Ich nehme an, Begriffe wie „Lügenpresse“ oder ähnliche Beschimpfungen sind Ihnen schon untergekommen. Diese generelle Abschätzigkeit gegenüber der Branche hat sich die letzten Jahre sehr breit gemacht.

Ich nehme an, Begriffe wie „Lügenpresse“ oder ähnliche Beschimpfungen sind Ihnen schon untergekommen. Diese generelle Abschätzigkeit gegenüber der Branche hat sich die letzten Jahre sehr breit gemacht.
Heute, am 1. Juli 2023, ist das Ende der Wiener Zeitung Faktum. Mehrere Regierungen Österreichs, schwarz-blau und schwarz-grün, sahen keinen hinreichenden Grund, diese Entwicklung zu stoppen.
(Beiträge und Fragen zu einer nächsten Kulturpolitik)
Da wäre launiger Mumpitz auf der Landesebene zu erörtern. Ich kann mich nur wundern, wie es zu manchen Entscheidungen kommt. Aber ich verstehe, daß die Verwaltung immer wieder auf Wow-Effekte setzt und dabei schaut, wie sich bei minimalem Mitteleinsatz maximale Wirkung erzählen läßt; auf Kosten anderer Leute. Das Gemeinwesen ist ja auch bloß ein Business. Oder?
Ich hab es schon notiert: Es muß alles gedacht und gesagt werden dürfen. Ohne Tabu, ohne Einschränkung. Aber es darf nicht alles publiziert, verbreitet, propagiert werden. Das finde ich unverzichtbar, weil das große Thema „Gewalt durch Sprache“ im Zusammenhang mit Massenmedien besonderes Gewicht bekommt.
Ich habe die Zweier-Glosse mit dem Satz „Lassen Sie uns politisch werden!“ begonnen. Damit meine ich zum Beispiel, daß in einem öffentlichen Diskurs zu erfahren sein sollte: Wer sind Sie? Was möchten Sie erreichen? Wie und mit welchen Mitteln möchten Sie das erreichen?
Turbulente Zeiten. Allerhand Gedränge. Energische Töne. Begriffsverwirrungen. Ein Beispiel. Lila H., die medial vorzugsweise als Künstlerin erscheint, postete heute: „Damit wir nicht noch weiter in eine Diktatur/Diktokratie schlittern, bitte für einen Eintrag…“. Diktatur?