasthof „allmer“ in weiz erfahren.

fotograf franz sattler neben MIR-kustodin sigrid meister

hat er dort dargelegt, welche künstlerischen arbeiten ihn bewegen und wodurch sie das tun, so kann man jetzt in der ausstellung dem nachgehen, was momentan die summe seiner inhaltlichen und handwerklichen optionen ist.

in einem „aufbrechen“ konventioneller umgangsweisen mit „bildern“ als abbilder weist sattler wege zu künstlerischen möglichkeiten, wie wir einander die welt erzählen.
das ist übrigens auch ein sehr wichtiger aspekt in der arbeit von „kunst ost“; daß wir uns solche möglichkeiten erschließen: mit erfahrenen kunstschaffenden auszuleuchten, wovon KUNST in der praxis handeln kann.

die ausstellung von franz sattler ist noch bis 23. dezember 2010 in gleisdorf zu sehen: [link]

location crew: konkret

das erste mal formiert sich nun bei „kunst ost“ eine „location crew“. künstlerin irmgard hierzer (unten rechts auf dem foto von nina strassegger-tipl) hat die initiative ergriffen und rief andere kunstschaffende zur besprechung für das kommende april-festival“.

(foto: nina strassegger-tipl)

damit ist auch der ansatz für ein regionales beispiel von „kollektiver kreativität“ gegeben. der hintergrund: hierzer hat von gleisdorfs kustodin sigrid meister die zusage erhalten, auch das MIR („museum im rathaus“) einbeziehen zu dürfen. das ist eine der schönsten locations in der region, wie sie sich kunstschaffende als ausstellungsort nur wünschen können.

momentan wird im MIR übrigens noch die äußerst sehenswerte personale des fotografen franz sattler gezeigt. was hierzer nun für diesen ort zustande bringen möchte, ist keine beliebige schau, sondern quasi ein gemeinsames künstlerisches statement mehrerer leute.

darüber hinaus hat sich eine erfreulich große runde von kreativen eingefunden, um kommende inhalte und umsetzungsmöglichkeiten zu debattieren. dieses wachsende maß an selbstorganisation ermöglich dem „kern-team“ von „kunst ost“, sich auch auf andere bereiche zu konzentrieren. in summe dürfen wir zuversichtlich sein, trotz der massiven budget-krise des landes steiermark auf ein ereignisreiches jahr 2011 zuzugehen.

für den bereich der „location crews“ ist nun unsere kollegin nina strassegger-tipl vorrangige ansprechperson. wir befassen uns aber auch damit, diesen bereich mit anderen genres zu verknüpfen. das formieren von solchen kleingruppen und deren selbstbewußtes auftreten ist allein schon deshalb wichtig, weil so ein klarer gegenpol zu „zentralistischen“ ansätzen entstehn. auch „kunst ost“ gegenüber, denn es ist NICHT unsere intention, möglichst viele kunstschaffende quasi unter unseren schirm und in unser „lager“ zu bringen.

zeitgemäße kulturarbeit auf der höhe der zeit zielt eher darauf ab, sehr eigenständige formationen zu unterstützen und zwischen ihnen jene verbindende grundlagen- wie themenarbeit zu leisten, für die einzelnen kunstschaffenden die ressourcen fehlen.

[das april-festival: „elektrisiert„]

zu unserem festival siehe auch:
+) avantgarden des blühens
+) zwischen landwirtschaft und high tech

subtile transfers IEFS [Kiesling & Stolberg]

Ein Intermezzo im Kultursalon von „kunst ost“.  Zur Eröffnung spricht Werner Fenz. Wir laden Sie/dich sehr herzlich zu dieser Veranstaltung ein:

subtile transfers
Ideenarchäologische Forschungsaktion
IEFS Kiesling & Stolberg

Am Donnerstag, 4. November 2010, 17-19 Uhr
in der Galerie „einraum“
Bürgergasse 12, 8200 Gleisdorf

(Der Eintritt ist frei)

Die Markierungen der Künstlerinnen Ursula Kiesling und Maki Stolberg regen seit Sommer im Weizer Land zu Konfrontation und Diskussion an: Wem gehört der öffentliche Raum, wer besetzt Wege, Orte und Gegenden mit Ideen? Wer ist das Zielpublikum und wie gehen die Leute mit den vielfältigen Programmierungen öffentlichen Raums um?
Die Dokumentation der Begegnungen mittels Slide-Show und Installation bietet auch die Möglichkeit, mit Kiesling & Stolberg noch einmal über die Aktion und die damit verbundenen Kontroversen zu reflektieren.

Mit Unterstützung des „Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark“

Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung:
Ursula Kiesling 0699/88487763, urs@mur.at oder
Michaela Zingerle 0664/5404289, office@kunstost.at

Weiterführende Informationen: www.iefs.at / van #1 / van #2