Schlagwort-Archiv: mythos puch

Jahre und Zahlenspiele XIII

Abwege: ins Gehackte

Raumüberwindung. Feuerkraft. Schutz. Das schwappt dann sogar ins triviale Fach hinüber. Beispiel: In „Fast and Furious 7“ fährt Vin Diesel als Dom Toretto einen 1968er Dodge Charger, der ein hohes Offroad-Fahrwerk hat und zwei entsprechend riesige Reserveräder senkrecht im Kofferraum.

Mopar goes wild: einer der sieben Fake-Charger.
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Jahre und Zahlenspiele XII

Grobe Keile und stämmige Skulpturen

Den H2 im vorigen Eintrag hat mir Tom Kada mit „Panzerspähwagen“ kommentiert und Ferdinand Micha Lanner schrieb: „rollender Kassenschrank mit abgedunkelten Sichtluken“. Irgendwie hat er was von einem Custom Car, das in Serie ging.

Humvee: ein Auto wie ein Kerl, der nur einmal die Woche duscht.

Es zählt ja stets auch der Wow-Effekt beim Auftritt. Ergo: der H2 hat seine Fangemeinde. Sein Vorbild, der Humvee, ist da naturgemäß brachialer und nicht auf Familienfreundlichkeit ausgelegt. Doch die Form ist nicht pure Funktion, auch hier hat das Industriedesign für durchaus ansprechende Momente gesorgt.

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Jahre und Zahlenspiele XI

SUV, Blockhütte auf Rädern

Sport Utility Vehicle. Das wäre ein sportliches Nutzfahrzeug. SUV werden von PR-Abteilungen auch als Geländelimousinen oder Stadtgeländewagen promotet. Ein Geländewagen für Fahrten und Fuhrdienste in der Stadt. Das ist irgendwie… dadaistisch.

Willys Jeep: puristisches Nutzfahrzeug mit reichlich flacher Fläche.
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Jahre und Zahlenspiele X

Vom Tablett zum Torpedo

Wie in der vorigen Notiz erwähnt, der Formen-Verlauf sieht – grob skizziert – so aus: Torpedo, Stromlinie, Ponton, Keil. Die Torpedo-Karosserie war freilich schon das Ergebnis eines komplexen Prozesses, in dem der pferdelose Wagen formal von der Kutsche abgeleitet wurde. Und vom Fahrrad.

Benz Patentwagen: die Pferde haben müde gelächelt.
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Jahre und Zahlenspiele IX

Fluß der Formen

In meiner Sammlung stehen zwei Miniaturen nebeneinander. Sie zeigen beide Konstruktionen von Karl Jenschke, wenn auch eine davon individuell adaptiert wurde. Das jüngere Modell ist der Steyr 50 (1936–1940), ein exemplarischer Streamliner im Stil des Art déco.

Streamliner: das Steyr Baby vor dem Reisch-Steyr (in 1:43).
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Jahre und Zahlenspiele VIII

Vollstrom und Blockhütte

Meine vorige Notiz präzisierte Ferdinand Micha Lanner mit einem Kommentar: „Ja, ein anfänglicher Fehler der Aerodynamiker: den Auftrieb zu vernachlässigen. Und das Giermoment. Daher die Seitenwindempfindlichkeit, die eigentlich fehlender Bodendruck war.“

Formel-1-Rennwagen W 196 R von 1955 (Foto: Alexander Migl, CC BY-SA 4.0)
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Jahre und Zahlenspiele VII

Stromlinie und Vollstrom

Die neue Linie machte Tempo. Die Allgemeine Automobil Zeitung berichtetet in der März-Ausgabe von 1934: „Bei der Durchbildung seiner einsitzigen Leichtmetallkarosserie in Stromlinienform war man auf äußerste Verringerung des Luftwiderstandes bedacht.“ In dieser Hülle steckt ein Achtzylinder-Reihenmotor mit über drei Liter Hubraum und Kompressor.

Der W 125 mit Stromlinienhülle
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Jahre und Zahlenspiele

(Die Übersicht)

Meine kleine Serie „Jahre und Zahlenspiele“ enstand aus einer einzelnen Notiz, die ich mir gemacht habe, um in einer komplexen Themenstellung den Überblick zu bewahren. Ich hab in verschiedenen Glossen die Jahre 1909, 1914, 1920 und 1933 hervorgehoben… [Volltext]

+) Blatt I: Avantgarde und Art déco
+) Blatt II: Stromlinie
+) Blatt III: Tropfen und Flügel
+) Blatt IV: Blitzen-Benz
+) Blatt V: Stanley Steamer
+) Blatt VI: Hafermotor, Wikinger und Lartigue
+) Blatt VII: Stromlinie und Vollstrom
+) Blatt VIII: Vollstrom und Blockhütte
+) Blatt IX: Fluß der Formen
+) Blatt X: Vom Tablett zum Torpedo
+) Blatt XI: SUV, Blockhütte auf Rädern
+) Blatt XII: Grobe Keile und stämmige Skulpturen
+) Blatt XIII: Abwege, ins Gehackte
+) Blatt XIV: Torpedo torpedo: der Lähmende
+) Blatt XV: Maximaltorpedo
+) Blatt XVI: Java-Gurke und Etrich-Taube
+) Projektlage: ein Februar-Teil


Diese Serie ist ein Beitrag zu Mythos Puch VIII im Rahmen des Gesamtvorhabens „Maschine„. Eine Untersuchung im Wechselspiel von Volkskultur, Popkultur und Gegenwartskunst.

Die Grafik stammt aus dem Kapitel „15. Der Angriffspunkt des Luftwiderstandes beim abwärts geschlagenen Vogelflügel.“ aus: „Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst.“ Ein Beitrag zur Systematik der Flugtechnik. Auf Grund zahlreicher von O. und G. Lilienthal ausgeführter Versuche, bearbeitet von Otto Lilienthal, Ingenieur und Maschinenfabrikant in Berlin. (Berlin 1889. R. Gaertners Verlagsbuchhandlung)

Jahre und Zahlenspiele V

Stanley Steamer

Ich hab in der vorigen Notiz den Blitzen-Benz von 1909 beschrieben. Einen „Land-Torpedo“, schneller als jedes Flugzeug und jede Lokomotive jener Tage. Der Begriff „Torpedo“ steht für eine Karosserieform, die davon geprägt ist, daß es zwischen Koffer-, Fahrgast- und Motorraum keine Stufe mehr gibt: durchgängige Gürtellinie.

1903: Louis Ross racing in a Stanley Steamer automobile.
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