Herr Gauper, der umtriebige Generalkonsulent, hat also manchmal auch noch in Gleisdorf zu tun. (Die „Trefferei“ macht’s möglich.)

Herr Gauper, der umtriebige Generalkonsulent, hat also manchmal auch noch in Gleisdorf zu tun. (Die „Trefferei“ macht’s möglich.)
Die Gleisdorfer Unruhe hat inzwischen genug Informationen geliefert, damit man recht gut sortieren kann, welche Interessensgruppen hier Programm fahren. Wenn ich einen Teil des Settings etwas polemisch verkürze, ist dieses Fragment auf bittere Art zum Schreien komisch. Da packeln einige Urenkel der Nazi-Horden mit Urenkeln der Roten Armee, um ausdauernd auf die Fundamente unserer Republik einzuschlagen, während sie Bert Brecht zitieren. Das kannst Du nicht erfinden!
Ich erinnere mich amüsiert an eine Situation, in der Walter Kurtz, mein vormaliger Vertrauensarzt, grinsend sagte: „Gesund? Das heißt doch nur: nicht genug untersucht.“ Für ihn, den langgedienten Praktiker, war völlig klar, daß Gesundheit eine Relation ist, eine Art Fließgleichgewicht, keine statische Befindlichkeit. Wir hatten eine sehr intensive Zeit, als ich nach einem Verkehrsunfall von der Intensivstation zurückkam und nach Hause durfte, wo ich noch geraume Zeit laufende Wundbehandlung brauchte.
Ich hab es schon notiert: Es muß alles gedacht und gesagt werden dürfen. Ohne Tabu, ohne Einschränkung. Aber es darf nicht alles publiziert, verbreitet, propagiert werden. Das finde ich unverzichtbar, weil das große Thema „Gewalt durch Sprache“ im Zusammenhang mit Massenmedien besonderes Gewicht bekommt.
Sind es nun zwei Jahre oder mehr, seit der Gleisdorfer Gernot Gauper mir Drohungen schickt und mich warnt, ich solle ihn nicht einen Nazi nennen? Dabei habe ich ihn nie einen Nazi genannt, denn dafür fehlen an ihm jene Aspekte, die für mich Kriterien eines Nazi erfüllen würden.
Zwei dieser Kriterien wären, ohne einander zu bedingen,
a) die formelle Mitgliedschaft in einer Nazi-Organisation und
b) eine ideologisch einigermaßen elaborierte Haltung im Sinne des Nationalsozialismus.