Ich habe mich eine Weile mit anderen Dingen befaßt, will mich nun erneut auf einige Fragen zum aktuellen Rechtsruck konzentrieren.

Ich habe mich eine Weile mit anderen Dingen befaßt, will mich nun erneut auf einige Fragen zum aktuellen Rechtsruck konzentrieren.
Ich bin seit Jahrzehnten ein Anrainer dieses Platzes. Nun wurde mir deutlich: gar so viele Leute wohnen hier gar nicht mehr.
Ich schrieb vorhin, daß ich nun ganz konkret skizzieren würde, was für uns zu tun sein könnte, ohne etwas vom Kriegshandwerk verstehen zu müssen und ohne im diplomatischen Krisenmanagement mit Aggressoren erfahren zu sein.
Ich hab die vorige Glosse jenem Sonntag gewidmet, an dem eine Protestbewegung, die sich in Gleisdorf jede Woche zweimal zeigt, ihre aktuellen Forderungen klargemacht hat. Die „Neigungsgruppe Spazierengehn“ fordert, daß die Gleisdorfer Stadtregierung, die steirische Landesregierung und die Regierung Österreichs zurücktreten solle.
In meinem Logbuch war kürzlich zu notieren: „Ich bin ein Mann der Republik! Und zwar auf Inhalte und Prinzipien gestützt, die eine Sympathie für Konzepte von Putin, Orban Thiel, Trump und Xi Jinping kategorisch ausschließen. Wir müssen also reden! (Begründen, nicht verkünden.)“
Da war nun viel Gezänk in allen unseren Gassen, im Internet und sonstwo. In Gleisdorf wird marschiert, spaziert, getrommelt und gepfiffen, gebrüllt. Was für eine prächtige Kontroverse! Ich habe das bisher in einer Serie von Gleisdorfer Betrachtungen begleitet. Diese Begrifflichkeit ist für unser Thema neuerdings zu eng gefaßt.
Nach diesem Wochenende halte ich es für nötig, ein paar Grundlagen zum Thema „Demonstrationen“ zu vermitteln. Als lang gediente „Demonstrantin“ fällt mir nämlich auf, dass momentan dieses wichtige, demokratische Werkzeug nicht ganz so verwendet wird, wie es eigentlich gedacht ist. Darum heute: Demos für Anfänger!
Kerstin Feirer: Demos für Anfänger weiterlesen(Beiträge und Fragen zu einer nächsten Kulturpolitik)
Das steirische Kulturgeschehen darf sich überwiegend in einem etwas diffusen Begriffs-Dschungel entfalten. Schleier haben sehr oft den Zweck Machenschaften zu verbergen. Die Politik einer Res publica darf aber genau das nicht fördern: den Weg zur Res secret, zur Geheimsache.
Es sind ja nicht bloß die Verschwörungs-Ministranten und Corona-Kollaborateure, dank derer aktuell Fundamente der Demokratie erodieren. Seit wenigstens 20 Jahren zeigt sich, daß weite Bereiche der Politik zunehmend zu Public Relations verflachen. Außerdem hat Europas Politik in den letzten zehn Jahren einen massiven Rechtsruck erlebt.